Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Vitalstoffe (Vitamine, Mineralstoffe etc.) in Prävention und Therapie
Beitrag: Gesundheitslexikon-DocMedicus
Autor Frage an den Experten
Herr Reiner Sobota vom 23.07.2008 06:09 Uhr
Sehr geehrter Kundenservice,
mich würde interessieren, was genau sich hinter der Abkürzung d-ROMs verbirgt.
Weder im Lexikon noch im Text steht beschrieben, was die einzelnen Buchstaben bedeuten. Für BAP ist dies eindeutig beschrieben.
Liebe Grüße, Ihr Reiner Sobota
Herr Dr. med. Werner G. Gehring Antwort vom 26.07.2008 15:50 Uhr
Lieber Herr Sobota, nachfolgend dazu Info:
 
Antioxidantien-Test –
d-ROMs- und BAP-Test
Test auf oxidativen Stress und biologisches antioxidatives Potential

Die moderne Labordiagnostik ermöglicht sowohl die Früherkennung von Erkrankungen als auch eine rechtzeitige Therapie und trägt somit zu Ihrer Gesundheit bei.

Eine einfache Blutuntersuchung kann Gewissheit über das Gleichgewicht zwischen der oxidativen Belastung durch freie Radikale und des antioxidativen Potentials liefern:

d-ROMs-Test: Test auf oxidativen Stress.
Der d-ROMs Test zeigt die Höhe der Belastung durch freie Radikale an und liefert Informationen über den allgemeinen Gesundheitsstatus des Körpers. Ein Status, der weitgehend vom Rhythmus der biologischen Oxidation abhängig ist. Die Werte des d-ROMs-Tests sind ein untrüglicher „Spiegel“ von oxidativen Prozessen und liefern Informationen über die Rate des physiologischen Alterungsprozesses.

BAP-Test: Biologisches antioxidatives Potential.
Der BAP-Wert gibt Auskunft über den Zustand des körpereigenen, antioxidativen Abwehrsystems gegen freie Radikale. Der Test weist nach, wie gut der Körper in der Lage ist, freie Radikale unschädlich zu machen, um sich so vor Schädigungen zu schützen. Gleichzeitig wird ein eventueller Mangel an Antioxidantien festgestellt.

© Bioradicals GmbH 2008


d-ROMs-Test: Freie Radikale, meist Sauerstoffradikale, reagieren im Körper mit organischen Molekülen, dabei entstehen als Nebenprodukte so genannte ROMs (Reactive Oxygen Metabolites). ROMs sind relativ stabiler als ihre Vorläufer, die freien Radikale und besitzen ein mittleres oxidatives Potential. Einen Hauptbestandteil der ROMs bilden Hydroperoxide, die aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften mit dem d-ROMs Test bestimmt werden können. Diese generieren in Gegenwart eines Übergangsmetalls, welches als Katalysator wirkt wiederum freie Radikale, welche zur Messung mit einem Chromogen „ eingefangen“ werden. Auf Basis der erhältlichen wissenschaftlichen Literatur wurde der d-ROMs-Test, im Kontext mit seiner Bestimmung, in nahezu allen relevanten Feldern der Humanmedizin geprüft.

BAP-Test: Der BAP-Test erlaubt eine zuverlässige Bestimmung des antioxidativen Potentials, des Teils der Plasmabarriere, der von einer Oxidation direkt betroffen ist, bedingt durch seine involvierten Reduktions-/Oxidationspotentiale unter „physiologischen“ Bedingungen.
Im Blut garantiert die so genannte antioxidative Plasmabarriere eine Abwehr gegen schädliche Angriffe durch reaktive Spezies und insbesondere gegen freie Radikale. Diese Barriere besitzt sowohl exogene – z. B. Vitamin C, E, Carotinoide, Bioflavonoide etc.
als auch endogene z. B. Proteine, Bilirubin, Harnsäure, Cholesterol, GSH etc. Komponenten. Jede dieser Komponenten besitzt ihr eigenes antioxidatives Potential (oder Kapazität). Abhängig von ihrem Reduktions-/Oxidationspotential können sie auf unterschiedliche Weise den Angriffen reaktiver Spezies entgegenwirken. Eine solche Kapazität ist verknüpft mit der Fähigkeit einzelner Komponenten aus der Plasmabarriere so genannte Reduktionsäquivalente an freie Radikale abzugeben – das heißt entweder Elektronen oder H-Atome – und damit eine Dissoziation von H-Atomen aus Biomolekülen, welche eine radikalische Kettenreaktion auslösen zu unterbinden. Tatsächlich kann jede Verletzung der „antioxidativen Plasmabarriere“ eine oxidative Schädigung der Zellen und des Gewebes zur Folge haben.

Literatur

  1. Franzini A, Luraschi P, Pagani A. Direct measurement of reactive oxygen metabolites in blood serum: analytical assesment of a novel method Biochimica Clinica. 1996. Suppl. 1/5–6: 89.
  2. Alberti A. The d-ROMs test. Model and chemical basis I.Co.C.E.A. – National Council of Research. Research Area. Bologna, Italy. 1997.
  3. Verde V, Fogliano V, Ritieni A, Maiani G, Morisco F, Caporaso N. Use of N,N-dimethyl-p-phenylenediamine to evaluate the oxidative status of human plasma. Free Radic Res. 2002. 36 (8): 869–873.
  4. Iamele L, Fiocchi R, Vernocchi A. Evaluation of an automated spectrophotometric assay for reactive oxygen metabolites in serum. Clin Chem Lab Med. 2002. 40 (7): 673–676.
  5. Lucchi L, Iannone A, Bergamini S, Stipo L, Perrone S, Uggeri S, Gatti V, Ferrari F, Tomasi A, Albertazzi A. Comparison between hydroperoxides and malondialdehyde as markers of acute oxidative injury during hemodialysis. Artificial Organs. 2005. 29: 832.
  6. Iorio EL, Cinquanta L, Pisano R. A diagnostic algorithm for the oxidative stress. Italian Journal of Laboratory Medicine. 2005. 1 (3): 137.
  7. Cighetti G, Paroni R, Marzorati S, Borotto E, Giudici R, Magnanimi G, Iapichino G. Evaluation of oxidative stress in serum of critically ill patients by a commercial assay and gas chromatography-mass spectrometry. Clin Chem. 2005. 51 (8): 1515–1517.
  8. Rosolia A, Di Leo T, Iorio EL, Lipartiti T. The d- ROMs test automation: analytical performances and clinical applications. Italian Journal of Laboratory Medicine. 2005. 1 (3): 172.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Werner G. Gehring

Nachtrag von Herrn Sawall - Firma Bioradicals GmbH

Lieber Herr Dr. Gehring,

vielen Dank für Ihre Anfrage:
ROMs steht für reactive oxygen metabolites. Der Begriff d-ROMs ist ein Eigenname für das Testverfahren. Der d-ROMs -Test erlaubt die Messung substantieller Blutkonzentrationen von Hydroperoxiden (ROOH), einer Klasse von chemisch oxidativen Spezies, die zur Familie der reaktiven Sauerstoffmetabolite (ROMs) gehören.
Hydroperoxide sind relativ stabile chemische Spezies, welche durch die Oxidation einer großen Gruppe organisch-biologisch relevanter Moleküle (z. B. Glukoside, Lipide, Aminosäuren, Peptide, Proteine, Nukleotide usw.) generiert werden. Hydroperoxide können unter bestimmten Bedingungen wiederum (z. B. in Gegenwart von freiem Eisen) freie Radikale bilden. Auf Grund dieser Eigenschaften werden Hydroperoxide nicht nur als „Begleiter“ des oxidativen Schadens, sondern auch als spezifische Marker für oxidative Schäden und auch als potentielle Verstärker von Gewebeschäden betrachtet.

Beste Grüße
Thomas Sawall

Bioradicals GmbH



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