Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Frauengesundheit (Frauenmedizin)
Beitrag: Rectusdiastase, was nun?
Autor Frage an den Experten
Frau Rina vom 18.08.2011 11:05 Uhr

Nach langem hin und her und mehreren Besuchen unterschiedlichster Ärzte (Gynäkologe, Internisten, Allgemeinmediziner), habe ich mir auf der Basis einer Eigenrecherche dann schließlich beim letzten Arztbesuch bestätigen lassen, dass bei mir eine Rectusdiastase vorliegt. Sie verläuft etwa 5cm unterhalb und ca. 3 cm oberhalb meines Bauchnabels. Ist bei Ihnen jemand im Team, der weiß, ob ich vor einer weiteren Schwangerschaft da etwas machen lassen muss? Ich bin stark verunsichert, da es vom derzeit behandelnden Arzt (Internist) hieß, dass ich bei einer OP einen sehr großen Schnitt quer über den Bauch bekommen würde und dass die Naht aber die Bauchdehnung einer Schwangerschaft oder einer Gewichtszunahme nicht aushielte. Und auch ein Tuch, das vernäht würde, hätte keinen wirklich hilfreichen Effekt. Da ich vor 2 Jahren (September 2009) einen Not-Kaiserschnitt hatte und nachträgliche Informationen und Aufklärungen der verantwortlichen Ärzte über meinen Zustand nach der OP ausblieben, konnte ich keine Rücksicht auf jedwede Heilungsprozesse nehmen und auch bei der Rückbildungsgymnastik sind mir (eher schädigende) Übungen diesbezüglich nicht erklärt worden (- etwa kein Training der graden Bauchmuskeln, nicht schwer heben etc.). Kaum, dass ich aus dem KH entlassen war und die Schmerzmittel absetzte, kroch ich vor Schmerzen auf allen Vieren nach jedem Bissen Vollwertkost (Müsli, Körnerbrot) zur Toilette.

Jetzt habe ich nach dem Essen und Trinken immer eine kleine Kugel die heruntersackt, ansonsten bin ich schlank und relativ muskulös (1,62m und 51kg). Beim Heben von Wäschekörben oder meiner knapp 2 Jahre alten Tochter merke ich die kraftlose Bauchdecke. Mal drückt sich der Darm, mal die Blase ein Stück durch den Bauchspalt, was oft auch sehr unangenehm zieht und sich manchmal anfühlt als wäre etwas eingeklemmt.

Bitte helfen Sie mir den nächsten Schritt zu machen. Zu wem soll ich damit gehen, um mich beraten zu lassen und sinnvolle Alternativen zu erfahren. Wir möchten gerne in zwei Jahren noch ein Kind und ich möchte nicht wie ein zusammengeflickter Zombi aussehen.

Herr Prof. Dr. med. Gerhard Grospietsch Antwort vom 23.08.2011 16:01 Uhr

Sehr geehrte Frau Rina

Da die Rectusdiastase,entsprechend ihrer Schilderungen , sehr groß ist und sich über den gesamten Bauchraum ausdehnt, ist sicherlich eine operative Behandlung notwendig. Dazu lassen sie sich bitte von einem Chirurgen beraten, der ihnen auch sagen wird, welche operative Technik in ihrem Fall in Frage kommt.

Wann die Operation durchgeführt werden soll ist sicherlich davon abhängig, ob und wann sie ein zweites Kind haben wollen. Denn es ist sicher sinnvoll-wenn es medizinisch vertretbar ist-eine Operation erst nach einer erneuten Schwangerschaft durchzuführen, da die Bauchdeckendehnung durch die erneute Schwangerschaft den Erfolg der Operation erheblich einschränken kann.

Alles Gute

Ihr

Gerd Grospietsch



Prof. Dr. med. Gerhard Grospietsch
Frauenarzt


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