Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Frauengesundheit (Frauenmedizin)
Beitrag: Gebärmutterentfernung mit Scheidenstraffung
Autor Frage an den Experten
Frau heike ernst vom 07.07.2011 13:09 Uhr

Hallo,

da ich immer wieder Myome habe (4 x operiert), starke Blutungen und Schmerzen und zudem mit einer Senkung der Gebärmutter/Scheide Probleme habe riet mir mein Arzt, die Gebärmutter (nur die) entfernen zu lassen. Mit den "übrig" gebliebenen Bändern würde er dann die Scheide sozusagen hochziehen. Erreicht man mit dieser Methode wirklich eine Straffung? Wenn ich nachlese heißt es überall, es müsste Gewebe verpflanzt werden (Plastik). Mir geht es schon auch darum, dass wenn schon OP das Ziel der Straffung (ich spüre auch beim Verkehr viel weniger als früher) erreicht wird. Und gibt es bei dieser Methode auch Nachteile? Es wäre sehr nett, wenn Sie mir rasch behilflich sein könnten, da ich nächste Woche den Termin zur OP habe und ich mir mittlerweile (erst war ich überzeugt) immer unsicherer geworden bin. Vielen herzlichen Dank schon im voraus!

Herr Dr. med. Tomás Bühler Antwort vom 08.07.2011 01:20 Uhr

Sehr geehrte Frau Ernst,

danke für Ihre Anfrage an unser DocMedicus Expertenforum.

Bei den von Ihnen geschilderten Beschwerden (vorangegangene Myomoperationen, Gebärmuttersenkung und schmerzhafte Blutungen) ist die von Ihrem Frauenarzt empfohlene operative Behandlung der richtige Weg. Durch die Operation wird die Ursache der schmerzhaften Blutungen entfernt, und man kann  durch eine spezielle Nahttechnik versuchen (wird im medizinischen oft als „Plastik“ bezeichnet, obwohl kein Kunststoff „eingebaut“  wird) die räumlichen Beziehungen der Organe im Unterleib zueinander wieder dem Normalzustand anzugleichen („Straffung“). Dieses ist aber nicht mit Straffungsoperationen zu vergleichen, die bei Eingriffen der Schönheitschirurgie Anwendung finden (Brust, Gesicht u. A.). Falls die Senkung nicht zu stark ist, wird von manchen Operateuren auch der Gebärmuttermund als Haltestruktur belassen, und nur der Gebärmutterkörper entfernt.

Weiterhin gibt es heute natürlich auch Operationsverfahren, bei welchen zur Korrektur einer Scheidensenkung ein „Kunststoffnetz“ zur Stabilisierung der Gewebe im kleinen Becken fixiert (eingebaut) wird. Letzteres wird aber bei Ihnen wohl nicht der Fall sein.

Nach der Ihnen empfohlenen Operation kann-, aber muss nicht unbedingt eine Besserung beim Gefühl beim Intimkontakt eintreten. Das hängt hauptsächlich mit der Nervenversorgung der Beckenorgane zusammen, die etwa nach Entbindungen durch den Gebärvorgang dann „anders als vorher bleiben“.

Im Übrigen tun Sie gut daran, da bei Ihnen ein gewisser Grad der Verunsicherung herrscht, sich noch einmal vertrauensvoll an Ihren Frauenarzt zu wenden; er wird Ihnen sicherlich gerne vor der Operation noch einmal eingehend seinen Behandlungsvorschlag erläutern. Offene Fragen sollten Sie jedenfalls vor der Operation „loswerden“.

Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute!





Dr. med. Tomás Bühler
Frauenarzt
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