Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Herz- und Gefäßerkrankungen
Beitrag: Ultraschall-Befund
Autor Frage an den Experten
Frau Butterfly vom 17.12.2010 08:55 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Hertrich,

bei einer Echokardiographie (transthorakal und transösophageal) wurde gerade bei mir (40 Jahre) festgestellt: "Geringgradige" Mitralklappeninsuffizienz und "leichtgradige" Trikuspidalinsuffizienz, ohne hämodynamische Relevanz. Drücken diese Bezeichnungen schon einen Grad gemäß der Einstufung von Klappeninsuffizienzen (z.B. Grad I) aus? Müßte ich dann so einen Herzpass bekommen und eine Antibiotika-Prophylaxe in bestimmten Situationen? Darüber wurde gar nicht gesprochen. Ist nun davon auszugehen, dass die Insuffizienzen über die Jahre zunehmen werden? Aber alles andere war in Ordnung, keine weitere Herzschädigung oder Funktionsstörungen, Langzeit-EKG auch okay. Dann gab es noch folgende Beschreibung: Aorta descendens und ascendens normalkalibrig, Aorta desc. mit geringgradiger "arteriosklerotischen Wandveränderungen". Ist das für mein Alter schon normal oder schon bedenklich? Dabei bin ich normalgewichtig, rauche nicht und ernähre mich sehr bewußt und gesund, bin in meiner Freizeit aktiv, schon mein ganzes Leben lang. Ich war richtig erschrocken über den Befund.

Mit bestem Dank für Ihre Mühe und freundlichen Grüßen

Butterfly

Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 17.12.2010 10:40 Uhr
Hallo,
bei der geringgradigen MI und TI handelt es sich um einen "Schönheitsfehler", den man mit guten Ultraschallgeräten häufig sieht, und der
für den Patienten keinerlei Konsequenz hat. Das lässt sich in die Schweregradeinteilung I-IV nicht wirklich einordnen, da es mit "Grad I" überbewertet wäre. Hier ist lediglich zu Ultraschallkontrollen in 2-jährigen Abständen zu raten. Eine Endokarditisprophylaxe mit Antibioticum  ist hier definitiv nicht angezeigt, auch ein Herzpass ist überflüssig.

Bei den Wandveränderungen der Aorta sollten ebenfalls 2-jährige Ultraschallkontrollen erfolgen. Hier wäre die Frage einer familiären Belastung ( Fettstoffwechselstörung, Lipoprotein(a), Homocystein) zu klären unter der Vorstellung, noch weitere vorbeugende Maßnahmen ergreifen zu können.

mfg
FHertrich
 



Dr. med. Frank Hertrich
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Frau Butterfly Antwort vom 17.12.2010 13:56 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Hertrich,

ich danke Ihnen sehr für die ausführliche Beantwortung meiner Fragen. Nun habe ich gleich noch eine: Ich leide hin und wieder unter paroxsymale Tachykardien und supraventrikulären Extrasystolen, wurden vor Jahren auch aufgezeichnet und als harmlos betrachtet. Sind diese Rhythmusstörung nun aber inzwischen nach meinem neuesten Befund gefährlich, also können diese bei mir z.B. ein Kammerflimmern auslösen? Davor habe ich immer Angst, wenn ich mal wieder Herzrasen habe. Dann werde ich so aufgeregt, dass das Herz immer schneller schlägt und ich mich schwer beruhigen kann.

Für eine Antwort bin ich Ihnen dankbar und verbleibe mit freundlichen Grüßen

 

 

Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 17.12.2010 15:45 Uhr
Hallo,
Nein, sicher nicht gefährlich,  - aber unangenehm; ein Kammerflimmern kann dadurch nicht ausgelöst werden.

mfg
FHertrich

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