Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Speiseröhren-, Magen- und Darmerkrankungen
Beitrag: Befund Magenspiegelung - Angst vor Magenkrebs
Autor Frage an den Experten
Herr LM100 vom 17.11.2010 10:54 Uhr

Hallo,

ich bitte Sie ganz herzlich um Hilfe beim Histologie-Befund einer Magenspiegelung.

Es gibt keine Magenbeschwerden, die Spiegelung wurde nur vorsichtshalber wegen eines geringen HB-Wertes durchgeführt.

1. Biospien aus einer chronischen Erosion bzw. aus einem abgeheilten Schleimhautdefekt:
Geringgradige chronisch aktive Helikobakter-negative Antrumgastritis mit herdförmiger kräftiger foveolärer Hyperplasie, intestinaler Metaplasie und Schleimhautfibrose (Kommentar des Patologen: gut vereinbar mit einer angeilten Erosion bzw. Ulzeration).

2. Biopsien aus dem Antrum:
Magenantrumschleimhaut mit geringer foveolärer Hyperplasie und Leistenspitzenfibrose.

3. Biospien aus dem Korpus: Unauffällige Magenschleimhaut vom Korpustyp.

Wie sehen Sie die "Intestinale Metaplasie" in Bezug auf das Magenkrebs-Risiko? Man liest im Internet desöfteren von einer direkten Krebsvorstufe.

Was bedeutet denn die "geringe foveoläre Hyperplasie und Leistenspitzenfibrose" unter Punkt 2? Ist dies bedenklich?

Meine Hausärztin vermutet übrigens eine Gastritis C aufgrund von Asprin-Einnahme. Bis vor 2 Jahren habe ich sehr viel Asprin bei Kopfschmerzen eingenommen, dies mache ich aber jetzt nicht mehr. Nach ihrer Meinung reagiert die Schleimhaut auf Aspirin mit Erosionen und benötigt sehr lange, bis sie sich wieder davon regenieriert.

 

Danke für Ihre Hilfe

Lothar

Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 21.11.2010 18:37 Uhr
Hallo,
das ist derr Histologiebefund einer ganz geringen Schleimhautentzündung.
Die intestinale metaplasie ist ein Kriterium der Entzündung und in dem hier angegebenen minimalen Ausmaß sicherlich keine Krebsvorstufe. Nur bei ausgeprägter und schwerer Metaplasie besteht ein Krebsrisiko.
Auch die " foveoläre......" ist in der Histologie eine Beschreibung, die nicht auf ein Entartungsrisiko hindeutet.
Das ganze kann tatsächlich auch Schleimhautnarben nach häufigen erosiven Entzündungen ( wie etwa durch ASS ) entsprechen. Handlungsbedarf besteht hier nur, wenn Beschwerden auftreten oder wieder ASS genommen wird; dann sollte ein Protonenpumpenblocker ( wie z.B. Omeprazol) gegeben werden.

mfg
FHertrich



Dr. med. Frank Hertrich
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