Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Schilddrüsenerkrankungen
Beitrag: Jodmangelbedingte SD Unterfunktion
Autor Frage an den Experten
Frau Aurora1979 vom 08.10.2010 21:43 Uhr

Sehr geerte Damen und Herren,

Ich habe im vergangenen Juli durch meinen Hausarzt eine Blutuntersuchung vornehmen lassen. Im Rahmen dieser Untersuchung hat sich herausgestellt, dass der TSH Wert grenzwertig erhöht ist (liegt bei 3,1) sowie der ft3 Wert grenzwertig niedrig ist (leider liegt mir der genaue Wert nicht vor). Der ft4 Wert war hingegen unauffällig. Mein Hausarzt hat daraufhin abgeklärt, ob ein Hashimoto Syndrom vorliegen kann, es liegen aber keine Antikörper vor, so dass er das ausgeschlossen hat. Álle weiteren untersuchten Werte waren normgerecht.

Ich habe einen kleinen Sohn, den ich momentan noch teilweise stille, plane aber demnächst das Stillen einzustellen. Ich habe während der Stillzeit kein zusätzliches Jod zugeführt und auch in meiner Ernährung leider nicht auf eine ausreichende Jodzufuhr durch den Verzehr von bspw. Fisch geachtet. In Absprache mit meinem Hausarzt habe ich nach Erhalt dieser Ergebnisse begonnen Jodid 200 Tabletten einzunehmen und heute wurde dann erneut Blut abgenommen, die Werte erhalte ich in den nächsten Tagen. Mein Hausarzt meinte, dass evtl. dann eine Gabe von Schilddrüsenhormon erforderlich sein könnte, sollte sich der Wert durch die bewusstere Ernährung und die zus. Zufuhr von Jod nicht verbessert haben.

Nun zu meiner eigentlichen Frage: ist es uU möglich, dass aufgrund des erhöhten Jodbedarfs in der Stillzeit in Kombination mit der nicht erfolgten Zufuhr von Jod eine Unterversorgung erfolgt ist ? Wenn ich die Thematik richtig erfasst habe, dann "baut" die Schilddrüse Jod zu ft3 und ft4 um. Wenn nun aber nicht ausreichend Jod für diesen Vorgang vorhanden ist, tritt dann ein Rückkopplungseffekt ein, der zu einem höheren "Anforderungswert" TSH führt ? Welche Rolle spielt hier der Prolaktionspiegel ?

Ich habe einen weiteren Kinderwunsch und bin gerade deswegen auf diese Thematik aufmerksam geworden.

Wie ist Ihre Einschätzung hierzu ? Ist es möglich, dass diese Unterfunktion aufgrund meiner bes. Angewiesenheit auf Jod in der Stillzeit bedingt wurde ?

Vielen Dank vorab und mit freundlichem Gruß

Aurora

Herr Helge Jany Antwort vom 18.10.2010 13:31 Uhr

Liebe Aurora,
eine verminderte Versorgung mit Jod in der Stillzeit kann zum Wachstum der Schilddrüse führen (Struma). Eine Unterfunktion ist damit nicht zu erklären.

Die Veränderung vom TSH ist grenzwertig und sollte kontrolliert werden.

Zusätzlich zum Jod kann Seelen (200 mg/Tag) die Schilddrüsenfunktion unterstützen.

Das entsprechende Schüsslersalz ist Kalium jodatum. Der TSH-Wert hat keinen Einfluss aus das Prolaktin.

Eine Unterfunktion ist medikamentös durch Schilddrüsenhormone gut zu behandeln, sodass Ihr Kinderwunsch nicht gefährdet ist.

Mit freundlichen Grüßen

H. Jany


Dr. med. Helge Jany
KINDERWUNSCHBEHANDLUNG, Klassische Homöopathie • Neuraltherapie, Moderne F.X.Mayr-Medizin


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