Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Rückenschmerzen
Beitrag: RückenproblemeZ.H.Dr.Niklaus Aebli der Dokter weiß schon über mich bescheid bitte weiter leiten
Autor Frage an den Experten
Frau Petra Renken vom 06.08.2010 11:07 Uhr
Die op wo ich die Künstlich Bandscheibe bekam war am 07.01.06 ich war nach der op schmerzfrei bis vor knapp 1 Jahr da fing es wieder an Rückenschmerzen in der etage L4/5mit ausstrahlung ins rechte Beib bis zum Knie.Das gefühl von Kraftverlust hatte ich auch,ein kribbeln war auch öfters dabei.So war es vor der op und so ist es jetzt. Am 05.07.10 wurden Kernspinn bilder gemacht,festgestellt hat man nur,das sich die wirbel wo das Inplantat sitzt L4/5 verschoben.Sonst sei alles in Ordnung auch die anderen sachen beide ISG und L5/S1 alle versteifungen sehen gut aus.Der Arzt meinte es könnte ja sein das der Nervenkanal zu eng ist wenn dem so wäre was kann man da machen???????? Ich bin total auf ihre Antwort gespannt.Mit freundlichen Grüßen Petra Renken
Herr Prof. Dr. med. Nikolaus Aebli Antwort vom 12.08.2010 08:19 Uhr

Sehr geehrte Frau Renken

Vielen Dank für Ihr E-Mail mit den weiteren Informationen. Wie Sie die Situation beschreiben, steht bei Ihnen zwischen den beiden Wirbelkörpern L4 und L5, wo vor vier Jahren eine Bandscheiben-Prothese eingesetzt wurde eine zu grosse Beweglichkeit. Das heisst, die beiden Wirbelkörper gleiten gegeneinander, z.B. der obere Wirbelkörper L4 gleitet gegenüber dem unteren Wirbelkörper nach vorne oder umgekehrt nach hinten. Die Ursache dieser Verschiebung ist wahrscheinlich im Bereiche der Gelenke (Facettengelenke) dieser beiden Wirbelkörper zu suchen, das heisst in den letzten Jahren kam es in diesem Gelenk zu einer zunehmenden Degeneration und einer damit verbunden vermehrten Beweglichkeit dieser Gelenke. Die vermehrte Beweglichkeit dieser Gelenke ist gut vereinbar mit den Beschwerden, welche Sie zur Zeit haben.  Eine zu starke Beweglichkeit eines Gelenkes kann dazu führen, dass die Gelenkskapseln sich verdicken und dadurch eine Einengung des Spinalkanals entstehen kann. Es ist auch möglich, dass durch die vermehrte Beweglichkeit dieses Gelenkes es direkt zu einer  Nervenkompression kommt, mit entsprechenden Nervenschmerzen.

Es ist aus meiner Sicht nun sehr wichtig, dass Sie mit Ihrem Operateur, welcher diese Prothese vor 4 Jahren einsetzte, Kontakt aufnehmen, sodass er mit Ihnen diese Situation eingehend diskutieren kann. In solchen Fällen kommt wahrscheinlich nur eine Versteifung dieses Segmentes von hinten mittels Schrauben und Stangen in Frage, damit die Beweglichkeit dieses Segmentes eingeschränkt wird und dadurch die Schmerzen gelindert werden. Je nach Situation kann während der gleichen Operation auch eine Dekompression (Erweiterung des Spinalkanales, insbesondere der Kanäle in der die Nerven durchziehen) durchgeführt falls nötig durchgeführt werden. In den letzten ein bis zwei Jahren musste ich leider bei zwei Patienten dieselbe Operation ebenfalls durchführen. Dies wegen Beschwerden wie Sie sie beschreiben.

Bitte verstehen Sie, dass es sich bei diesen Ausführungen um Vermutungen handelt und dass ich erst in der Lage sein werde Ihnen eine sichere Erklärung Ihrer Beschwerden zu geben, wenn ich Ihre Röntgenbilder gesehen habe. Sie können mir jederzeit Ihre Röntgenbilder zuschicken, damit ich diesbezüglich Stellung nehmen kann und meine Vermutungen weiter erhärten kann.

Ich hoffe Ihnen damit zu dienen und grüsse Sie freundlich

Niklaus Aebli


Prof. Dr. med. Nikolaus Aebli
Traumatologe • Spezialist für Wirbelsäulenchirurgie
Kantonstrasse 46
CH - 6207 Nottwil
Telefon 41 41 9395883
Telefax 41 41 9395880
e-Mail nikolaus.aebli@rhc-nottwil.ch

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