Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Lungenkrankheiten
Beitrag: Sport nach einer Lungenembolie
Autor Frage an den Experten
Herr Lars vom 06.07.2010 18:26 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich hatte anfang Mai eine beidseitige Lungenembolie.Nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus, habe ich langsam wieder mit leichtem Bewegungstraining begonnen.Trotz Tabletten und Bewegungstherapie,ist der Quickwert wieder gestiegen.Welche Sportarten sollte man betreiben und mit welcher Intensität sollte man den Körper belaßten.Was für eine Ernährung ist in dieser Sittuation zu empfehlen.

MfG

Lars

 

Herr Dr. med. Volker Schlegel Antwort vom 21.07.2010 09:39 Uhr

 

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EUSANA GmbH  Co. KG

Hannoversche Str. 24

31848 Bad Münder

 

 

                                                                                  Schl/Sch        20.07.2010

 

 

 

Sport nach einer Lungenembolie

 

 

Sehr geehrter Herr Kollege Lars,

 

nach einer Lungenembolie ist es für die Menschen oft schwer begreiflich, dass sie sich nur sehr langsam wieder erholen und nur sehr langsam auch ihre körperliche Leistungsfähigkeit wieder aufbauen können.

Deshalb ist man heute eher dazu geneigt, nach einer Lungenembolie die restlichen Thromben aus der Lungenstrombahn zu entfernen, damit die Versorgung des Patienten mit Sauerstoff wie auch die Entlastung des rechten Herzens besser gewährleistet sind. Ansonsten dauert der Regenerationsprozess oftmals ein Jahr und länger.

 

In dieser Zeit muss man Geduld aufbringen, aber trotzdem nicht auf Sport verzichten. Am günstigsten sind leichte Ausdauersportarten wie Radfahren oder Nording Walking. Die Belastungsintensität kann man folgendermaßen bestimmen.

 

Wenn Sie von 220 Ihr Alter abziehen, erhalten Sie die maximale Trainingsherzfrequenz, die sie allerdings keinesfalls während des Sportes erreichen sollten. Die Höchstgrenze, die kurzfristig erreicht werden kann sind 75 % der Trainingsherzfrequenz. Während des Trainings sollten Sie allerdings mindestens 60 % der maximalen Trainingsherzfrequenz erreichen.

 

Ein Bespiel:

Wenn Sie 30 Jahre alt sind, wäre 220-30=190 Schläge pro Minute. Das ist die maximale Trainingsherzfrequenz. 75 % davon entsprechen 142 Herzschläge als obere Grenze, 60 % entsprechen 114 Herzschläge als untere Grenze. Die Trainingszone sollte zwischen 114 und 142 Schlägen pro Minute liegen, anfangs eher im unteren Bereich angesiedelt.

 

Wenn Luftnot oder andere Beschwerden auftreten, sollte unterbrochen werden oder eine Pause eingelegt werden. Generell gilt lang und langsam vor intensiv und kurz.

 

Im Übrigen ist der Quick-Wert durch die Bewegungstherapie kaum zu beeinflussen. Bezüglich der Ernährung ist bei reichlichem Genuss von Kohl und Kraut mit einer Veränderung des Quickwertes zu rechnen.

Im Übrigen gelten die Grundsätze der gesunden Ernährung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

 

Dr. med. Volker Schlegel

 

 

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                                                                                  Schl/Sch        20.07.2010

 

 

 

Hitze - schwere Belastungsprobe

 

 

Sehr geehrte Frau Gesund,

 

die Hitze und wahrscheinlich auch der erhöhte Pollenflug zurzeit haben sehr negative Auswirkungen auf Ihr Asthma bronchiale. Wenn der Peak-Flow-Wert unter 60 % sinkt, nähern Sie sich bereits dem sogenannten roten Bereich. In diesem Bereich müssen Sie intensiv zur Selbsthilfe greifen und ggf. auch den Arzt aufsuchen, der Sie in Ihrem Vorgehen bestätigt oder korrigiert. Üblicherweise wird die Dosis an Viani in solchen Zeiträumen verdoppelt und es werden die weiteren Maßnahmen der Selbsthilfe wirksam, die Sie in der Asthmaschulung gelernt haben. Sollten Sie noch keine Asthmaschulung durchgeführt haben, wäre dies dringend zu empfehlen.

 

Die Kombination mit einem kardialen Leiden, hier Kardiomyopathie, erschwert die Problematik und verstärkt auch die Luftnot wie auch die Leistungsminderung.

 

Deshalb muss darauf geachtet werden, dass der Blutdruck ausreichend gesenkt ist und zwar nicht mit Mitteln, die sich negativ auf das Bronchialsystem auswirken, wie zum Beispiel Betablocker. Eine Kardiomyopathie ist eine Erkrankung der Herzmuskulatur, die zur Ihrer Schwächung und mangelnden Leistungsfähigkeit führt, manchmal hervorgerufen durch Virusinfekte, die nicht ausgeheilt sind, manchmal auch durch Überlastung des Herzens durch Bluthochdruck oder durch Mangelversorgung des Herzens an Sauerstoff in der Folge einer Herzkranzgefäßerkrankung. Die genaue Ursache wird Ihnen Ihr Arzt erklären.

 

In jedem Falle würde ich Ihnen empfehlen, sich an Ihren Lungenarzt zu wenden, zum einen wegen der Schulung, zum anderen wegen der vorübergehenden Erhöhung der Dosierung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

 

Dr. med. Volker Schlegel

 

 

 


Dr. med. Volker Schlegel
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