Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Herz- und Gefäßerkrankungen
Beitrag: Hers-Asthma mit 24? Verzweifelt!
Autor Frage an den Experten
Frau Looney vom 03.07.2010 17:08 Uhr

Hallo liebe Experten!

 

Ich bin mittlerweile schon absolut verzweifelt und nervlich am Ende. Zu meiner Geschichte:

Bin weiblich, 24, Nichtraucher, normalgewichtig und war bis vor einiger Zeit weitgehend kerngesund. Ic hab seit meinem 13.Lebensjahreine hochgradige Pollenallergie und bin zudem noch mäßig gegen Hausstaub, Schimmelpilze, Hunde allergisch. Bisher konnte ich damit immer ganz gut Leben. Seit ich 17 bin besehen immer mal wieder Atemprobleme, aber mit Sport hatte ich das ganz gut im Griff. Meine Puls- und Blutdruckwerte waren immer gut, Blutdruck normal und Puls ca. 54. ´

Seit Mai sieht es jetzt folgendermaßen aus:

Ruhepuls durchgehend zwischen 85-95, kurzzeitig Herzrhythmusstörungen, aber nur ein paar tage lang und seit dem nicht mehr, Atmung erschwert (habe immer das Gefühl, nicht richtig druchatmen zu können). Nach dem Laufen letztens bei feuchter Luft Asthmaanfall mit Husten und Atemrasseln. Dazu ständig verschleimter Hals, so dass ich mich räuspern muss, damit es besser wird, abhusten lässt sich manchmal ein klarer bis schaumiger Schleim. Besonders morgends und abends ist es bzgl. der Veschleimung schlimm. Fühle mich ständig müde und könnte wesentlich mehr schlafen als sonst. Dazu ist zu sagen, dass ich mich beim Sport besser fühle, mich aber aus der Ruhe bzw.vom Schreibtisch erstmal aufrappeln muss, dass ich zum Sport gehen, weil ich mich so schlapp fühle.

Die Arztodyssee seit Mai sieht folgendermaßen aus:

1. Internist/Kardiologe: Übersäuerung des Magens, Verschreibung von Pantoprazol, Magenspiegelung ohne Befund. Langzeit-EKG ohne gravierende Auffälligkeiten, aber zu hoher Puls, Blutwerte alle ok. Seine Empfehlung, ich solle doch mal Sport machen, um meinen Puls runterzukriegen.

2. HNO wegen permanentem Räuspern und Klosgefühl: Rachenspiegelung und Halsultraschall ohne Befund, jedoch Verweis auf die Allergie.

3. Lungenfacharzt: Lungenfunktionstest, Blutsauerstoff, Allergietest mit dem Ergebnis, ich hätte Asthma, und daher auch die zeitweise erschwerte Atmung, der Husten und der hohe Puls. Verordnung von salbutamol als Akutspray bei erschwertem Atmen, cortisonhaltiges Nasenspray gegen die Allergiesymptome und Cortison-Pulverinhalator zur Langzeittherapie.

 

Momentan sieht es jetzt so aus:

 

Erschwerte Atmung seitens der Lunge (gefühlt) besser durch das Salbutamol... kam mir beim Sport so vor.

Schleim im Hals sehr stark da, lässt sich schwer abhusten, aber wegräuspern, besonders morgends und abends nach wie vor sehr schlimm. Habe das Gefühl, die Atmung ist durch den Schleim im Hals dann erschwert.

Puls nach wie vor zu hoch, beim Einatmen schneller, beim Ausatmen wird er etwas langsamer, aber definitif viel zu hoch, erst recht im Vergleich zu den Werten die ich einmal kannte. Sport halte ich in meiner Sutuation für einen unwirksamen Tipp bzgl. der Pulswirkung, weil ich seit Jahren Sport mache und derzeit auch ca. 2-3x pro woche 45 min laufe und 2-3x woche im Fitnesstudio bin. Mein Puls gleich dem eines rauchenden Couchpotatoes und ich bin seit 7 Jahren recht sportlich.

 

Da meine Oma seit ihrem 27 Lebensjahr Herzasthma hatte und auch daran gestorbern ist, mache ich mir vor allem in diese Richtung Gedanken bzw. habe schon fast Panik. Kann es sein, dass die Symptome nicht durch bronchiales Asthma sondern durchs Herz ausgelöst werden?

 Würde dazu auch der hohe Puls passen und dass mir ständig irgendetwas einschläft/kribbelt und ich häufig von innen heraus friere und meine Fingernägel dann bläulich werden (das habe ich auch schon seit 7 Jahren)?

 Laut Aussage des Pneumologen sollte Asthmahusten nicht schleimig sein, sondern trocken, woher kommt dann diese permanente Verschleimung im Hals? Würde das nicht auch zum herzen passen? Oder kommt das unabhängig davon von der Magensäure?

 

Ich bin am verzweifeln. Immer wenn ich denke, dass es dann jetzt endlich besser wird, wenn mal wieder ein Arzt eine Diagnose stellt, stellt es sich kurz danach als zu früh gefreut heraus. Mal abgesehen, davon, dass die symptome mich und meine Umwelt (Husten/Räuspern) nerven, bin ich nervlich mittlerweile ein Wrack und lebe kaum noch richtig, weil ich permanent Angst habe. Ich renne ständig zu Ärzten, die alle immer nur eine Sache sehen (wollen) und mir auch teilweise nicht richtig zuhören und mit irgendwelchen Aussagen alleine stehen lassen. Bsp. Mein Kardiologe hat die Aussage, dass ich seit Jahren Sport mache einfach ignoriert und gesagt, ich solle abwarten.

Ich möchte endlich wissen, was mit mir los ist und warum ich von einem energiegeladenen Sportfreak gerade zu einem lebensgehemmtenNervenbündel mutiert bin.

Können Sie mir viell. weitehelfen, was es sein könnte bzw. wo es sinnvoll wäre weitere Untersuchungen machen zu lassen bzw. den Arzt gezielt darauf anzusprechen, damit sich was tut?

Wenn sich das noch weitere 2 Monate so hinzieht, dann bin ich psychisch auch noch krank davon und das muss eientlich nicht sein.

 

Kommen all diese Symptome von den diagnostisierten Krankheiten Asthma und Magenübersäuerung und der Allergie und viell. der Hitze oder sollte neben dem EKG doch noch das Herz weiter untersucht werden?

 

Vielen Dank schonmal im Voraus und viele Grüße

 

Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 03.07.2010 17:28 Uhr
Hallo,
Ihr Beschwerdebild klingt nach Ihrer Schilderung nach einemnicht optimal eingestellten Asthma. Hier würde ich doch die Gabe eines Kombinationspräparates von lang wirksamem Bronchodilatator und Corticosteroid zum Inhalieren empfehlen ( z.B. Symbicort oder Flutide ).
Häufig steckt bei Asthmaverschlimmerung tatsächlich ein Reflux dahinter - den man in der Magenspiegelung nicht unbedingt sieht, dort sieht man nur die Ösophagusentzündung - weshalb die abendliche Gabe eines Säurehemmers ( Omeprazol, Pantoprazol, jeweils 40mg ) versuchsweise sicher sinnvoll ist.
Ein Ruhepuls bis 100 ist noch als normal anzusehemn.
Hinsichtlich des Herzens sollte unbedingt eine Echokardiographie zum Ausschluss einer Herzmuskelentzündung oder eines Klappnfehlers erfolgen, vielleicht auch eine Blutuntersuchung auf NTpräBNP ( Marker für Herzinsuffizienz ) und sicherlich auch Eisenspiegel ( Anämie?) und Schilddrüsenwerte ( Überfunktion? ).
Wichtig ist, dass Sie nicht in Angst verfallen! Ihre Beschwerden sind zwar lästig, wenn Sie aber 2-x/Woche Sport machen können, ist die "funktionelle Einschränkung" und die kardiovaskuläre Gefährdung eher gering.

mfg
FHertrich



Dr. med. Frank Hertrich
Innere Medizin - Angiologie • Psychotherapie, Ernährungsmedizin, Reisemedizin
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