Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Frauengesundheit (Frauenmedizin)
Beitrag: Estragest TTS
Autor Frage an den Experten
Frau UDauth vom 28.05.2010 11:14 Uhr
Bin 52 Jahre alt,
Mein Leidensdruck ist seit geraumer Zeit ziemlich hoch, sodass ich um Hormontherapie nachgefragt habe, obwohl ich es so versuchen wollte(sollte)
Habe eben diese Tabletten heute von meiner Ärztin verschrieben bekommen zur Linderung meiner ähnlichen Beschwerden wie bei Frau Emma.
Hatte vor 12 Jahren eine Hysterektomie mit Blasenplastik, sowie eine Schokoladenzyste am Eierstock entfernt bekommen
Auf Grund dessen soll ich unbedingt ein Präparat mit Östrogen und Gestagen nehmen.
Sie hat es mir zwar erklärt und ich dachte auch, ich hätte es verstanden, bis ich ihre Antwort an Frau Emma las, dass man das gerade braucht, wenn Gebärmutter noch vorhanden ist????
Mir hat noch niemand Hormone bestimmt.
Ist der Hormonspiegel nicht ständig im Wechsel? Man merkt es doch, wenn man sich wohl fühlt, ob er stimmt.
Falls Sie Zeit haben, würde ich mich über einen Antwort sehr freuen.  
Liebe Grüße
U. Dauth


Herr Dr. med. Tomás Bühler Antwort vom 28.05.2010 11:16 Uhr
Liebe Frau Dauth,
 
danke für Ihre Anfrage, die ich in aller Kürze so beantworten mag:
1.-  Estragest TTS ist nach meiner Information als Transdermalpflaster, nicht als Tablette im Handel, ist aber 
     ein übliches kontinuierlich dosiertes Östrogen-Gestagen Präparat zur Behandlung anders nicht
     ausreichend therapierbarer Wechseljahresbeschwerden.
2.- da bei Ihnen die Gebärmutter entfernt wurde könnte man die Hormonersatztherapie auf Östrogen alleine
     begrenzen, wenn da nicht
3.- eine Schokoladenzyste am Eierstock (wurde nur die Zyste, oder gleich beide Eierstöcke entfernt?) als
     Ausdruck einer Endometriose gefunden wurde . Hier dient das Gestagen zur Vermeidung von neuen
     Schokoladenzysten im Bauchraum (es könnten noch mikroskopische Absiedelungen von Endometrium
     (Gebärmutterschleimhaut) im Bauchraum bestehen, bei der Operation nicht erkennbar waren, welche
     jedoch durch alleinige Östrogenbehandlung zum Wachstum angeregt werden-, und so neue Blutzysten
     bilden könnten, wenn sie nicht durch den Gestagenzusatz an eben dieser Entwicklung verhindert würden).
4.- Die Hormonbestimmung in den Wechseljahren ist von sehr begrenztem Wert, da die Ergebnisse nur  eine
     Momentaufnahme aus dem Hormongeschehen im Körper darstellen, demgemäß in den Wechseljahren
     noch sehr lang ziemlich normal, dann wiederum niedrig ausfallen können.
     Die Behandlung wird in ihrer Indikation hauptsächlich an der Stärke der aktuellen Beschwerden
     ausgerichtet. Gegebenenfalls wird unter der Behandlung deren Wirksamkeit an der Bestimmung weniger
     Werte abgeschätzt.
 
Liebe Grüße aus Ludwigsburg



Dr. med. Tomás Bühler
Frauenarzt
Stuttgarter Str. 32
D - 71638 Ludwigsburg
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