Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Speiseröhren-, Magen- und Darmerkrankungen
Beitrag: Fructoseintoleranz und Dünndarmfehlbesiedelung?
Autor Frage an den Experten
Herr austri vom 07.12.2009 11:50 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

bei mir wurde vor kurzem (28.10.2009) eine Fructoseintoleranz mittels Wasserstoffatemtest festgestellt. Der Wasserstoffatemtest mit Fructose ergab bei mir die im Anhang protokollierten Werte.
Aufgrund dieses Befundes wurde ein Wasserstoffatemtest mit Glucose durchgeführt um eine eventuell vorliegende bakterielle Fehlbesiedelung ausschließen zu können. In der Auswertung des Glucosetests wurde festgestellt, dass keine bakterielle Fehlbesiedelung vorliegt. (protokollierte Werte und Auswertung ebenfalls im Anhang)

Nun zu meinem Anliegen an Sie:
Aufgrund diverser anderer Meinungen von einigen Büchern bezüglich der Bewertung des Glucosewasserstofftestes und der derzeit immer noch vorhandenen Magen-Darm-Beschwerden, die ähnlich der einer bakteriellen Fehlbesiedlung des Dünndarms sind, bin ich nun ziemlich verunsichert. (Beschwerden im Anhang mit aufgelistet)
So heißt es in einigen Büchern bzw. Lesematerial im Internet, dass ein früher Anstieg des Wasserstoffgehaltes beim Glucosetest signifikant für eine bakterielle Fehlbesiedelung ist.
Bei mir kam es bereits innerhalb der ersten 10 min zu einem Anstieg von 14ppm auf 31ppm. Ist dies nicht der Beweis dafür, dass eine bakterielle Fehlbesiedelung vorliegt? Müsste die Glucose nicht vollständig resorbiert werden und damit kaum ein Anstieg der H2 Konzentration messbar sein? Auch die Doppelspitze beim Fructosetest wäre ja ein Anzeichen für eine bakterielle Fehlbesiedelung. Oder was ist Ihre Meinung zu den Werten?

Eine bakterielle Fehlbesiedelung kann ja eine Fructoseintoleranz verursachen.
Jedoch kann auch eine Fructoseintoleranz eine bakterielle Fehlbesiedelung verursachen, oder?
Ich habe nämlich gelesen, dass bei einer Fructoseintoleranz, infolge einer gasbedingten Volumenvergrößerung des Dickdarms, die Ileozökalklappe nicht richtig schließen kann und damit Dickdarmbakterien die höher gelegenen Dünndarmabschnitte besiedeln.
Für mich ist das die Begründung wie zu einer Fructoseintoleranz eine bakterielle Fehlbesiedelung dazu kommen kann.

Mein eigentliches Problem ist nun wie ich mit den Befunden umgehen soll. Liegt nun wirklich keine bakterielle Fehlbesiedelung vor? Oder doch? Ich hoffe Sie können mich verstehen, dass ich aufgrund wirklich großer Verunsicherung gern nochmal eine zweite fachliche Meinung hören möchte.

Wenn eine bakterielle Fehlbesiedelung vorliegen würde, dann wäre ja der Therapieansatz einer fructosearmen Diät (die ich seit gut 3-4 Wochen halte) der falsche oder? Müsste man dann nicht erstmal die Fehlbesiedelung beseitigen?
Vielleicht habe ich ja gar keine Fructoseintoleranz und die bakterielle Fehlbesiedelung verursacht nur die Unverträglichkeit auf Fruchtzucker. Oder gibt es zwar eine bakterielle Fehlbesiedelung bei mir, jedoch ist diese nur eine Folge der Fructoseintoleranz? Sie sehen ich bin wirklich sehr irritiert.

Ebenfalls wurde ein Wasserstoffatemtest mit Laktose durchgeführt, jedoch wurde dieser für negativ befunden. (Werte und Auswertung im Anhang)
Zwar kam es zu einem Anstieg auf 23ppm, jedoch gab es eine Blutzuckererhöhung, was ja gegen eine Laktoseintoleranz spricht. Warum kam es dann eigentlich trotzdem zum Anstieg auf 23ppm?
Denn bei Werten über 20ppm geht man ja eigentlich von einer Laktoseintoleranz aus oder kommt der Anstieg auf die 23ppm vielleicht auch von der bakteriellen Fehlbesiedelung, da der Darm ja bei einer bakteriellen Fehlbesiedlung auf jeden Zucker mit H2-Bildung reagiert?

Anzumerken wäre nun noch, dass bereits weitere Unverträglichkeiten auf Histamin und Gluten, die solche Magen-Darm-Beschwerden verursachen könnten, ausgeschlossen wurden.

Ich hoffe, dass meine Fragen einigermaßen verständlich formuliert sind und danke Ihnen schon mal im Voraus für Ihre Antworten!

 

 

Anhang:

 

Seit nun 4 Wochen ernähre ich mich (in Absprache mit meiner Ernährungsberaterin) fructosefrei, jedoch sind die folgenden Beschwerden immer noch aktuell.

Derzeitige Beschwerden:

·         Vor allem frühmorgens im nüchternen Zustand Gluckern im Darmbereich (Gefühl von Gasen bzw. Luft im Verdauungstrakt)
→ letzte Mahlzeit am Vortag zwischen 19 Uhr und 20 Uhr

·         Auch Nachmittag oft Blähungen und Unwohlsein im Darmbereich

·         Sporadische nahrungsunabhängige Bauchschmerzen

·         Allgemeines Schwächegefühl

·         Weicher, breiiger, manchmal brenniger, ungeformter Stuhl, selbst bei Vollkornprodukten, manchmal aber auch relativ normal Stuhl

·         Sehr oft Druckgefühl und dumpfes Gefühl im Darmbereich

·         Unwohlsein

·         Verstärkte Hautprobleme (Neurodermitis)

 

 

H2 Atemtest mit 50g Laktose
Nüchternwert 0ppm

nach...Minuten || H2_Konzentration

10 || 11
20 || 9
30 || 5
40 || 6
50 || 11
60 || 4
70 || 6
80 || 2
90 || 4
10 || 11
110 || 19
120 || 23


H2 Atemtest mit 25g Fructose

Nüchternwert 12ppm

nach...Minuten || H2_Konzentration

10 || 35
20 || 30
30 || 30
40 || 16
50 || 45
60 || 62
70 || 52
80 || 38
90 || 67
10 || 62
110 || 91
120 || 88

H2 Atemtest mit 50g Glukose
Nüchternwert 14ppm
nach...Minuten || H2_Konzentration

10 || 31
20 || 21
30 || 26
40 || 29
50 || 19
60 || 17
70 || 19
80 || 15
90 || 14
10 || 12
110 || 10
120 || 9

 




 

 

 

Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 07.12.2009 16:09 Uhr
Hallo,
Aus Ihrer sehr ausführliche Darstellung wird ersichtlich, dass alle drei Atemtests ein pathologisches Ergebnis erbracht haben.
Ich würde bei Ihrem Beschwerdebild von einer bakteriellen Fehlbesiedlung ausgehen - hierzu passen auch die Messwerte.
Das Vorgehen wäre hier ganz pragmatisch: Fructosearme und lactosefreie Kost kombiniert mit Probiotica - 4 Wochen -; dann langsamer Wiederaufbau mit lactosearmer und fructosennormalisierter Kost - 4 Wochen -, zuletzt Versuch mit normaler Mischkost.
Hilfreich wäre auch ein Ernährungsprotokoll, um die Beschwerden eventuell Lebensmitteln zuordnen zu können.

mfg
FHertrich



Dr. med. Frank Hertrich
Innere Medizin - Angiologie • Psychotherapie, Ernährungsmedizin, Reisemedizin
Am Bahnhof 6
D - 66822 Lebach
Telefon 49 6881 52008
Telefax 49 6881 52342
e-Mail DrHertrich@DrHertrich.de
Homepage

Herr austri Antwort vom 07.12.2009 16:29 Uhr
Vielen Dank erstmal für Ihre schnelle Antwort!

Also sehen Sie auch den Laktoseatemtest als positiv? Ergänzend muss ich zu dem Laktosetest sagen das der Blutzuckerspiegel beim Test nach oben ging. Hier die genauen Werte:
Nüc
htern: 4.9, nach 1h bei 7.8 und nach 2h bei 4.3.
Wie kommt es dennoch zu der H2 Erhöhung beim Laktosetest? Typisches Zeichen einer Fehlbesiedelung oder eine leichte LI?

Ich führe seit nun 5 Wochen einen Ernährungsplan in Absprache mit meiner Ernährungsberaterin aber wie gesagt nur ausgerichtet auf Fructosefrei!

Warum diagnostizierten die Ärzte denn (Uniklinik Dresden) das ich "nur" eine Fructoseintoleranz habe und keine Laktoseintoleranz bzw. Fehlbesiedelung?
Bei dem Glukoseatemst hatte ich direkt keine schlimmen Beschwerden wie Durchfall oder Blähungen.Im Tagesverlauf hatte ich dann aber Beschwerden wie immer. Ist der Test dann trotzdem pathologisch? (weil ja Erhöhung H2 Werte)

Danke nochmal!
Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 07.12.2009 17:53 Uhr
Hallo,
Ich würde den Test (Lactose) als positiv bewerten, auch wenn der Blutzuckerspiegel ansteigt. Es liegt ja sicherlich kein vollständiger Lactasemangel bei Ihnen vor.
Dass - anders als bei Lactose und Fructose - beim Glucosetest bei bakterieller Fehlbesiedung bei pathologischem Ergebnis keine unmittelbaren Darmbeschwerden folgen ist die Regel und erlaubt nicht den Rückschluss, dass keine Fehlbesiedlung vorhanden ist.
Beim Lactasemangen und bei der Fructoseintoleranz kommen die Beschwerden beim Test ja dadurch, dass die 2fach-Zucker nicht gespalten und resorbiert werden, was zu  "Vergärung" und osmotischen Flüssigkeitsverschiebungen führt.
Das ist bei der Glucose nicht der Fall, sie wird ja normal resorbiert - bzw vonm den Bakterien verstoffwechselt.

mfg
FHertrich
Dr. med. Frank Hertrich

Innere Medizin - Angiologie • Psychotherapie, Ernährungsmedizin, Reisemedizin
Am Bahnhof 6
D - 66822 Lebach
Telefon 49 6881 52008
Telefax 49 6881 52342
e-Mail DrHertrich@DrHertrich.de
Homepage

Herr austri Antwort vom 08.12.2009 06:40 Uhr

Hallo Herr Dr. med. Hertrich,

erstmal vielen Dank für Ihre Antwort.  Also ich werde am Besten, wie Sie schon vorgeschlagen haben, eine fructosefrei bzw. laktosefreie Ernährung durchführen und ergänzend dazu Probiotika nehmen. Können Sie ein gutes Aufbaumittel empfehlen? Symbioflor A bzw. B oder Comp?

 

Was ich auch häufig gelesen hab ist, dass vorab eine Antibiotikabehandlung gut wäre (z.B.  mit Rifaximin), begleitend dazu schon die Aufbaukur und als Pilzvorbeugung das Antimykotikum Nystatin. Die Antibiotikabehandlung sollte ja dabei nur 7 Tage aber in hoher Dosierung (1600mg) am Tag erfolgen. Wie sieht denn Ihr Standpunkt zu dem Thema aus? Ist es unbedingt notwendig oder kann die Fehlbesiedelung auch so weggehen (nur durch Probiotika)?

Vielfach wurde auch erwähnt, dass für das „Aushungern“ der Bakterien eine kohlenhydratarme Kost erfolgen sollte. Würden Sie dem zustimmen? Gibt es noch Ernährungsbesonderheiten bei einer Fehlbesiedelung?

 

Mit freundlichen Grüßen

 

E.Golka

Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 08.12.2009 11:20 Uhr
hallo,

Nun ja, die strategie mit dem "Aushungern" ist nur bei Pilzen sinnvoll. Ich würde zunächst auf ein Antibioticum verzichten und statt dessen das Symbioflor empfehlen ( oder EU Cell Probiot) - mit zuckerarmer Ernährung.
Das mit dem Xifaxan können Sie bei erfolglosigkeit immer noch machen, das präparat ist aber in deutschland dafür nicht zugelassen - und für den Patienten relativ teuer.

mfg
FHertrich

Dr. med. Frank Hertrich
Innere Medizin - Angiologie • Psychotherapie, Ernährungsmedizin, Reisemedizin
Am Bahnhof 6
D - 66822 Lebach
Telefon 49 6881 52008
Telefax 49 6881 52342
e-Mail DrHertrich@DrHertrich.de
Homepage

Herr austri Antwort vom 08.12.2009 13:00 Uhr

Nagut, ich dachte das man auch prophylaktisch eventuell vorliegende Pilze gleich mit "vernichten" sollte, da ja eine Candidadiagnostik nicht wirklich hilfreich ist.

In dem Symbioflor ist ja auch Maltodextrin drin. Spielt das in Bezug auf eine zuckerfreie Ernährung eine Rolle oder ist dieser Fakt vernachlässigbar? Ich hatte mir nämlich erst Paidoflor bestellt aber dort ist ja leider Laktose drin- also eher kontraproduktiv oder?

Was mir noch wichtig wäre ist die Frage ob ich mal einen Florastatus des Darms machen sollte oder ob das Ihrer Meinung nach sinnlos ist?

Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 08.12.2009 13:19 Uhr
Hallo,

Das mit dem Maltodextrin spiel überhaupt keine Rolle ( mengenmäßig ), außerdem können Sie dem maltodextrin im Alltag garnicht aus dem Weg gehen, da es in unheimlich vielen lebensmittels versteckt ist. Auch die lactose beim Paidoflor ist sicherlich so niedrig dosiert, dass Sie wahrscheinlich garnichts davon merken würden ( so wie Ihr Lactosetoleranztest aussieht ). Antibiotica und Antimykotica würde ich eben sehr gerne vermeiden, das mit der "Pilzsanierung" klappt sowieso nie richtig und Candida in geringer Menge gehören zum normalen Darm. Mit der Floradiagnostik habe ich keine Erfahrung; das Ergebbnis würde allerdings ja nichts ändern am Vorgehen.

mfg
FHertrich



Dr. med. Frank Hertrich
Innere Medizin - Angiologie • Psychotherapie, Ernährungsmedizin, Reisemedizin
Am Bahnhof 6
D - 66822 Lebach
Telefon 49 6881 52008
Telefax 49 6881 52342
e-Mail DrHertrich@DrHertrich.de
Homepage

Herr austri Antwort vom 20.12.2009 20:16 Uhr
Hallo Herr Dr. med. Frank Hertrich,

ich wolllte Ihnen einmal meine aktuelle Vorgehensweise erläutern und damit verbunden auch einige Probleme. Ich habe am Mittwoch angefangen Symbiolact Comp. zu nehmen. Dabei habe ich zum Mittag und zum Abendbrot jeweils 1 Beutel genommen. Seit Freitag habe ich nun ziemliche Probleme im Verdauungstrakt. Ich merke ein ziemlich heftiges rumoren im Darm und habe auch ziemliche Blähungen. Außerdem ist ein Druckgefühl und auch Unwohlsein vorhanden. Zusammengefasst kann ich sagen das es dadurch wieder schlimmer geworden ist. Vorher hatte ich kaum große Probleme und auch einen relativ normalen Stuhlgang.
Kann es damit etwas zu tun haben, dass ich nicht NUR Lactobacillen einnehme sondern auch Bifidobacillen? Ich habe gehört das es besser ist zu Beginn ausschließlich den Lactobacillus zuzuführen,damit sich keine falschen Bakterien auch noch weiter im Dünndarm ansiedeln. Welche Bakterien sind denn eigentlich im Dünndarm vorhanden? Sind dort überhaupt welche vorhanden?

Gibt es eigentlich zudem einen Unterschied zwischen den Lactobacillen im Paidoflor und denen im Symbiolact A? Beim Paidoflor heißt es ja, Lactobacillus acidophilus lebend. Ist dies dann besser als das Symbiolact A, da ja beim Symbiolact A die Lactobacillen nicht lebend sind?

Viele Dank schonmal für Ihre Antwort!

 
Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 21.12.2009 10:11 Uhr
Hallo,
also bitte langsam mit den Probiotica anfangen, also erstmal 14 Tage ein Beutel, dann erst zwei.
Viele Leute klagen darüber, dass bei voller Dosis gleich zu Anfang eine Revolte im Bauch auftritt.

mfg
FH



Dr. med. Frank Hertrich
Innere Medizin - Angiologie • Psychotherapie, Ernährungsmedizin, Reisemedizin
Am Bahnhof 6
D - 66822 Lebach
Telefon 49 6881 52008
Telefax 49 6881 52342
e-Mail DrHertrich@DrHertrich.de
Homepage

Herr austri Antwort vom 21.12.2009 14:08 Uhr
Danke für die schnelle Antwort!
Bezugnehmend auf meine Frage welches Mittel besser ist, Paidoflor oder Symbilact A, zu welchem Mittel würden sie eher raten? Sind die "lebenden" Lactobacillen im Paidoflor besser?
Ist es nun eigentlich günstiger sich zu Beginn der Probiotikakur nur auf den Lactobacillus zu beschränken oder sind die Bifidobacillen im Symbilact Comp nicht weiter bedenklich?

Es wäre schön wenn Sie mir bei dieser Frage weiterhelfen könnten und mir zu einem Mittel inkl. Dosierung für die Anfangszeit raten würden. Danke!


Herr austri Antwort vom 10.01.2010 09:54 Uhr

Hallo!

Also ich hatte vergangenen Donnerstag meinen 2. Test mit Glukose um nochmal eine DDFB auszuschließen.  Was nochmal zu erwähnen ist, das eine FM definitiv bei mir vorliegt (91ppm). Beim Fructosetest gab es eine Doppelspitze.

 Beim ersten Test mit Glucose hatte ich wie gesagt einen Nüchternwert von 14. Nach 10min war der Wert bei 31. Da die Klinik den Test für negativ bewertete machte ich nun (2 Monat später) einen 2. Test in einer anderen Praxis.  Das Ergebnis war hier eindeutig negativ: Nüchternwert 0…höchster Wert=2. (nach 15min bei  1ppm)

Meine Frage ist warum der Wasserstoff diesmal nicht so viel angestiegen ist wie beim ersten Test?
Kann ich nun definitiv eine DDFB ausschließen?

Außerdem ergab eine Stuhlprobe einen massiven Candida Befall. Dahingehend mache ich nun seit Donnerstag eine Anti-Pilz Diät und die Einnahme von Nystatin (3x 2 Tabletten).
 Ich habe aber trotzdem irgendwie viel mehr Bauchprobleme seit dem bekommen. Liegt das daran das die Pilze absterben und nun solche Beschwerden auslösen?? Ich muss noch dazu sagen das ich entsprechend der Anti-Pilz Diät kein Weißmehl mehr esse sondern nur noch Natursauerteig. Vorher hatte ich trotzdem immer noch Beschwerden aber diese sind ein wenig mehr geworden (extreme Blähungen, schleimiger Stuhlgang à nicht unbedingt Durchfall).
Könnten Sie mir dies bezüglich noch ein paar Tipps geben? Wäre echt nett.

Mit freundlichen Grüßen

austri

Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 10.01.2010 14:32 Uhr
Hallo,
Ich würde hier Vollkornmehl-Produkte empfehlen. Zum Sauerteig kann ich nichts sagen ( ist wohl auch mit Hefe ).
Machens Sie die Antipilzkur fertige, eventuell mit zusätzlich Apfelessig, dann wird man sehen.

mfg
FHertrich



Dr. med. Frank Hertrich
Innere Medizin - Angiologie • Psychotherapie, Ernährungsmedizin, Reisemedizin
Am Bahnhof 6
D - 66822 Lebach
Telefon 49 6881 52008
Telefax 49 6881 52342
e-Mail DrHertrich@DrHertrich.de
Homepage

Herr austri Antwort vom 13.01.2010 13:11 Uhr

Danke erstmal für Ihre Antwort!

Was sagen Sie denn zu meiner ersten Frage mit dem erneuten Glukosetest und den Testergebnissen? Kann ich nun eine DDFB definitiv ausschließen?

Mit freundlichen Grüßen

austri

Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 13.01.2010 19:01 Uhr
Hallo,

das Testergebnis spricht jetzt gegen eine bakterielle Fehlbsiedlung  - also für eine Normalisierung der bakteriellen Darmflora.

mfg
FHertrich



Dr. med. Frank Hertrich
Innere Medizin - Angiologie • Psychotherapie, Ernährungsmedizin, Reisemedizin
Am Bahnhof 6
D - 66822 Lebach
Telefon 49 6881 52008
Telefax 49 6881 52342
e-Mail DrHertrich@DrHertrich.de
Homepage

Herr austri Antwort vom 14.01.2010 11:52 Uhr

Hallo,

da bin ich erstmal beruhigt das keine DDFB vorliegt. Trotz alle dem hat sich in der Stuhlkonsistenz und Farbe nichts weiter geändert. Nach wie vor ist dieser breiig und vor allem grünlich gefärbt (kein Spinat oder ähnliches). Gestern war mal kurz ein Tag an dem er eine normal Farbe hatte, jedoch ist das heut wieder grünlich. Es wird ja gesagt,dass eine zu schnelle Darmpassage bzw eine nicht intakte Darmflora die Ursache sein kann? Können Sie dies bestätigen? Oder ist wohlmöglich doch etwas mit der Galle nicht in Ordnung aber wie ließe sich das kontrollieren?

Danke für Ihre Antwort!!

Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 14.01.2010 12:11 Uhr
Hallo,

man würde hier die Laborwerte  (GOT,GPT,Alkalische Phosphatase, Bilirubin direkt und indirekt, Pankreaselastase im Stuhl ) untersuchen. solche Stuhlveränderungen werden aber auch vom Pilzmittel ausgelöst.
Ich würde eigentlich garnichts machen, denn Krankheitswert hat die Stuhlveränderung ja nicht.


mfg
FHertrich



Dr. med. Frank Hertrich
Innere Medizin - Angiologie • Psychotherapie, Ernährungsmedizin, Reisemedizin
Am Bahnhof 6
D - 66822 Lebach
Telefon 49 6881 52008
Telefax 49 6881 52342
e-Mail DrHertrich@DrHertrich.de
Homepage

Herr austri Antwort vom 05.02.2010 10:45 Uhr

Hallo!

ich habe das Ergbenis vom Florastatus bekommen.
Daraus geht hervor, das ich eine verminderte Säuerungsflora habe. Die Keimzahlne der Fäulnisflora liegen im Normalbereich.
Vermindert sind jedoch die Bacteroides species sowie die Bifidobacterium species. Kann man aus diesem Mangel meine immernoch häufigen Blähungen und das Grummeln im Darm erklären?Welches Mittel würden Sie denn empfehlen damit ich die geminderten Bakterien gezielt zuführen kann?
Sollten es lebende Bakterien sein?

Außerdem wurde der Stuhl Ph Wert mit 6,0 angegeben. Ich kann dies aber nicht ganz nachvollziehen, da ich mit einem Ph- Testindikatorstreifen einen Ph Wert von ca 8 herausbekam? Wie ist dies denn zu erklären?

Beim Test der Schleimhautimmunität kam heraus, dass das SigA im Stuhl gemindert ist (295,7mikrogramm/ml). Kann man diese Schwäche irgendwie therapieren oder lässt sich dies nicht beeinflussen?

Vielen Dank für Ihre Antwort!!

Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 05.02.2010 22:22 Uhr
Hallo,

Ich würde hier ganz einfach weiter Probiotica einnehmen ( Eucell Probiot oder ähnliches ). Bei all den Messungen bin ich eher skeptisch und würde mich nicht auf Zahlenwerte stützen ( siehe auch den Stuhl-pH! Oder wie die alten Ärzte sagen: Wer viel misst, misst Mist.).
Machen Sie einfach mit Ihrer Ernährungsumstellung weiter, sorgen Sie für viel Bewegung und warten Sie ab!


mfg
FHertrich


Dr. med. Frank Hertrich
Innere Medizin - Angiologie • Psychotherapie, Ernährungsmedizin, Reisemedizin
Am Bahnhof 6
D - 66822 Lebach
Telefon 49 6881 52008
Telefax 49 6881 52342
e-Mail DrHertrich@DrHertrich.de
Homepage

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im DocMedicus Gesundheitsportal unter
Speiseröhren-, Magen- und Darmerkrankungen

Experten aller Facharztrichtungen beantworten Ihnen kostenfrei und auf Wunsch auch anonym Ihre persönlichen Fragen.

Beachten Sie bitte, dass der Expertenrat nicht den Arztbesuch ersetzt. Gehen Sie in akuten Krankheitsfällen bitte immer sofort zu Ihrem Arzt.


Die Experten, die Sie ehrenamtlich beraten, sind Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention (DGNP) e. V.

Sie setzen in ihrer Arztpraxis das DocMedicus Arzt- und Patienteninformationssystem ein.