Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Frauengesundheit (Frauenmedizin)
Beitrag: Frage zu starken Regelbeschwerden
Autor Frage an den Experten
Frau Seya vom 20.03.2009 13:33 Uhr
Hallo,

Mein Frauenarzt hat nachdem ich seit etwa einem Jahr über immer stärkere Regelschmerzen klage gemeint es besteht der Verdacht auf Endometriose. Er sagte aber das auf dem Ultraschall nichts zu sehen sei.

Seit etwa 2 Monaten nehme ich jetzt die Cerazette. (vorher habe ich etwa 3 Jahre die Valette genommen) Leider sind meine Beschwerden nur noch schlimmer geworden. Ohne Schmerzmittel geht es überhaupt nicht mehr (trotz Ibuprofen 600 sind die Schmerzen nur schwer auszuhalten). Zum teil habe ich auch starke Schwindelanfälle sodass mir schwarz vor Augen wird. Außerdem habe ich immer am Anfang der Periode Durchfall.

Das alles macht mir mehr und mehr zu schaffen da die Beschwerden mich mehr oder weniger eine ganze Woche außer Gefecht setzen.

Ist das Endometriose? Und was kann ich tun. Soll ich nochmals zum Frauenarzt? Er sagte doch das er nichts gesehen hat. Ich hoffe sie können mir weiter helfen


Herr Dr. med. Tomás Bühler Antwort vom 22.03.2009 20:14 Uhr

Hallo Frau Seya,

im Folgenden möchte ich versuchen die Sie belastenden Fragen zu beantworten. Mein Text steht kursiv und eingerückt unter Ihrer Anfrage.

Mein Frauenarzt hat nachdem ich seit etwa einem Jahr über immer stärkere Regelschmerzen klage gemeint es besteht der Verdacht auf Endometriose. Er sagte aber das auf dem Ultraschall nichts zu sehen sei.

  Zunehmende Schmerzen bei der Regel sind immer, und insbesondere dann, wenn "einfache Maßnahmen" wie die Umstellung der Pille keinen Erfolg haben, weiter diagnostisch abzuklären.

Selbstverständlich steht hierbei die Verdachtsdiagnose Endometriose mit an erster Stelle, wie Sie richtig vermuten. Nun kann man Veränderungen der Endometriose, ob diese sich in der Gebärmutterwandung, oder außerhalb der Gebärmutter befinden nicht immer sicher mit Ultraschall entdecken. Auch andere bildgebende Verfahren helfen oft nicht weiter. Hier sollte eine Abklärung mittels einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) statt finden. Ich denke, dass auch Ihr Frauenarzt dieses als nächste Option ins Auge fassen würde.

Seit etwa 2 Monaten nehme ich jetzt die Cerazette. (vorher habe ich etwa 3 Jahre die Valette genommen) Leider sind meine Beschwerden nur noch schlimmer geworden. Ohne Schmerzmittel geht es überhaupt nicht mehr (trotz Ibuprofen 600 sind die Schmerzen nur schwer auszuhalten). Zum teil habe ich auch starke Schwindelanfälle sodass mir schwarz vor Augen wird. Außerdem habe ich immer am Anfang der Periode Durchfall.

   Erst Recht dann, wenn auch der Schmerzmitteleinsatz bei den Regelschmerzen erfolglos ist (abgesehen von den von Ihnen registrierten Unverträglichkeiten für das Ibuprofen) , bedeutet dieses, dass eine Abklärung nicht auf die lange Bank geschoben werden sollte. Der Durchfall vor der Periode ist ein Hinweiszeichen, dass möglicherweise Endometrioseherde sich am Dickdarm angesiedelt haben, und dort zu Zeiten des homonellen Wechsels, wie es in der Zeit der Periode passiert, Reizungen und Entzündungs-ähnliche Auswirkungen auf die Organen im kleinen Becken haben. Die Behandlung einer Endometriose, die so starke Symptome mit sich bringt sollte zeitig passieren, damit es nicht zu Spätfolgen, wie etwa Kinderlosigkeit durch Verklebung der Eileiter, kommt.
Scheuen Sie sich nicht, Ihren Frauenarzt wegen der Probleme noch einmal aufzusuchen, die Abklärung erscheint mir außerordentlich wichtig zu sein! Ich hoffe Ihnen mit meiner Info weiter geholfen zu haben.

Es grüßt Sie, und wünscht Ihnen alles Gute,



Dr. med. Tomas Bühler
Frauenarzt



Stuttgarter Str. 32
D - 71638 Ludwigsburg
Telefon 49 7141 901997
Telefax 49 7141 929795
e-Mail drtbuehler@t-online.de
Homepage


Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im DocMedicus Gesundheitsportal unter
Frauengesundheit (Frauenmedizin)

Experten aller Facharztrichtungen beantworten Ihnen kostenfrei und auf Wunsch auch anonym Ihre persönlichen Fragen.

Beachten Sie bitte, dass der Expertenrat nicht den Arztbesuch ersetzt. Gehen Sie in akuten Krankheitsfällen bitte immer sofort zu Ihrem Arzt.


Die Experten, die Sie ehrenamtlich beraten, sind Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention (DGNP) e. V.

Sie setzen in ihrer Arztpraxis das DocMedicus Arzt- und Patienteninformationssystem ein.