Sehr geehrte Frau Pauline,

alle aktuellen internationalen Forschungsergebnisse zeigen, daß Flourtabletten keine systemische Wirkung aufweisen. Deshalb ist eine Gabe von Flourtabletten nicht mehr notwendig. Dieses Wissen setzt sich allerdings bei den kinderärztlichen Kollegen nur sehr langsam durch. Dort wird des öfteren immer noch auf die absolute Notwendigkeit der Tablettengabe hingewiesen.

(Nicht verwechseln darf man dies allerdings mit der VitaminD-Prophylaxe („Rachitis-Prophylaxe“), welche natürlich weiterhin im Säuglingsalter verabreicht werden sollte.)

Nichtsdestoweniger sind Flouride natürlich trotzdem für die Gesunderhaltung der Zähne wichtig, aber in lokaler Form, d.h. in der Zahnpasta, in Mundspüllösungen, im Speisesalz. Die Dosierung ist abhängig vom Alter des Kindes, den Ernährungsgewohnheiten und vom Flouridgehalt des Trinkwassers Ihres Wohnortes. Ihr Zahnarzt kann Sie sicher dahingehend beraten und Ihnen auch ganz konkrete Pflegeprodukte empfehlen.

In der Hoffnung, Ihnen damit weitergeholfen zu haben,

Ihr D.P. Grotzer

Sehr geehrte Frau Pauline,

eine Betäubungsspritze (lokale Anästhesie) ist bei der zahnärztlichen Behandlung nicht nur zulässig, sondern alltäglich. Manchen Eingriff möchten Sie ohne Betäubung gar nicht erleben.

Das heute am weitesten verbreitete Medikament für eine Lokalanästhesie ist Articain mit Zusätzen von Adrenalin-Derivaten in unterschiedlicher Konzentration. Dieses ist ohne weiteres auch während Schwangerschaft und Stillzeit anwendbar. Je nach Eingriff kann auch auf ein adrenalinfreies Präparat zurückgegriffen werden. 

Mit freundlichen Grüßen,

Daniel P. Grotzer