Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Haut – Haare – Nägel
Beitrag: extrem trockene Haut
Autor Frage an den Experten
Frau Annett Purm vom 24.11.2008 08:44 Uhr

Hallo,

ich kämpfe, gerade im Winter, mit extrem trockener Haut!! Ich creme mich morgens und abends ein, trotzdem schuppt und juckt es, vor allem an Armen und Beinen!! Nehme morgens eine Feuchtigkeitscreme und abends eine Fettcreme! (von Dove bis Nivea alles hab ich schon probiert) Manche Cremes wirken am Anfang wirklich Wunder, wie Avene! Aber wenn ich sie über einen längeren Zeitraum nehme, scheint es, als wenn die Haut sich an die Creme "gewöhnt" hat und alles fängt von vorne an, ich kann cremen cremen cremen - es bringt nichts - mittags ist die Haut rau und juckig!! Wenn ich mich aussziehe rieseln die Hautschuppen, wie Schnee :-(!! Haben Sie vielleicht einen Tip für mich?? Viele Grüße Netti

Herr Dr. med. Werner G. Gehring Antwort vom 27.11.2008 17:19 Uhr
Liebe Frau Purm, in Vertretung für Herrn Kollegen Ressel beantworte ich Ihre Frage.

Trockene Haut kann viele Ursachen:

Ursachen der trockenen und empfindlichen Haut

Ursachen für die trockene Haut sind eine geringe Fettproduktion der Talgdrüsen und eine gestörte Feuchtigkeitsregulation. Durch den Mangel an Fett und Schweiß kann die Haut ihre Schutz- und Barrierefunktion nicht mehr erfüllen.

Ursachen für die trockene Haut sind

  • Erbliche Veranlagung – die trockene Haut ist manchmal neben der Neigung zu Juckreiz das einzige Zeichen einer Ekzembereitschaft
  • Alkoholkonsum
  • Fehl- und Mangelernährung – Diäten, Kantinenessen, Vegetarismus, Veganer
  • Krankheiten
    -
    Diabetes mellitus
    Diabetiker haben oft eine verminderte Schweiß- und Talgdrüsenaktivität, wodurch nicht genügend Fett und Feuchtigkeit in der Haut gespeichert werden kann. Dieses stört empfindlich die natürliche Barrierefunktion der Haut, mit der Folge trockener Haut und Juckreiz. Besonders betroffen ist meistens die Haut an Beinen und Füßen. Sie ist rot, schuppig und neigt zu Juckreiz.
    - Colitis ulcerosa
    - Enteritis (Dünndarmentzündung)
    -
    Gluteninduzierte Enteropathie
    - Gastritis
    - Magenresektion
    - Morbus Crohn
    -
    Neurodermitis
    - Strahlenenteritis
    - Untergewicht
    - Zollinger-Ellison-Syndrom

  • Äußere Faktoren
    - Sonne
    - Winter
    kalt-trockene Klimabereiche; trockene Heizungsluft
    - Hautentfettung und Austrocknung beispielsweise durch übermäßige Dusch- und Badeprozeduren
  • Medikamente
    - Nebenwirkungen von Medikamenten
    -
    Hormonelle Kontrazeptiva (Anti-Babypille) führen oftmals zur Abnahme der Talgbildung (Stimulation durch Androgene (männliche Geschlechtshormone), Hemmung durch Östrogene (weibliche Geschlechtshormone) sowie Antiandrogene)

Zeitlicher Verlauf der Talgdrüsenproduktion: Abfall nach der Geburt, Anstieg mit der Pubertät, Maximum circa 25. Lebensjahr, danach allmählicher Abfall.

Achtung!
Die Produktion von Hauttalg vermindert sich schon bei Außentemperaturen von acht Grad Celsius, aber auch bei Krankheit im Alter.

Soweit eine der oben genannten Ursachen vorliegt, beispielsweise eine Krankheit, dann ist vorrangig die Behandlung der Krankheit erforderlich.

Ansonsten sind die notwendigen Hautpflegemittel einzusezten:

Siehe dazu unter:

Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Werner G. Gehring
Herr Dr. med. Michael Ressel Antwort vom 28.11.2008 08:14 Uhr

Hallo Frau Purm,

ich wollte der Antwort von Herrn Dr. Gehring noch eine kleine Idee hinzusetzen.

Trockene Haut kann auch mal ein Hinweis für Nahrungsmittelunverträglichkeiten sein.

Ist Neurodermitis  ausgeschlossen ?

Nahrungsmittelunverträglichkeiten können sekundäre Reaktionen zB. an der Haut auslösen.

  Herzliche Grüße

Michael Ressel



Dr. med. Michael Ressel
Frauenarzt


Wasserwerkstr. 2
D - 13589 Berlin
Telefon 49 30 3731234
Telefax 49 30 37401584
e-Mail drmichaelressel@aol.com
Homepage

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im DocMedicus Gesundheitsportal unter
Haut – Haare – Nägel

Experten aller Facharztrichtungen beantworten Ihnen kostenfrei und auf Wunsch auch anonym Ihre persönlichen Fragen.

Beachten Sie bitte, dass der Expertenrat nicht den Arztbesuch ersetzt. Gehen Sie in akuten Krankheitsfällen bitte immer sofort zu Ihrem Arzt.


Die Experten, die Sie ehrenamtlich beraten, sind Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention (DGNP) e. V.

Sie setzen in ihrer Arztpraxis das DocMedicus Arzt- und Patienteninformationssystem ein.