Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Herz- und Gefäßerkrankungen
Beitrag: Vorhofflimmern
Autor Frage an den Experten
Herr itctrans vom 15.09.2008 18:49 Uhr

Guten Tag

letztes Jahr Hat man bei mir im Krankenhaus VHF unklarer Dauer festgestellt un mir 2x täglich Betabloccker verschrieben.

Da ich schon für eine Darmentzündung Azathiorpin + Kortison einnehmen muss möchte ich die Betablocker zumindenst reduzieren. Da bei 2 Kardiologenuntersuchungen mit LangzeitEKg etc nichts festgestellt worden ist kan die Dosis reduziert werden und können die EKGAufzeichnungen vom Krankenhaus angefordert werden um einzusehen wie "stark" die VHF eigentlich waren?

 

Danke

Mit freundlichen Grüssen

n. anselmi

Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 15.09.2008 19:57 Uhr
Hallo,
heißt das, dass jetzt bei 2 aktuellen Langzeit-EKGs kein Vorhofflimmern festgestellt wurde?
Dann ist von intermittierendem Vorhofflimmern auszugehen. Hier ist der Betablocker sicherlich verzichtbar, da er nur der Frequenzregulation ( also dem Vermeiden zu schnellen Pulses ) dient und dem erneuten Auftreten von Vorhofflimmern kaum entgegenwirkt.
wesentlich wäre auch das Ergebnis der echokardiographischen Untersuchung: Wie groß ist der Herzvorhof, wie gut ist die Pumpfunktion.
Andererseits ist zu überlegen, ob eine "Blutverdünnung" zur Schlaganfallprophylaxe bei Ihnen notwendig ist. Dies hängt von den weiteren Risikofaktoren ab: Alter > 65, Diabetes, Hochdruck, koronare Herzerkrankung? Je nach Situation sollte dann ASS oder auch Marcumar gegeben werden.
Sie sehen, Ihr Problem ist nicht so leicht zu lösen, da viele Faktoren zusammenspielen.
Ich glaube nicht, dass die EKGs aus dem Krankenhaus irgendwie für die heutige Situation nützlich sind, entweder Vorhofflimmern oder nicht, wie "stark" spielt keine Rolle. Wichtiger wäre, dass in den Langzeit-EKGs jetzt kein Vorhofflimmern (VHF) mehr zu sehen ist. Wenn aber weiter VHF besteht, ist eine Betablockergabe ( mit oder ohne "Blutverdünnung") sicher sinnvoll.

mfg
FHertrich



Dr. med. Frank Frieder Hertrich
Innere Medizin - Angiologie • Psychotherapie, Ernährungsmedizin, Reisemedizin
Am Bahnhof 6
D - 66822 Lebach
Telefon 49 6881 52008
Telefax 49 6881 52342
e-Mail DrHertrich@DrHertrich.de
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Herr itctrans Antwort vom 16.09.2008 10:39 Uhr

Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort.

Ich war 2x beim Kardiologen: Auf LangzeitEKG keine  VHF zu sehen und Ultraschalluntersuchung ohne Beanstandungen.

Ich bin 70 kein Diabetes, kein Hochdruck, nur ein offenes Foramen Ovale und eben Darmentzündung (Colitis Ulcerosa) daher ist Blutverdünnung nicht angezeigt

-Kann mit Digitalis die angeblich vorhandenen interm. VHF unterdrückt werden?

Mit freundlichen Grüssen

n. anselmi

Herr itctrans Antwort vom 16.09.2008 10:40 Uhr

Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort.

Ich war 2x beim Kardiologen: Auf LangzeitEKG keine  VHF zu sehen und Ultraschalluntersuchung ohne Beanstandungen.

Ich bin 70 kein Diabetes, kein Hochdruck, nur ein offenes Foramen Ovale und eben Darmentzündung (Colitis Ulcerosa) daher ist Blutverdünnung nicht angezeigt

-Kann mit Digitalis die angeblich vorhandenen interm. VHF unterdrückt werden?

Mit freundlichen Grüssen

n. anselmi

Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 16.09.2008 17:38 Uhr
Hallo,

Nein, Digitalis dient auch nur zur Frequenzregulierung d.h. zum Vermeiden von Herzrasen, sollte VHF wieder auftreten.
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, ist bisher nur ein einziges Mal VHF bei Ihnen gesehen worden. hatten Sie dabei schnellen Puls oder nicht? Wenn nein, dann könnte man auch einfach nur  zuwarten ohne Medikamnt ( oder eben zur Sicherheit mit einer niedrigen Digitalisdosis )...

mfg
FHertrich


Dr. med. Frank Frieder Hertrich
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