Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Herz- und Gefäßerkrankungen
Beitrag: Vorhofflimmern
Autor Frage an den Experten
N.N. vom 15.09.2008 18:34 Uhr

Guten Tag

vor einem Jahr wurde bei mir im Krankenhaus wo ich wg andere Beschwerden in Behandkung war "VHF unklarer Dauer" festgestellt und mir 2x täglich Betablocker verschrieben.

Da ich wg Darmentzündung schon Azathiorpin + Kortison nehmen muss, würde ich gerne die Betablocker zumindenst in der Dosis reduzieren, wenn sie nicht unbedingt notwendig sind.

Dafür war ich 2x mal bei einem Kardiologen wo mit Lagzeit EKG etc nichs von Vorhofflimmern festgestelle wurde.

1) Welche Möglichkeiten gibt es um aktuell die Notwendigkeit der Betablcker festzustellen?

2) Kann ich als Kassenpazient vom Krankenhaus die EKG Aufzeichnungen anfordern um zu sehen (durch einen Kardiologen) wie stark/heftig die VHF eigentlich waren?

Danke

Mit freundlichen Grüssen

n. anselmi

N.N. Antwort vom 14.01.2009 17:25 Uhr

Sehr geehrte Harr/Frau N. Anseimi,

zur 1. Frage: zur Beantwortung ist dieser Frage ist entscheidend woher das VHF kommt. Liegt ein Bluthochdruck, eine Herzklappenerkrankung, eine Herzmuskelerkrankung oder eine Durchblutungsstörung des Herzens kann es sein, dass durch eine erfolgreiche Therapie dieser Grundleiden VHFlimmern nicht mehr auftritt. Spielte Alkohol eine Rolle kann es sein das durch das komplette Weglassen auch das Vorhofflimmern nicht mehr auftritt. Sollte das VHF direkt nach einer Herzoperation aufgeterten sein wird man möglicherweise auch keine Dauertherapie vornehmen müssen. Ohne diese Vorinformationen kann man Ihre Frage nicht detaillierter beantworten. Auf keinen Fall sollte der Betablocker plötzlich abgesetzt werden, da dies u.U. VHFlimmern auslöst. Auch spielt die Herzgröße, die Herzleistung und die Größe der linken HErzvorkammer eine wesentliche Rolle ob und wie lange eine Betablockertherapie beibehalten werden muss.

zur 2. Frage: grundsätzlich hat jeder Patient unabhängig von seinem Verischertenstatus das Recht alle Befunde einzusehen. Besonders einfach geht dies natürliche über den Weg der Befundanforderung durch Ihren Kardiologen. Ihre Frage nach "stark oder heftig" des VHF ist nicht relevant, da es für die Therapie erst mal darauf ankommt ob VHFlimmern vorlag oder nicht. Ob der Puls dabei sehr schnell war oder nicht bedeutet nur, dass die Therapie unterschiedlich intesiv ausfällt, aber im Hinblick auf die Hauptgefahr des VHF, die Entwicklung von Blutgerinseln im Herzen mit dem Risko des Rausschleuderns und der Entwicklung z.B. eines Schlaganfalls ist unabhängig von der "Heftigkeit" des VHF.

ich hoffe Ihnen mit der Beantwortung geholfen zu haben


Dr. med. Jörg Lauprecht 
Praxis für HerzKreislauferkrankungen • Sportmedizin, Ernährungsmedizin (DGEM)


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