Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Schilddrüsenerkrankungen
Beitrag: latente Schildrüseunterfunktion ?
Autor Frage an den Experten
Frau ABBA vom 03.07.2008 14:00 Uhr

Hallo,

anläßlich einer Routinuntersuchung wurde bei mir vor einem Monat ein TSH, basal von 4.3 festgestellt (Referunzbereich 0.40-2.50) sowie leicht erhöhte Cholesterin- und Zuckerwerte. Besondere Beschwerde, die auf eine Schilddrüseunterfunktion hinweisen, hatte ich nicht. Eine hormonelle Behandlung ist sofort angefangen worden. Seitdem bin ich extrem müde und fühle mich wie betrunken. Ich habe im Gesundheitslexikon von Doc-Medicus gelesen, dass die Therapie bei Erwachsenen kontrovers diskutiert wird. Ich bin 60. Ist diese Behandlung wirklich notwendig ?

 Ich habe auch gelesen, dass man diese Behnadlung ein Leben lang fortführen muss, wenn man einmal angefangen hat. Könnte ich diese Behandlung noch unterbrechen ? kann man diese hormonelle Behnaldung duch eine Behandlung mit Jod ersetzen ? 

Herr Dr. med. Hans-Peter Hasler Antwort vom 07.07.2008 07:57 Uhr

Sehr geehrte Frau Abba !

1. Vermutlich liegt eine latente Hypothreose vor. Wenn ft3 und ft4 zusaetzlich normal sind, wäre dies bewiesen. Der Arzt hat sicher richtig gehandelt und eine Therapie begonnen.

2. Ich kann keinen Zusammenhang zwischen Ihrer Müdigkeit und dem Trunkenheitsgefühl einerseits und der Schilddrüsentherapie erkennen.

3. Ihre Frage : Ist diese Therapie notwendig ? Man hätte auch noch einige Wochen warten können und eine Kontrollmessung machen können. Wenn sich die latente Hypothyreose bestätigt, ist eine Therapie eher anzuraten.

4. Eine solche Therapie kann prinzipiell jederzeit beendet werden. Nach einer gewissen Pause können die Schilddrüsenwerte wieder kontrolliert werden.

5. Jod als Ersatz für Schilddrüsenhormon kann in jüngeren Lebensjahren versucht werden. Mit 60 Jahren wird es kaum noch Effekt auf die Unterfunktion haben.


Dr. med. Hans-Peter Hasler
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Frau ABBA Antwort vom 10.07.2008 10:56 Uhr

Ich hatte eine Frage vergessen :

Vor einem Jahr betrug der TSH Wert noch 2,3. Ein paar Monate vorher war eine schwere Angststörung von vielen Stressoren im familiären und beruflichen Bereich ausgelöst worden. Kann diese Angststörung zu der Verschlechterung der TSH Werte beigetragen haben ?

Herr Dr. med. Hans-Peter Hasler Antwort vom 11.07.2008 07:41 Uhr

Liebe Frau Abba,

ein Zusammenhang zwischen Angststörungen und Schilddrüsenunterfunktion ist mir nicht bekannt.

Viele Grüsse


Dr. med. Hans-Peter Hasler
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Frau ABBA Antwort vom 11.08.2008 08:31 Uhr

Hallo,

mein TSH liegt jetzt bei 0,4. Ich habe seit Anfang der Behandlung vor 2 Monaten 5 Kilo abgenommen, obwohl ich vorher nicht dick war.

Ich wiege jetzt 57 kg für 1,70 m und bin oft erschöpft.

Ist dieser Gewichtverlust normal ?


Mit freundlichen Grüßen


ABBA

Herr Dr. med. Hans-Peter Hasler Antwort vom 13.08.2008 07:46 Uhr

Liebe Frau ABBA,

das TSH liegt im normalen Bereich. Wenn zuvor eine Schilddrüsenunterfunktion bestand, kann die Normalisierung der Schilddrüsenfunktion zu einer Gewichtsreduktion führen.

Die Erschöpfung ist jedoch damit nicht erklärbar. Diese kann krankheitsbedingte Gründe haben oder auf sonstige Belastungen zurückführbar sein. Am Besten sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die möglichen Ursachen.

Viele Grüsse,


Dr. med. Hans-Peter Hasler
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Schilddrüsenerkrankungen

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