Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Haut – Haare – Nägel
Beitrag: Haarausfall nach chemischer Glättung
Autor Frage an den Experten
Frau Denise vom 23.06.2008 11:48 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam!

Ich habe ein etwas spezielles Problem. Wie schon oft hatte ich meine Haare mit einer normalen Färbung von Poly Diadem gefärbt. 2 Wochen später war ich beim Frisör. Damals war ich wohl schon in der 5. Woche schwanger. Er hat, wie auch schon seit Jahren immer mal wieder, meinen Haaransatz mit einer chemischen Glättungscreme behandelt. Es ist ein System aus Glättung/Shampoo von Revlon. In der Glättungscreme ist der Hauptbestandteil wohl Natriumhydroxid, im  Shampoo Ammoniumlaurylsulfat. Tags darauf wusch ich mir die Haare und hatte enromen Haarausfall. Das hält jetzt schon seit ca. 3 Wochen an. Vor allem beim Waschen ist es schlimm, beim Durchkämmen. Ich zähle ca. 100 bis 150 Haare wenn ich jeden Tag wasche. Einige brechen ab aber 2/3 fallen mir mit Wurzel aus(d.h. ich kann einen weissen Punkt erkennen). Ich war bereits beim Hautarzt und er meinte das wär wohl zu viel Chemie gewesen. Er hat eine Haarwurzelanalyse gemacht und festgestellt dass einige Wurzeln geschädigt sind. Meinte aber, das würde sich von alleine geben und bis zur 12. Schwangerschaftswoche muss ich wegen einer Behandlung eh abwarten. (ich bin jetzt in der 9. Woche)

Meine Frage: können diese Substanzen der Glättungscreme (Natriumhydroxid, Ammoniumlaurylsulfat) wirklich die Haarwurzel schädigen?

Denken Sie dass das zu einer irreversiblen Schädigung geführt haben könnte?

Der Ausfall wird wie gesagt seit 3 Wochen nicht besser.

Vielen Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüsse

Herr Dr. Dr. med. Günter Reimer Antwort vom 25.06.2008 07:35 Uhr
Sehr geehrte Frau Denis,
 
Ihr Hautarzt hat Sie richtig beraten, zumal es den Lokalbefund und die Haaranalyse kennt. Dies kenne ich nicht und kann nur andeutungsweise antworten, zumal Verläufe des Haarausfalls sehr unterschiedlich sein können.
Bei Ihnen könne sowohl chemische, aber auch physikalische (Hitze, Sonne) oder körperliche Reizungen (Schwangerschaft, Stress) zu Haarveränderungen führen, die zumeist von selbst ausheilen.
 
Das Haarwachstum wird von etlichen Faktoren beeinflusst, u.a. auch von der Schwangerschaft. Viele Reaktionen sind vorübergehend und verlaufen in mehrwöchigen oder gar mehrmonatigen Phasen, die z.T. die Geduld strapazieren können; 3 Wochen sind ein zu kurzer Beobachtungszeitraum.
 
Mit freundlichen Grüßen


Dr. Dr. med. Günter Reimer
Dermatologe • Allergologie, dermatologische Lasertherapie, Anti-Aging-Medizin, kosmetische Dermatologie
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