Forenthema: Anti-Aging – Alt werden, jung bleiben
Forentitel: Menopause (Klimakterium) – Wechseljahre der Frau
Beitrag: Wechseljahresbeschwerden
Autor Frage an den Experten
Frau jana vom 06.09.2022 08:46 Uhr

Liebes Expertenteam,

seit Mai dieses Jahres plagen mich mit Einsetzten einer unregelmäßigen Periode (längere Abstände) extremste Wechseljahresbeschwerden, angefangen von sehr ausgeprägten, besonders auch nächtlichen Hitzewallungen, bis hin zu daraus resultierender völliger Schlaflosigkeit oder aber mal nur ganz wenigen Stunden leichtem Schlaf mit ständigen Unterbrechungen. Besonders der durch die Hitzewallungen bedingte Schlafentzug ist natürlich ausgeprägt kräftezehrend und belastet mich gerade sehr.


Ich habe daraufhin in Selbstmedikation Klimaktoplant N (3 x tgl. 1 Tbl.) ausprobiert, was aber seit 4 Wochen bisher völlig wirkungslos geblieben ist. Meine Frage wäre jetzt, ob eine längere Einnahme dann noch sinnvoll und erfolgversprechend ist und ob homöopathisch aufbereitete bioidentische Hormone eine wirklich hilfreiche Alternative bei ausgeprägten Beschwerden sein können? Ich habe eine Brustvorgeschichte (kein Krebs) und bin von daher einer regulären Hormoneinnahme etwas zögerlich eingestellt. 

Vielen Dank für Ihren Rat bereits vorab. 

Herr Dr. med. Tomás Bühler Antwort vom 14.09.2022 12:29 Uhr

Sehr geehrte Frau Jana,

danke für Ihre Anfrage an unser Expertenteam!

Zunächst einmal: Ihre Beschwerden (sehr belastende klimakterische Ausfallserscheinungen), wie Sie sie beschreiben, teilen mit Ihnen etwa 30 % der Frauen.

Sie haben, zunächst nahe liegend, zur Linderung Ihrer Beschwerden Klimaktoplant ausgewählt, ein Präparat, das bei milderen klimakterischen Beschwerden durchaus hilfreich sein kann. Dabei kommt bei mir die Frage auf: Haben sie das Präparat nach der Dosierungsempfehlung eingenommen? Gelegentlich versucht man ja, und das ist ja nicht verwerflich, Medikamente „so wenig wie nötig“ einzunehmen. Wenn Sie sich an die Dosierungsempfehlung gehalten haben, könnte der Zeitraum der Einnahme (4 Wochen), und das ist bei Einsatz naturnaher Arzneimittel nicht ungewöhnlich, noch etwas kurz sein. Hingegen erwarten Sie, durch die belastenden Symptome bedingt, möglichst eine rasche Besserung derselben. Dazu kommt eventuell noch, dass Sie berufstätig sind, und „funktionieren“ müssen?

Eine zeitnahe Besserung der Beschwerden kann nur durch Ersatz dessen erreicht werden, das Ihr Körper nicht mehr, oder nicht mehr ausreichend-,  in der Lage ist, selber herzustellen (weibliche Hormone im Natur gegebenen Rhythmus). Eine solche Behandlung, dem Bedarf Ihres Körpers angepasst, ist also nichts Unnatürliches, erfordert jedoch eine genaue Auswahl der zur Verfügung stehenden Behandlungsmodalitäten. Dabei ist die Erkennung des Ist-Zustandes Ihres Körpers durch eine eingehende frauenärztliche Untersuchung, und gleichzeitig die Würdigung Ihrer Gesundheitsvorgeschichte unerlässlich.

Dabei kommt der Frauenärztin/dem Frauenarzt Ihres Vertrauens naturgemäß eine wichtige Rolle zu.

Mit freundlichen Grüßen

Dr.med.Tomás Bühler

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Menopause (Klimakterium) – Wechseljahre der Frau

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