Lieber Herr Kröner, einen Zusammenhang zwischen erhöhtem Grüntee-Konsum und Haarausfall ist in der Literatur nicht bekannt.
Sie sollte allerdings nicht mehr als 4 Tassen (125 ml) grünen Tee pro Tag wegen des Coffeingehaltes - 4 Tassen entsprechen circa 240 mg Coffein - trinken, da sonst bereits Gesundheitsrisiken - z.B. rheumatoide Arthritis, Osteoporose - wegen erhöhter Calciumausscheidung über den Urin; Hautaustrockung und damit Hautalerung - zunehmen.
Aber es gibt vieles Gute über den grünen Tee zu berichten:
Das Teein aus Tee weist zudem eine bessere Verträglichkeit auf als das Koffein aus Kaffee. Der
Grund besteht darin, dass das Koffein zwar chemisch dieselbe Verbindung
darstellt, aber unterschiedlich gebunden ist. Teein aus dem grünen Tee
ist mit dem schwer wasserlöslichen Teegerbstoff Tannin
verbunden, welches zu einer verzögerten Aufnahme in den Blutkreislauf
führt und damit verzögert auf die Großhirnrinde einwirkt. Es kann auf
diese Weise die geistige Leistungsfähigkeit für längere Zeit erhöhen - etwa zwei bis drei Stunden [1.2.].
Dagegen ist das Koffein des Kaffees an Kalium gebunden. Diese Bindung
wird durch die Salzsäure im Magen sofort gelöst, wodurch das Koffein
bereits wenige Minuten nach der Aufnahme in die Blutbahn gelangt und
dort mit einem Mal seine anregende Wirkung hat. Die Steigerung der
Gehirnleistung hält jedoch nur kurzzeitig an - circa eine halbe Stunde
-, da das Koffein schnell wieder abgebaut wird. Es folgen
Konzentrationsschwächen und Ermüdungserscheinungen [2].
Zu den Inhaltsstoffen des grünen Tees zählen auch die Alkaloide Theophyllin sowie Theobromin.
Als koffeinähnliche Substanzen wirken sie gefäßerweiternd und
blutdrucksenkend. Es kommt wie beim Koffein zu einer Steigerung der
Herzleistung, indem sie die Herztätigkeit anregen und die Atmung
erleichtern [1.2.].
Gerbstoffe
Die im Grüntee enthaltenden Gerbstoffe und gerbstoffähnlichen Verbindungen, wie Catechine und
Gallussäurederivate, verleihen dem Tee den bitteren Geschmack. Der
Gehalt an Gerbstoffen ist von Teeblatt zu Teeblatt verschieden. Wachsen
die Blätter an einem sonnigen Platz und in trockenen Verhältnissen,
liegt der Gerbstoffspiegel relativ hoch. Feuchte sowie schattige
Standorte dagegen senken den Gehalt an Gerbstoffen. Ein hoher Anteil an
Gerbstoffen im grünen Tee zieht in der Regel einen niedrigen
Koffeingehalt mit sich und ein geringer Gerbstoffspiegel meist einen
erhöhten Koffeingehalt.
Grüntee kann bis zu 40 % Gerbstoffe und gerbstoffähnliche Verbindungen enthalten, viermal mehr als schwarzer Tee [2].
Da Gerbstoffe Koffeinsubstanzen binden, verlangsamen diese die Aufnahme des belebend wirkenden Teeins im Darm,
denn die Koffeinwirkung von Tee geht nicht hauptsächlich - wie beim
Kaffeekoffein - von der Nebenniere aus. Das an den Gerbstoffen
gebundene Teein wirkt zunächst auf das vegetative Nervensystem, auf
Sympathikus und Parasympathikus. Über diese Nervenerregung wird die Adrenalinproduktion nach und nach angeregt.
Das
Kaffeekoffein dagegen verursacht nach Anregung des vegetativen
Nervensystems eine vermehrte und erhöhte Ausschüttung des Stresshormons
Adrenalin, wodurch der Puls beschleunigt wird und Stoffwechselvorgänge
für eine begrenzte Zeit auf Hochtouren laufen.Als wichtige Inhaltsstoffe des grünen Tees fördern Gerbstoffe damit die Gesundheit des Menschen, indem sie sowohl den Magen und Darm als auch die Muskulatur beruhigen und Muskelverspannungen sowie -krämpfe vermindern. Neben ihrer bakterien- und virentötenden Wirkung stellen sie auch Antioxidantien dar. Gerbstoffe haben somit die Fähigkeit, schädliche sauerstoffbedingte Oxidationen zu verhindern
und unseren Körper vor Freien Radikalen, Schadstoffen, Schermetallen,
Zerstörungen der Zellmembranen, Schäden an der DNA sowie vor
Lipidoxidationen zu schützen. Sie stärken aus diesem Grunde die
Abwehrkräfte des Menschen.
Es konnte nachgewiesen werden, dass Teegerbstoffe als Antioxidantien eine etwa zwanzig mal höhere antioxidative Wirkung haben als Vitamin E. Alterungsprozesse werden verlangsamt,
da Gerbstoffe die Beschleuniger der Alterungsvorgänge - Peroxide - in
ihrer Anzahl vermindern können [2]. Außerdem bewahren sie insbesondere
die im Grüntee enthaltenden hitzeempfindlichen Vitamine, wie Vitamin C, B1, B6, B12, Folsäure, bei der Dampfbehandlung vor ihrer Zerstörung. Da die Catechine des Grüntees die Wirkung bakterieller Giftstoffe verhindern, hemmen sie Entzündungen [1.2.].
Die Gerbstoffe des grünen Tees senken den Cholesterinspiegel,
indem sie den Aufbau des so genannten schlechten Cholesterins - LDL-
und VLDL-Cholesterol - begrenzen. Dadurch bleibt die
LDL-Cholesterolkonzentration im Blut relativ niedrig und es wird
verhindert, dass sich dieses in hohen Mengen im Gewebe und in den
Gefäßen ablagert. Demzufolge können Gefäßerkrankungen sowie Arteriosklerose durch das Trinken von grünem Tee vorgebeugt werden [2].
Zu der gesundheitsfördernden Wirkung der Gerbstoffe gehört auch die Verhinderung von zu hohem Blutdruck. Catechine hemmen
die Wirkung eines bestimmten Enzyms - Renin-Angiotensin 1 -, welches
für die Bildung der Substanz Angiotensin 2 verantwortlich ist. Diese
Substanz wirkt direkt an den Arteriolen und lässt so den Blutdruck in
die Höhe steigen. Indem die Catechine Renin-Angiotensin 1 hemmen, wird
die Produktion der blutdrucksteigernden Substanz Angiotensin
unterdrückt und eine Erhöhung des Blutdrucks verhindert [2].
Neben den Catechinen, tragen auch die im grünen Tee enthaltenden hochmolekularen Kohlenhydrate - Polysaccharide - zur Verringerung des Blutzuckerspiegels bei [2].Der Gerbstoff Tannin
in den Teeblättern hemmt die Ablagerung des radioaktiven Strontium 90
in den Knochen, indem Tannin eine chemische Bindung mit dem
zweiwertigen Metall eingeht. Das radioaktive Isotop wird anschließend
in Verbindung mit Tannin ausgeschieden. Regelmäßiges Trinken von grünem
Tee kann die Aufnahme des Strontium 90 in den Körper um 20 - 30 %
verringern [2].
So genannte Epigallokatechine - EGCG - gehören zu der Gruppe der Teegerbstoffe. Diese Substanzen wirken krebsvorbeugend [1.2.]. Epigallokatechine hemmen die zwei Phasen der Krebsentwicklung
indem sie verhindern, dass Körperzellen beschädigt sowie in ihrer DNA
verändert werden. Demzufolge verringern sie das Risiko der Bildung,
Aktivierung sowie Vermehrung - Metastasierung - von Tochtergeschwülsten
eines Krebstumors [2]. Insbesondere wirken Epigallokatechine der Entstehung von Lungenkrebs
entgegen. Die Biostoffe werden sowohl über die Blutbahn als auch über
das Einatmen von Teedampf direkt an den Lungenbläschen aktiv [1.2.].
Außerdem entziehen Epigallokatechine den Tumoren ihren zum Wachstum
nötigen Sauerstoff sowie benötigte Vitalstoffe [2].In der Folge wird bei regelmäßigem Trinken von grünen Tee das Risiko insbesondere für Magen-, Speiseröhren- und Leberkrebs stark gesenkt [2].
Sekundäre Pflanzenstoffe - Bioflavonoide, Saponine und Carotinoide
Sekundäre Pflanzenstoffe, wie Flavonoide und Saponine, zählen ebenfalls zu den antioxidativen Inhaltsstoffen des grünen Tees. Bioflavonoide sind Polyphenole, die zum einen den Pflanzen ihre rote, violette oder auch braune Farbe verleihen und zum anderen stark antioxidativ, antimikrobiell, antiviral, entzündungshemmend und immunmodulatorisch wirksam sind [3.1.].
Eine hohe Flavonoidzufuhr stärkt die Abwehrkraft und beugt Herzinfarkt vor, indem das Sterblichkeitsrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um circa 33 % gesenkt wird [3.1.].Flavonoide wirken sich positiv auf den Vitalstoffstatus aus. Sie steigern die Wirkung des Vitamin C sowie des Coenzyms Q10 und verzögern außerdem den Verbrauch von Vitamin E. Im Zusammenhang mit Vitamin C und Zink stärken Flavonoide die Strukturfestigkeit der Kollagenfasern und tragen so zur Bildung des kollagenen Bindegewebes bei [3.1.].
Flavonoide wirken antikanzerogen.
Sie vermögen Krebsvorstufen sowie Metastasen -Tochtergeschwülste - zu
hemmen, indem Enzyme, die für die Entstehung von Krebs verantwortlich
sind, blockiert und krebsabwehrende Enzyme im Stoffwechsel gefördert
werden. Da Flavonoide strukturelle Ähnlichkeiten mit Nukleotiden
aufweisen sind sie in der Lage, Bindungsstellen für aktivierte
krebsauslösende Faktoren zu blockieren und so die Bindung der
schädigenden Stoffe an die Erbsubstanz zu hemmen. Damit werden krebserregende Stoffe sowie andere Freie Radikale abgefangen, bevor solche unser Erbgut - DNS - schädigen können. Zudem können diese Sekundären Pflanzenstoffe insbesondere bei Brust- und Dickdarmkrebs das Wachstum DNA-geschädigter Zellen verhindern [3.1.].
Untersuchungen
auf Magenkrebs zeigen auf, dass Flavonoide das Wachstum von
Magenkrebszellen hemmen. Da besonders in den Regionen Chinas und Japans
traditionell viel grüner Tee getrunken wird, zeigten Männer wie Frauen
eine fünffach geringere Sterblichkeitsrate an Magenkrebs als die
durchschnittliche Bevölkerung [2]. Eine hohe Aufnahme von Flavonoiden in Form von Grüntee bewirkt beim Menschen ein niedriges Risiko an Magen-, Dickdarm- und Brustkrebs - Mammakarzinom - zu erkranken [3.1.].
Mit steigendem Teegenuss wächst auch die prophylaktische Wirkung gegen Karies,
da Bioflavonoide die Zähne vor Karies schützen [2]. Sie hemmen des
Weiteren nicht nur die Blutgerinnung, sondern wirken koronaren
Herzerkrankungen sowie Arterienverkalkung entgegen. Indem sich die
Flavonoide mit schädlichen Alkaloiden verbinden, können sie die Wirkung von Nikotin und Teeröl reduzieren [3.1.].
Saponine tragen ebenfalls zur Krebsvorbeugung bei. Sie binden Gallensäure im Darm und vermögen die Bildung von Gallensäuren zu vermindern, die zu den Hauptauslösern von Darmtumoren zählen. Demzufolge senken sie die Gefahr für die Entstehung von Dickdarmkrebs.
Außerdem sind Saponine in der Lage, das Wachstum verschiedener
Krebszellen zu hemmen [3.1.]. Sie besitzen die Fähigkeit, Cholesterin
unlösbar im Darm zu binden - Saponin-Cholesterin-Komplex - und so die Aufnahme des Cholesterins zu reduzieren.
Cholesterinspiegel wird erniedrigt.
Durch
die Bindung der Gallensäure kann davon vermehrt mit dem Stuhl
ausgeschieden werden. Für die Synthese von Gallensäure wird dann
körpereigenes Cholesterin verwendet, wodurch der Cholesterinspiegel im Blut ebenfalls sinkt.
Die im Grüntee enthaltenden Saponine wirken immunmodulatorisch.
Durch diese Wirkung kommt es zu einer vermehrten Bildung von
Antikörpern, die dann in großer Zahl Antigene abwehren können. Das
Immunsystem wird so gestärkt. Zudem sind Saponine für eine erhöhte
Aktivität der Immunzellen der Milz verantwortlich, wodurch das
Immunsystem angeregt wird. Neben diesen gesundheitsfördernden
Eigenschaften wird diesen Sekundären Pflanzenstoffen außerdem eine antibakterielle, antivirale sowie entzündungshemmende Wirkung zugesprochen [3.1.].
Untersuchungen zur Folge können Flavonoide und Saponine zur Bekämpfung von HIV-Infektionen
beitragen. Sie haben die Fähigkeit, das Enzym Reverse Transkriptase zu
hemmen, welches der HIV-Erreger für seine Vermehrung benötigt [2].
Ähnliche Wirkungen wie Flavonoide und Saponine zeigen auch die Sekundären Pflanzenstoffe Carotinoide - Beta-Carotin, Lutein, Violaxanthin -, Cumarine, Chlorophyll sowie Phenolsäuren.
Diese schützen den Körper vor schädigenden Schadstoffen und Freien
Radikalen und wirken so antioxidativ, antimikrobiell,
entzündungshemmend sowie antikanzerogen.
Carotinoide haben zusätzlich eine Provitamin A-Funktion
und sind damit an wichtigen Prozessen im Körper, wie dem Sehprozess und
der Embryonalentwicklung, beteiligt. Sie stimulieren die Immunzellen,
können den Cholesterinspiegel um 14 % senken und zeigen positive
Wirkungen bei Pigmentstörungen auf.
Zusammen mit den Phenolsäuren weisen sie als Abwehr- und Schutzstoffe
kanzerogene Effekte gegenüber Speiseröhren-, Magen-, Haut- und
Lungenkrebs auf. Carotinoide besitzen zudem auch eine protektive
Wirkung gegenüber Prostata-, Brust-, Gebärmutterhals- und Dickdarmkrebs [3.1.].
Das im grünen Tee enthaltende krebsvorbeugende Chlorophyll
ist für die Sauerstoffversorgung des Körpers von Bedeutung und fördert
die Bildung der Erythrozyten - der roten Blutkörperchen [2].
Ätherische Öle
Der grüne Tee enthält 75 verschiedene ätherische Öle [2].
Wirken diese auf den Körper ein, regen sie auf sanfte Weise den
menschlichen Organismus an und stimulieren die sinnliche Wahrnehmung
[1.2.].
Vitalstoffe - Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Aminosäuren
Grüntee liefert des Weiteren eine große Zahl wertvoller Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Jeder
Vitalstoff für sich weist spezifische Wirkungen auf den Körper auf, die
den Menschen gesund erhalten und Erkrankungen vorbeugen. Ein Großteil
dieser Substanzen stärkt insbesondere die geistige Leistungsfähigkeit
sowie die Gesundheit von Herz, Kreislauf, Verdauung, Immunsystem,
Haut-, Haar- und Knochenaufbau. Den höchsten Gehalt an Vitalstoffen besitzen insbesondere junge, helle Teeblätter und Blattknospen im jüngsten Wachstumsstadium, die im April - Maojiang - sowie Mai - Quingming - gepflückt werden. [1.2.].
Neben Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen enthält grüner Tee 25 Aminosäuren, die bis zu 4 % seiner Inhaltsstoffe ausmachen können. Dazu gehören das für den Teestrauch charakteristische Theanin, gefolgt von Asparaginsäure und Glutaminsäure. Sie unterstützen die körperliche sowie geistige Gesundheit durch ihre antioxidative Wirkung.
Diese Aminosäuren beruhigen die Nervenbahnen, liefern den Darmwänden
und weißen Blutkörperchen reichlich Energie und halten den
Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht [3.2.].
Der
grüne Tee kann die schädigenden Auswirkungen Freier Radikale
verhindern, indem seine gesundheitsfördernden Substanzen die Freien
Radikale entgiften. Dadurch verzögert er die Fältchenbildung sowie das Altern der Haut. Da grüner Tee die Nerven beruhigt, hilft er die Auswirkungen von Stress besser zu verarbeiten. Menschen,
die regelmäßig grünen Tee zu sich nehmen, strahlen demzufolge von innen
her eine größere Ruhe aus, wirken gelassener, belebender, aktiver sowie
gesünder. Grüntee-Trinker sind mit sich und ihrer Umwelt in Einklang [1.2.].
Grüner Tee unterstützt das Abnehmen von Körperfett, weil die enthaltenden Gerbstoffe ein leichtes Sättigungsgefühl erzeugen. Diätwillige profitieren demnach vom Grüntee als Kalorienbremse sowie als sichere Vitalstoffquelle aufgrund seines hohen Gehalts an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und wertvollen bioaktiven Substanzen.Grüner Tee eignet sich infolge dessen auch gut für Fastenkuren.
Neben der täglichen Zufuhr von mindestens 3 - 4 Litern kalorienfreier
Getränke, sollte davon ungefähr 1,5 Liter grünen Tee zu sich genommen
werden. Er beruhigt Magen und Darm und entgiftet den Körper, indem er
saure Stoffwechselprodukte neutralisiert.
Die Zubereitung des grünen Tees
Damit die wertvollen Inhaltsstoffe des Grüntees in ausreichenden Mengen aufgenommen werden, ist es wichtig, mindestens 3 - 4 Tassen täglich in hoher Qualität sowie richtig aufgebrüht zu trinken.
Es sollten nur 8 bis 10 Gramm Teeblätter pro Liter Wasser verwendet werden. Das Wasser muss gekocht und anschließend auf circa 70 - 80°C abgekühlt
werden, um die kostbaren Wirkstoffe zu erhalten. Das Wasser wird in ein
vorgewärmtes Gefäß gefüllt und über die Teeblätter gegeben, wo diese
die Möglichkeit haben sollten, lose zu schwimmen und sich frei
entfalten zu können. So geben die Blätter ein besseres Aroma ab.
Die Gesamtziehzeit sollte maximal 2 - 4 Minuten betragen, da die anregende Wirkung und die Konzentration gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe dann am größten ist.
Nach kurzer Ziehzeit - bis 4 Minuten - sind relativ wenige Gerbstoffe
gelöst, wodurch das Koffein wirken kann und der Grüntee einen auf den
Körper stimulierenden Effekt hat.
Wird der grüne Tee über 5 Minuten
ziehen gelassen oder werden zu viele Teeblätter verwendet, führt das zu
einer übermäßigen Gerbstoffauslösung. Dann verliert der Tee jedoch sein
zartblumiges, duftiges sowie mildgrasiges Aroma und weist einen herb-bitteren Geschmack auf. Wird der Tee mit einer hohen Menge an Teegerbstoffen getrunken, hat er einen eher beruhigenden Effekt auf den Geist.
Der Grund dafür ist, dass die Gerbstoffe das im Grüntee enthaltende
Koffein im Körper binden beziehungsweise blockieren und somit die
belebende, anregende Wirkung des Koffeins ausbleibt.
Es ist wichtig, dass das Wasser, worin die Teeblätter ziehen, nicht
wärmer beziehungsweise kälter als 70 bis 80°C ist. Weist es eine
niedrigere Temperatur auf, lösen sich die Wirk- und Inhaltsstoffe nicht
ausreichend und der Tee schmeckt fade. Liegt die Wassertemperatur über den 70 bis 80°C, könnten essentielle hitzeempfindliche Vitamine wie Vitamin C, B1, B6, B12 und Folsäure zerstört werden [2].
Nach Beendigung der Ziehzeit wird der Tee in eine Kanne gegeben, wobei
die Teeblätter mit Hilfe eines Siebes aufgefangen werden. Da der grüne
Tee aufgrund des Seihens seiner Blätter abgegossen wird, handelt es
sich nicht um einen „Aufguss“, sondern um einen „Abguss“. Es
sollte nur der erste Abguss getrunken werden, da ein zweiter durch
Verwendung derselben Blätter zu einer erhöhten Gerbstoffauslösung führt. Eine hohe Konzentration von Gerbstoffen im grünen Tee kann Verstopfungen verursachen [1.2.].
Grünen Tee verfeinern
Grüner
Tee kann zusätzlich mit Zitronensaft oder auch mit Naturhonig
verfeinert werden - Saft einer halben Zitrone beziehungsweise ein
Teelöffel Naturhonig für eine Tasse. Echte Grün-Tee-Trinker werden so
etwas allerdings nicht lieben. Milch und Sahne sollten dem grünen
Tee nicht zugeführt werden, da beide Produkte die Teegerbstoffe binden.
Die gesundheitsfördernde Wirkung der Gerbstoffe bleibt dadurch aus. Wird
grüner Tee mit Milch oder Sahne getrunken hat er keinen
entzündungshemmenden und antibakteriellen Effekt mehr, schützt den
Körper weder vor schädigenden Freien Radikalen noch wirkt er vorbeugend
gegen Brust-, Magen-, Speiseröhren-, Leber-, Lungen-, Prostata-, Gebärmutterhals-, Haut- und Dickdarmkrebs [1.2.].
Aufbewahrung des grünen Tees
Die
Blätter des grünen Tees sollten in speziell beschichteten Grünteedosen
oder in Gefäßen aus Glas, Keramik, Kunststoff oder Porzellan kühl und
dunkel aufbewahrt werden. Bei üblichen Teedosen aus Metall besteht die
Gefahr, dass sich der Geschmack des Grüntees verändert und das
empfindliche Vitamin C zerstört wird.
Qualität des grünen Tees
Es gibt viele Faktoren, die für Qualität des Grüntees von wesentlicher Bedeutung sind wie
- Anbaulage, Höhe des Wachstumsgebietes
- Bodenbeschaffenheit des Wachstumsgebietes
- Teepflanzenmaterial
- Erntezeit
- Qualität der Pflückung
- Art der Blattverarbeitung nach der Pflückung
Eine schonende und sorgsam ausgerichtete Handpflückung der jungen, unverletzten Blätter, gewährleistet eine hohe Teequalität. Nur
unter solchen Voraussetzungen kann ein hoher gesundheitlicher sowie
geschmacklicher Wert des grünen Tees sichergestellt werden. Je
höher der Verletzungsgrad der Teeblätter bei der Pflückung, desto
stärker sinkt die Qualität und mit ihr der gesundheitsfördernde sowie
geschmackliche Wert des Tees.
Im
Gegensatz zum sorgsam handgepflückten wild und halbwild gewachsenen
grünen Tee, werden heutzutage etliche maschinell gefertigte und
bearbeitete Grüntee-Produkte sowie unkenntlich vermarktete
Beutelteesorten sehr preiswert angeboten. Mit dem Preis sinkt jedoch
auch die Qualität des grünen Tees, da der Aufwand der Bearbeitung bei
maschinell gefertigten Produkten längst nicht so hoch ist und schonend
verläuft, wie der des handgepflückten grünen Tees. Aufgrund des
hochwertigen Geschmacks und Gehalts an Vitalstoffen, sollte trotz des
höheren Preises dem wild und halbwild gewachsenen grünen Tee Vorrang
gegeben werden.
Menschen, die regelmäßig qualitativ hochwertigen Grüntee trinken, werden neben
dem vollen Erhalt ihrer Gesundheit und gesteigerter Leistungsfähigkeit
mit mehr Lebensfreude und Lebensgenuss belohnt [2.1.].
Einige Sorten des grünen Tees aus China und Taiwan, Japan sowie Indien [1.2.] [2]
Name |
Herkunft |
Geschmack |
Besonderheiten |
Wokou |
Chinesische
Provinz Wokou |
Süßlich-frisch,
duftig-feinherb |
- Hellgrüne Farbe
- Gepflückt werden nur die zwei jüngsten Blätter und die Knospe
- Teeblätter werden so lange schonend gedämpft, bis sie eine gewisse Weichheit erreicht haben
- Endtrocknung über einem Holzkohlefeuer
- Jedes einzelne Teeblatt wird von Hand zu verschiedenen Blattgraden verlesen
|
Jasmintee |
Aus den Bergen
Südchinas |
Je nach
Teesorte
unterschiedlich |
- In der Regel ist die Farbe kräftig grün
- Teeblätter werden geröstet und bis zu sechsmal mit frischen Jasminblüten aromatisiert
|
Lu Shan Wu |
Aus den Bergen
der südchinesischen
Provinz Kwangsi |
frisch |
- Smaragdgrüne Farbe
- Leicht bekömmlich
- Enthält wenig Koffein
|
Lung Ching |
Südchina |
Weich, leicht
süßlich,
ausgedehntes
frisches sowie
erdiges Aroma |
- Sanfte, smaragdgrüne Farbe
- Gehört zu den edelsten chinesischen Teesorten
- Ideale Mischung für heiße Tage
- Nimmt nach längerem Ziehenlassen oder Erkalten keinen Schaden
|
Weißer Tee |
Südchinesische
Provinz Fujian |
Würzig und
leicht bitter |
- Silbrige Blätter
- Schonende Anfermentierung per Hand
|
Gunpowder |
Taiwan, China |
Klar, frisch-herb |
- Gelb-grünliche Farbe
- Jedes Blatt ist fest zu einer Kugel gerollt, die sich beim Aufgießen des Wassers wie eine Blume entfaltet
- Eventuell erst den zweiten oder dritten Abguss trinken, wenn der Geschmack zu bitter ist
|
Tian Mu Quing
Ding-Hua Cha |
Chinesische Provinz
Zhejiang
Blätter wachsen in
wildwüchsiger
Berglandschaft
inmitten vieler
Wasserfälle,
Gebirgsbäche
und Seen |
Fein, belebend
und nach
Orchideen
duftend |
- Jadegrüne Farbe
- Mit Morgentautropfen handgepflückt, wird selten schön „first grade“ gearbeitet zu langnadeligem, leicht krausem Blatt
|
Yun Shan
Dongting Hu |
Chinesische Provinz
Hunan
Naturreservat von
Bambusurwäldern,
Flüssen und Seen
Wächst an
Felshängen |
Fein, frisch
mundend, im
Abgang
süßlich-spritzig
und anregend |
- Gelblich-seidig glänzende Farbe
- Wird an nur drei Tagen im Jahr von jahrhundertealten Teebäumen gepflückt
- Frisch in Saft stehende Maiknospen, die an der Außenseite ein Pelzkleid weißer Härchen besitzen
- Auf heißen Platten getrocknet
|
Oolong |
Taiwan, China |
Kräftig, malzig |
- Hellgrüne bis orangerote Farbe
- Blätter werden keiner Dämpfung oder Hitzebehandlung ausgesetzt
- Leicht anfermentiert - Fermentation wird vor dem Eintritt in die Schwarztee-Oxidationsphase abgebrochen
|
Gyokuro |
Kyoto, Japan |
Kräftig mit
einem Hauch
von Süße |
- Gold-grüne Farbe
- Aufguss mit abgekochtem, auf 50 - 60°C abgekühltem Wasser
- Feinster und teuerster japanischer Grüntee - Krönung der japanischen Teekunst
- Enthält viel Koffein und wenig Gerbstoffe
- Wirkt stark anregend
- Ernte erfolgt nur im Mai und nur von im Schatten wachsenden großen Bäumen
- Gepflückt werden ausschließlich die allerzartesten Triebe
|
Matcha |
Japan, wächst im
Schatten von
Laubbäumen |
feinherb |
- Grünlich-schaumige Farbe
- Bestandteil der japanischen Teezeremonie
- Blätter werden zu Pulver vermahlen, mit 60°C warmen Wasser übergossen und mit einem Bambusbesen geschlagen, bis Schaum entsteht
- Enthält viel Koffein
|
Sencha |
Vorwiegend Japan -
Shizuoka, am Fuß
des Fudschijama -
auch Taiwan, China |
Japanischer ist
duftig, frisch
und leicht
Chinesischer
erinnert an Heu |
- Gelblich grüne Farbe
- Populärster Tee Japans
- Qualität entscheidet sich mit der Farbe der Blätter, je dunkler das Grün, desto besser
- In drei Qualitätsstufen erhältlich, Superior, Medium und Low
- Blätter werden gepresst und sehen aus wie Gras
|
Grüner Assam |
Assam - Hochebene
Indiens |
Frisch, feinherb |
- Honiggelbe Farbe
- Ernte im Frühjahr
- Eignet sich auch bei hartem Wasser
|
Grüner
Darjeeling |
Darjeeling -
Südhänge des
Himalaya, Indien |
Fruchtig-frisch |
- Hellgelbe Farbe
- Klima und Traditionsbewusst-
sein geben ihm einen exklusiven Charakter
|
Ich habe mich, wie Sie der Literatur entnehmen können, selbst intensiv mit dem grünen Tee beschäftigt!
Genießen Sie ihn weiterhin - aber auch in Maßen
Mit herzlichen Grüßen
Dr. med. Werner G. Gehring
Literatur
- Gehring, W. G., Hoffmann, P.
Richtig Trinken. 42 - 43 (1.1.), 73 - 96 (1.2.)
Trophos-Verlag, Frankfurt am Main, 1998 - Oldenburger Stachel, Nummer 12/1996, Seite 12
Grüntee - grasig und gesund. - Schmidt, Dr. med. Edmund, Schmidt, Nathalie
Leitfaden Mikronährstoffe.
Kapitel 1, 48 - 74 (3.1.), 2, 96 - 328 (3.2.)
Urban & Fischer Verlag; München, Februar 2004