Forenthema: | Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten |
Forentitel: | Speiseröhren-, Magen- und Darmerkrankungen |
Beitrag: | Axiale Hernie am Magenkardia |
Autor | Frage an den Experten | |
Herr Matthias Liedtke | vom 15.06.2020 17:35 Uhr | |
Guten Tag, ich bin mittlerweile etwas verzweifelt, da niemand einen möglichen Zusammenhang erkennen will.
Vor 12 Wochen fingen die Symptome an: Angespannter oberer Abdomen, waagerecht verlaufend, gleich ab Übergang hartem Thorax zu weichem Abdomen Trockenes Aufstoßen nach jedem Essen Enormes Druckgefühl beim Liegen auf den Seiten - sowie auch beim Sitzen und nach vorne beugen Ein durchgehendes Surren ausschließlich im linken Ohr Gleichgewichtsstörungen Richtung Schwankschwindel. Immer wenn sich der obere Abdomen besonders gespannt anfühlt, schwanke, torkel ich von rechts nach links beim Gehen. Ebenso ist ein aufrechtes Stehen nicht möglich, weil sich gleichzeitig zum gespannten oberen Abdomen auch der Hals und Nacken mit anspannt. So schlimm, dass man fast meinen könnte gleich bewusstlos zu werden. Kribbeln in den Fingerspitzen - je nach Liegeposition. Der Magen meldet sich auch jedes Mal mit einem lauten Blubbern, wenn ich durch das Liegen auf den Seiten beispielsweise zusätzlich Druck ausübe. Als würde er in diesem Moment eingeklemmt werden. Dasselbe beim nach vorn beugen. Ich merke in diesem Moment richtig, wie etwas massiv auf den Magen drückt. Wechsel ich nicht sofort die Position, beginnt mein ganzer Körper komisch an zu wippen, wie als wäre ich auf einem Wasserbett.
Ein CT Abdomen im April brachte keinen Aufschluss. Eine Magenspiegelung Mitte Mai brachte eine leichte nicht-aktive Gastritis hervor, hauptsächlich am Antrum mit kleiner inkompletten Erosion und geringfügiger foveolärer Hyperplasie und einer Hyperplasie der Speiseröhre ohne Entzündung. Zusätzlich wurde eine kleine axiale Hernie am Magenkardia festgestellt.
Gegen die Gastritis bekam ich Protonenpumpenhemmer verschrieben, die leider nur gegen das Aufstoßen von Luft geholfen haben. Alle anderen Symptome, siehe oben, sind nach wie vor da und schränken mein Leben immer mehr ein - da ich nichts mehr richtig tun kann. Weder liegen, sitzen noch gehen oder aufrechtstehen. Ist zeitweise kaum auszuhalten.
Ich bin mir mittlerweile sicher, dass Zusammenhänge zwischen der axialen Hernie und meiner Symptome oben bestehen. Ich denke es ist das Zwerchfell, was ständig angespannt ist und der Magen, der einklemmt wird und zusätzlich irgendein Nerv betroffen sein muss bzw. gereizt wird. Natürlich nimmt mich bisweilen kein Arzt ernst und sieht überhaupt keine Zusammenhänge. Angeblich verursachen kleine axialen Hernien keine Symptome und schon gar nicht solche und man müsste grundsätzlich damit leben, da Operationen nur in schweren Fällen in Frage kommen würden.
Ich weiß nur eins, dass ich so nicht mehr weiterleben kann. Bin mittlerweile auch erst mal von der Arbeit freigestellt worden.
Ich denke wirklich, dass die axiale Hernie die eigentliche Ursache für alles ist. Ich kann es ja jeden Tag aufs Neue spüren. Insbesondere wie der Magen durch irgendetwas einklemmt wird und sich der obere Abdomen waagerecht genau auf Zwerchfellhöhe immer gespannt anfühlt und ich dann wie ein Betrunkener von rechts nach links torkeln muss. Je mehr Druck ich übrigens auf den Bauchraum beim Liegen beispielsweise ausübe, umso lauter, stärker werden auch die Ohrgeräusche im linken Ohr.
Kann die axiale Hernie für alles verantwortlich sein? Und falls ja, wie lässt sich das nachweisen, damit ich endlich die Chance bekomme, dass man meine axiale Hernie operiert, weil damit leben kann ich nicht länger.
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Herr Dr. med. Werner G. Gehring | Antwort vom 15.06.2020 17:47 Uhr | |
Sehr geehrter Herr, die axiale Hiatushernie (Verlagerung von Kardia (Mageneningang) und Fundusanteilen ("Magengrund") in den Thorax/Brustkorb)) kann mit folgenden Symptomen einhergehen:
Die nachfolgenden Störungen haben keine Beziehung mit der axialen Hiatushernie: Tinnitus (Ohrensausen), Gleichgewichtsstörungen, Kribbeln in den Fingerspitzen. Der Vollständigkeit halber können Sie noch den Darmtrakt untersuchen lassen (Koloskopie/Darmspiegelung), wenngleich es keine Magen-Darm-Erkrankung gibt Ihre genannten Störungen erklären könnte. Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht helfen kann. Mit freundlichen Grüßen Dr. med. Werner G Gehring |
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