Forenthema: | Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten |
Forentitel: | Zahn- und Zahnhalteapparaterkrankungen |
Beitrag: | Komplikationen nach Weisheitszahnentfernung |
Autor | Frage an den Experten | |
Frau Isabel Senft | vom 06.11.2017 18:48 Uhr | |
Guten Tag, sehr geehrtes Ärzteteam Ich beschreibe Ihnen im folgenden mein Problem und hoffe auf eine Einschätzung. Am 18.09.2017 wurden mir auf der linken Seite die retinierten und verlagerten Weisheitszähne von enem Kieferchirurgen operativ entfernt. Nachdem die Betäubung nachließ hatte ich natürlich starke Schmerzen, die nur mit einer Dosis von ca 1600mg Ibuprofen in den Griff zu bekommen waren, jedoch aufgrund ihrer Stärke nicht der oberen oder unteren Wunde zuzuordnen waren. Am 25.09.2017 wurden die Fäden gezogen, wobei ich ansprach, dass ich noch extreme Schmerzen habe. Der Chirurg meinte nur es sehe okay aus. DIe Schmerzen nahmen zu und ich suchte die Praxis am 28.09. erneut auf, wo eine Kollegin mich behandelte und feststellte, dass die Wunde entzündet ist, wurde aufgeschnitten, Eiter und Blut abgelassen, Streifen mit Antibiotikum? reingelegt und zusätzlich Antibiotikum verschrieben bekommen. Der Streifenwechsel erfolgte im 3-tägigen Rhytmus, wurde kurzfristig besser, war dann, nachdem es zwei Tage ohne Streifen versucht wurde, wieder entzündet, woraufhin ich bis zum ca. 13.10 weiterhin Streifen erhielt,und es sich etwas besserte. Daraufhin sollt eich mich melden, wenn es eine Woche später nicht viel besser sei. EIne Woche später war es nur bedingt besser, Entzündung gefühlt nicht mehr so stark, aber immer beim Kauen Schmerzen, außerdem höre ich ein "Knirschen" ( besser nicht zu beschreiben), wenn ich die Zähne aufeiananderbeiße. Daraufhin wieder zur Chirurgin, roentgen: es befindet sich noch ein kleines " Stück" dort wo der Zahn war, Wurzel- oder Knochenstück. Chirurgin habe aber Verdacht auf Fissur / Fraktur. -> CT : Radiologe schrieb, es sei eine Fraktur zu sehen. Der Kieferchirurg der den Weisheitszahn entfernt hat, erkennt auf dem CT keine Fissur oder Fraktur seiner Aussage nach, hat mich in die Uniklinik überwiesen. Dort wurde auch gesagt auf dem CT sei für sie keine Fissur oder Fraktur eindeutig erkennbar, schienen etwas ratlos.
Nun soll die Wunde in der Uniklinik wieder eröffnet werden, verucht werden (!) das Stück heraus zu holen, und, sollte dabei eine Fraktur auffallen, diese mit Platten zu fixieren. Das ganze unter Vollnarkose. Nun meine Fragen an Sie: Halten Sie noch andere Dinge außer das verbleibende STück und eine mögliche Fraktur für einen möglichen Auslöser der Symptomatik ( immer wiederkehrende Entzündung, Schmerzen beim Kauen ( Gummibärchen o.Ä. nicht möglich), Geräusch beim Zähne- Zusammenbeißen)? Ist es notwendig diesen Eingriff unter Vollnarkose durchzuführen oder wäre dies auch anders möglich, " Teilnarkose" ?
Vielen Dank und freundliche Grüße, Isabel Senft |
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Herr Daniel P. Grotzer | Antwort vom 12.11.2017 23:47 Uhr | |
Liebe Frau Senft, vielen Dank für diese ausführliche Beschreibung. Man wäre oftmals froh, alle Patienten könnten die Beschwerden und den bisherigen Behandlungsablauf so detailliert schildern. Trotz dieser sehr genauen Darstellung kann ich aus der Ferne, ohne Sie selbst untersucht zu haben und Ihre Röntgenbilder in Augenschein genommen zu haben, keine sinnvolle oder gar seriöse Aussage treffen. Die Korrektheit der Angaben vorausgesetzt, klingen die geplanten Maßnahmen durchaus folgerichtig. Wie und in welchem Umfang der geplante Eingriff erforderlich ist, kann letzten Endes nur der behandelnde Arzt vor Ort mit Ihnen zusammen entscheiden. Sprechen Sie ihn doch einfach darauf an, ob dies nicht auch in lokaler Anästhesie oder in Analgosedierung durchführbar sei. Das von Ihnen beschriebene Knirschen könnte auch auf eine Überstrapazierung des Kiefergelenkes zurückzuführen sein, wie es bei zahnärztl. oder kieferchirurgischen Behandlungen mitunter auftreten kann. In der Regel bildet sich das nach einiger Zeit wieder von alleine zurück. Aber Achtung: dies stellt eine mögliche alternative Erklärung für das Knirsch-Geräusch dar. Für Ihre anhaltende Entzündung kann dies aber nicht verantwortlich sein. Falls Sie zum Behandlungsablauf und möglichen alternativen Ursachen weitere Fragen haben, wenden Sie sich vertrauensvoll an den Kollegen der Uniklinik. Er wird Ihnen hier durch seine genaue Untersuchung und die Auswertung der Röntgenbilder eine wohlüberlegte Therapie empfehlen. Ich wünsche Ihnen gute Besserung. Herzlichst, Daniel P. Grotzer
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