Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Allergien – Nahrungsmittelunverträglichkeiten – Pseudoallergien
Beitrag: Habe ich eine Pseudoallergie? !
Autor Frage an den Experten
Frau kama vom 02.09.2007 22:47 Uhr

Hallo!
Ich habe seit nunmehr 4 Monaten ein riesiges Problem: Ich hatte Ende April eine schwere Erklältung und seither habe Schnupfen (heftiges Nießen, anschließendes Jucken und Kratzen im Hals bis zu den Ohren, dass man fast verrückt werden könnte) verstopfte Nase in der Nacht, permanente Entzündungen in Nase,  Mund- und Rachenraum, Herpes etc.

Zunächst dachte ich, dass ich die Erkältung irgendwie nicht losbringe, diese war auch recht heftig gewesen. Dann aber hatte ich durch das brennende Nasensekret ständige Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Ich ging zum HNO-Arzt: Behandlung mit Bromelain und Ibustad, als das nichts half: Antibiotika! Es ging mir dann 2 Tage etwas besser (die Halsschmerzen ließen etwas nach) und dann war alles wie vorher. Abgesehen davon, dass ich Antibiotika schlecht vertrage und immer Magen-Darmprobleme bekomme. So auch dieses Mal.

Zwischenzeitlich hatte ich nun 6 Wochen diese Beschwerden und auch kein anderer Arzt hatte eine Lösung. Ich ging zu einem homöopathisch arbeitenden Arzt und erzählte meine ganze Geschichte + gesamte Anamnese meines Lebens. Außerdem machten wir einen Allergietest (Blutabnahme) in dem ich auf ca. 10 Substanzen getestet wurde. Die Blutwerte waren alle super. Keine Anzeichen auf eine Allergie, auch der IgE Wert war so niedrig, dass man ein allergisches Geschehen irgendeiner Art gänzlich ausschließen musste. Dennoch war dieses unvermittelte Niesen, der daran anschließende heftige Juckreiz, laufende Nase für eine halbe Stunde und danach völlig ausgetrocknete Nasenschleimhaut sowie die Halsbewerden laut meinem Arzt typisch allergische Reaktionen.

Bis heute haben wir 3 verschiedene Wirkstoffe in hoher Potenz versucht und es ging mir zwischendurch mit einer tatsächlich ein wenig besser (das Niesen und der Juckreiz waren noch da, aber wenigstens hatte ich keine Halsschmerzen (permanente Schluckbeschwerden) mehr. Nun habe ich vor 14 Tagen wieder eine Verschlimmerung erfahren: Nachts war die Nase wieder verstopft, ich musste wieder Nasenspray nehmen, was dann wieder im Rachenraum ein heftiges Brennen und Kratzen verursachte und was dazu führte, dass ich nächtelang nicht mehr durchgeschlafen haben (1-1/12 Stunden Wachphasen immer gegen 4.00 Uhr). Ich suchte erneut meinen Arzt auf, er gab mir ein anderes homöopathisches Mittel, das mir aber bis heute keinerlei Linderung verschafft hat: im Gegenteil: seit 3 Tagen habe ich nun wieder so heftige Halsschmerzen, dass ich kaum Schlucken kann, die Nase ist trocken und entzündet (zur Linderung nehme ich Bebanthen), sowie der Gaumen und die Zunge haben Bläschen und Entzündungen. Ich lutsche die ganze Nacht IslaMoos Pastillen, das gibt ein bisschen Linderung, aber morgens ist es trotzdem am Allerschlimmsten.

Ich bin wirklich verzweifelt: ich weiß zwar, dass das alles keine wirklich schwerwiegende Erkrankung ist, mir geht aber jegliche Lebensfreude verloren, da ich nur mit noch diesen Beeinträchtigungen leben muss. So bin ich heute ins Internet gegangen und bin über einen Link zum Thema Pseudoallergien gekommen (wovon ich bisher noch nie etwas gehört hatte) und nun in dieses Forum. Und ich hoffe so sehr, dass Sie mir irgendwie weiterhelfen können.

PS: Ich weiß nicht, ob es etwas damit zu tun hat: ich habe im Übrigen große Probleme mit Blähungen. Ich kann es nicht einmal an bestimmten Nahrungsmitteln festmachen, manchmal ist es bei Salat oder bei Fleisch, manchmal sehr heftig, manchmal weniger...

Mit freundlichen Grüßen

 

Herr Dr. med. Willmar Schwarze Antwort vom 04.09.2007 16:56 Uhr
Liebe Frau Kama,

zunächst vielen Dank für Ihren ausführlichen Brief an unser Experten-Forum.

Sicher ist es für Sie nur zum Teil wichtig, ob Ihr Problem als Allergie oder Pseudoallergie bezeichnet wird.

Sie erwarten Hilfe.

Ihr langer bisheriger Krankheitsverlauf hat etwas Charakteristisches und nicht Seltenes im Hintergrund.

Der Symptomenkomplex sieht aus wie ein allergisches Krankheitsbild und sie bekommen gesagt, es

sei keine Allergie.

Leider bezieht sich unser alltägliches Verständnis in der Beurteilung von Allergien meist ausschließlich

auf das Vorhandensein von im Blut nachweisbaren erhöhten Immunglobulin E ( IgE) - Werten.

Sind diese Werte nicht erhöht oder vielleich sogar sehr niedrig so wird festgestellt,
es sei keine Allergie.
Dem ist aber nicht in jedem Fall so. Bei auffällig niedrigem IgE -Spiegel findet man sehr häufig

IgG-Antikörper gegen Lebensmittel. Leider gehört die Bestimmung dieser Fraktionen nicht zu

Standart-Labor-Programm und wird nur von entsprechend qualifizierten Spezial-Labors angeboten.

Ihr Krankheitsbild und der beschriebene Verlauf deuten sehr darauf hin, dass Sie im Lebensmittelbereich

eine Basis-Störung haben, welche eine erhöhte Reaktionsschwelle unterhält. Diese Nahrungsmittel-

Unverträglichkeiten gehören zum Allergie-Typ III (nach der Definition von COOMBS und GELL von 1963 )

und können mit dem genannten IgG-Antikörpernachweis identifiziert werden.

Mit Ihrem "PS" stellen Sie selbst den Bezug zur Nahrungsmittel-Unverträglichkeit, mit lästigen

Bauch-Beschwerden her.

 

Was wäre ( ohne Kenntnis Ihrer gesamten Regulationslage ) zu empfehlen

    1. Basis-Störung im Nahrungsmittel-Bereich indentfizieren
    2. Entsprechende Auslöser aus der Zufuhr ( Nahrung) verbannen.
    3. Körperliche Regulationssysteme behandeln (ich habe sehr gute Erfahrungen mit der Bioresonanz-Technologie)
    4. Darmflora stabilisieren (zum Beispiel EU-CELL Probiot )
Ich wünsche Ihnen alles Gute!

Dr. med. Willmar Schwarze
Facharzt für Innere Medizin
Schillerstraße 44
D - 04808 Wurzen
Telefon 49 3425 920188
Telefax 49 3425 920170
e-Mail Dr.W.Schwarze@t-online.de
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Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im DocMedicus Gesundheitsportal unter
Allergien – Nahrungsmittelunverträglichkeiten – Pseudoallergien

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Beachten Sie bitte, dass der Expertenrat nicht den Arztbesuch ersetzt. Gehen Sie in akuten Krankheitsfällen bitte immer sofort zu Ihrem Arzt.


Die Experten, die Sie ehrenamtlich beraten, sind Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention (DGNP) e. V.

Sie setzen in ihrer Arztpraxis das DocMedicus Arzt- und Patienteninformationssystem ein.