Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Umwelterkrankungen
Beitrag: Gibt es sichere Hinweise für einen Klimawandel?
Autor Frage an den Experten
Herr H. Fell vom 11.08.2007 22:26 Uhr

Lieber Herr Dr. Gehring, was macht Sie und andere Experten so sicher, dass es einen Klimawandel tatsächlich gibt? Sind die mittleren Temperaturerhöhungen der letzten Jahre nicht alles eine Laune der Natur, die immer wieder mal, wenn man große Zeitspannen der Erdgeschichte betrachtet, auftreten?!

Ich freue mich auf Ihre Antwort - Dankeschön dafür - Ihr H. Fell

PS: Ich habe den Beitrag bewusst auf "öffentlich" gesetzt, um auch die Meinung anderer dazu zu erfahren. Ich freue mich auf viele Beitrage/Meinungen zu diesem Thema.

Herr Dr. med. Werner G. Gehring Antwort vom 13.08.2007 18:05 Uhr

Lieber Herr Fell, gerne beantworte ich Ihnen Ihre Frage.

Folgende Faktoren sprechen für einen Klimawandel [1]:

  1. Zunahme der Kohlenstoffdioxid (CO2)-Konzentration in der Atmosphäre seit circa 1850 von 280 ppm (pars per million) auf 380 ppm durch
       -
    Verbrennung fossiler Brennstoffe (Kohle, Öl, Gas, Benzin)
       -
    Abholzen von Wäldern
  2. CO2 ist ein klimawirksames Gas, das den Strahlungshaushalt der Erde verändert (verdoppelt sich die CO2-Konzentration der Luft, dann steigt die globale Mitteltemperatur um circa 3 Grad Celsius).
  3. Seit 1900 stieg die globale Temperatur um circa 0,8 Grad Celsius. Die mittleren Monatstemperaturen der letzten 10 Jahre waren global die wärmsten seit Beginn der Temperaturmessungen im 19. Jahrhundert.
  4. Der größte Teil der Erwärmung ist auf die gestiegene Kohlenstoffdioxid-Konzentration und andere anthropogene Gase zurückzuführen.
    Unter anthropogenen Gasen versteht man die Gase, die aus der menschlichen Aktivität stammen. Dazu gehören beispielsweise Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), FCKW etc. Diese Gase bewirken den anthropogenen Treibhauseffekt!

Lassen Sie uns alle dazu beitragen, dass dieser globale Klimawandel nicht zu einer globalen Katastrophe wird!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Werner G. Gehring

Literatur  

  1. Rahmstorf S
    A Semi-Empirical Approach to Projecting Future Sea-Level Rise, Science (express) 10.1126/science.1135456, 14 Dec. 2006.
Herr Dr. med. Tomás Bühler Antwort vom 01.04.2008 23:52 Uhr

Sehr gerter Herr Fell,

ich unterstütze voll und ganz die Aussagen von Herrn Dr.Gehring. Die Eckdaten der sich anbahnenden Katastrophe sind nicht erst seit gestern bekannt. Besonders eindrucksvoll und aufrüttelnd fand ich den Film von Al Gore: "Eine unbequeme Wahrheit". Ich denke, dass die Naturkatastrophen der letzten Jahre Grund genug sind, aufzuwachen, und  auch in dem persönlichen kleinen Umfeld dafür Sorge zu tragen, dass man sich möglichst nicht selber an der Beschleunigung des Problems beteiligt. Man kann ja so viel tun, wenn einmal die Erkenntnis bei einem gelandet ist, dass man sich unabdingbar an den Strategien zur Vermeidung des Super-Gaus (in den nächsten Generationen stattfindend)  HEUTE beteiligen muss!

Wir leben und arbeiten an einer vielbefahrenen Hauptdurchfahrtstrasse in Ludwigsburg, das Thema Feinstaub und CO2-Ausstoss der Pkw erleben wir 24 Std.lang täglich hautnah. Die Zornesröte steigt mir immer wieder ins Dachgeschoss wenn ich sehe, wie die PKW nach Ampel grün voll auf das Gaspedal drücken, um 150 Meter weiter wieder voll abzubremsen! Dieses ist nur eine der "einfacheren" Möglichkeiten sich selbst daran zu beteiligen.

Es grüßt Sie freundlich


Dr. med. Tomas Bühler
Frauenarzt


Stuttgarter Str. 32
D - 71638 Ludwigsburg
Telefon 49 7141 901997
Telefax 49 7141 929795
e-Mail drtbuehler@t-online.de
Homepage

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im DocMedicus Gesundheitsportal unter
Umwelterkrankungen

Experten aller Facharztrichtungen beantworten Ihnen kostenfrei und auf Wunsch auch anonym Ihre persönlichen Fragen.

Beachten Sie bitte, dass der Expertenrat nicht den Arztbesuch ersetzt. Gehen Sie in akuten Krankheitsfällen bitte immer sofort zu Ihrem Arzt.


Die Experten, die Sie ehrenamtlich beraten, sind Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention (DGNP) e. V.

Sie setzen in ihrer Arztpraxis das DocMedicus Arzt- und Patienteninformationssystem ein.