Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Umwelterkrankungen
Beitrag: Lungenerkrankung
Autor Frage an den Experten
Herr Alois vom 04.03.2007 19:55 Uhr

Sehr geehrter Experte, ich leide schon seit längerer Zeit an einer chronischen Lungenerkrankung, die mein Arzt immer mit COPD bezeichnet und auf mein längjähriges Rauchen zurückführt. Was steckt dahinter?
Ich habe längere Zeit in einer Firma gearbeitet, bei der feinste Staubteilchen durch einige Maschinen frei gesetzt wurden. Als bei mir Husten immer öfter und heftiger auftrat, sich Schleim im Hals bildete, ging ich zum Arzt, der mir Husten und Schleim lösende Medikamente verschrieb. Doch das half wenig und ,als ich auch noch Atemnot bekam, wurde ich endlich genauer unetrsucht. Das Ergebnis war dann niederschmetternd, eine chronische Lungenerkrankung. Ich musste meinen Beruf aufgeben und bin nun Frührentner.
Nun wird zur Zeit im Zusammenhang mit dem Umweltschutz und dem Autofahren auch von Feinstaubkonzentrationen in den Städten gesprochen. Woher kommt dieser Feinstaub?
Ich wohne in einer Großstadt und mache mir nun sorgen, ob ich auch unter diesem Feinstaub zu leiden habe. Greift dieser meinen Körper und die Lungenzellen an?  Kann dieser Feinstaub auch mein Leben verkürzen?
Können Sie mir einen Rat geben, wie ich mich vor diesem Feinstaub schützen kann.
Vielen Dank für Ihr Bemühen.
Alois

Herr Dr. med. Werner G. Gehring Antwort vom 04.03.2007 22:12 Uhr

Lieber Herr Alois, hier die Risikofaktoren für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPF):

Biographische - unveränderbare – Risikofaktoren

  • Genetische Prädisposition - z.B. Alpha-1-Protease-Inhibitor-Mangel. Man geht auch davon aus, dass verschiedene Sequenzvarianten das Risiko für eine COPD modifizieren können
  • Bronchiale Hyperreaktivität und Asthma bronchiale in der Vorgeschichte
  • Häufige Atemwegsinfektionen in der Kindheit
  • Störungen des Lungenwachstums


Modifizierbare - durch das Verhalten veränderbare – Risikofaktoren

  • Der wichtigste Risikofaktor für das Entstehen einer COPD ist das Rauchen.
    90 % aller Menschen mit COPD sind Raucher oder haben in der Vergangenheit geraucht
  • Auch Passivrauchen sollte vermieden werden


Umweltbelastungen – Intoxikationen – Vergiftungen

  • Berufsbedingte Stäube - quarzhaltige Stäube, Baumwollstäube, Getreidestäube, Schweißrauche, Mineralfasern, irritative Gase wie Ozon, Stickstoffdioxid oder Chlorgas

Der wichtigste Risikofaktor  für dieses Krankheitsbild ist das Rauchen!!!

 

Jedoch können - wie Sie oben entnehmen können - auch Stäube dafür veranwortlich sein.

 

Feinstäube sind allerdings Stäube, die so klein sind, dass Sie sie nicht mal wahrnehmen würden. Als Feinstaub definiert man Partikel mit einer Größe von unter zehn Mikrometern. Dabei gelten vor allem Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern als besonders gesundheitsgefährdend, da sie als „lungengängiger Feinstaub" tief in die Lungen eindringen. 
 
Die Herkunft dieser Feinstäube sind vielfältig: Straßenverkehr - insbesondere Dieselmotoren; Toner von Laserdruckern u.v.m.

Experten gehen davon aus, dass dieser Feinstaub über die Lunge kommend in die Blutbahn geht und über die Lunge hinaus weitere Zellen und Organe schädigt.

 

Dem Feinstaub muss man sich also bewusst - wo immer man weiß, dass Feinstaub produziert wird - entziehen.

 

Des Weiteren - und das ist sehr wichtig - geben Sie sofort - falls Sie es noch nicht getan haben - das Rauchen auf.

 

Ich wünsche Ihnen alles Gute.

 

Mit freundlichen Grüßen - Ihr Dr. med. Werner G. Gehring

 

PS: Übrigens - auch Vitalstoffe werden ergänzend diätetisch zur Behandlung Ihrer Erkrankung eingesetzt:

 

Eine COPD - chronisch obstruktive Lungenerkrankung - kann auf einen Mangel an folgenden Vitalstoffen* hinweisen

Im Rahmen der orthomolekularen Medizin wird zur unterstützenden Therapie folgender Vitalstoff eingesetzt

  • Magnesium – wirkt bronchienerweiternd [12]

Die obigen Vitalstoff-Empfehlungen wurden mit Hilfe des EUSANA Expertensystems für Gesundheit und Präventionsmedizin erstellt. Sämtliche Aussagen des EUSANA Expertensystems sind durch Literatur mit hohen Evidenzgraden belegt.
Für eine Therapieempfehlung wurden nur klinische Studien mit den höchsten Evidenzgraden (Grad 1a/1b und 2a/2b) verwendet, die auf Grund ihrer hohen Aussagekraft die Therapieempfehlung belegen.
 
 

Hinweis!
Die diesem Gesundheits-Lexikon zugrunde liegende Datenbank wird in gewissen Zeitabständen aktualisiert.
Das EUSANA Expertensystem ist stets auf dem aktuellen Stand der Vitalstoff-Forschung.
Lassen Sie sich deshalb Ihre persönliche Vitalstoff-Analyse mit Hilfe des EUSANA Expertensystems bei Ihrem Arzt erstellen.


*Zu den Vitalstoffen gehören unter anderem Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, lebensnotwendige Aminosäuren, lebensnotwendige Fettsäuren etc.

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Literatur

  1. Mroz RM, Szulakowski P, Pierzchala W, Chyczewska E, MacNee W.
    [Pathogenesis of chronic obstructive pulmonary disease. Cellular mechanisms (part I)]
    Wiad Lek. 2006;59(1-2):92-6. Polish.
  2. Nadeem A, Raj HG, Chhabra SK.
    Increased oxidative stress and altered levels of antioxidants in chronic obstructive pulmonary disease.
    Inflammation. 2005 Feb;29(1):23-32.
  3. Rahman I, Biswas SK, Kode A.
    Oxidant and antioxidant balance in the airways and airway diseases.
    Eur J Pharmacol. 2006 Mar 8;533(1-3):222-39. Epub 2006 Feb 28. Review.
  4. Kluchova Z, Petrasova D, Joppa P, Dorkova Z, Tkacova R.
    The association between oxidative stress and obstructive lung impairment in patients with COPD.
    Physiol Res. 2006 Feb 23; [Epub ahead of print]
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    Antioxidant vitamins (A, C and E) and malondialdehyde levels in acute exacerbation and stable periods of patients with chronic obstructive pulmonary disease.
    Clin Invest Med. 2004 Jun;27(3):123-8.
  6. Paiva SA, Godoy I, Vannucchi H, Favaro RM, Geraldo RR, Campana AO.
    Assessment of vitamin A status in chronic obstructive pulmonary disease patients and healthy smokers.
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  7. Santos MC, Oliveira AL, Viegas-Crespo AM, Vicente L, Barreiros A, Monteiro P, Pinheiro T, Bugalho De Almeida A.
    Systemic markers of the redox balance in chronic obstructive pulmonary disease.
    Biomarkers. 2004 Nov-Dec;9(6):461-9.
  8. Calikoglu M, Unlu A, Tamer L, Ercan B, Bugdayci R, Atik U.
    The levels of serum vitamin C, malonyldialdehyde and erythrocyte reduced glutathione in chronic obstructive pulmonary disease and in healthy smokers.
    Clin Chem Lab Med. 2002 Oct;40(10):1028-31.
  9. Aziz HS, Blamoun AI, Shubair MK, Ismail MM, DeBari VA, Khan MA.
    Serum magnesium levels and acute exacerbation of chronic obstructive pulmonary disease: a retrospective study.
    Ann Clin Lab Sci. 2005 Autumn;35(4):423-7.
  10. Kurys E, Kurys P, Kuzniar A, Kieszko R.
    Analysis of antioxidant enzyme activity and magnesium level in chronic obstructive pulmonary disease (COPD).
    Ann Univ Mariae Curie Sklodowska [Med]. 2001;56:261-6.
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    The concentration of sodium, potassium pumps in chronic obstructive lung disease (COLD) patients: the impact of magnesium depletion and steroid treatment.
    J Intern Med. 1997 Jan;241(1):23-9.
  12. Skorodin MS, Tenholder MF, Yetter B, Owen KA, Waller RF, Khandelwahl S, Maki K, Rohail T, D'Alfonso N.
    Magnesium sulfate in exacerbations of chronic obstructive pulmonary disease.
    Arch Intern Med. 1995 Mar 13;155(5):496-500.


4.3.2007 22:20:41

 

 

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