Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Zahn- und Zahnhalteapparaterkrankungen
Beitrag: Parotonditis
Autor Frage an den Experten
Frau Ela vom 12.12.2006 22:09 Uhr

Mein Zahnarzt eröffnete mir, dass ich Paratonditis habe. Er hat die Entzündungen behandelt.
Gründliches Zähneputzen mache ich. Wodurch sind diese Entzündungen entstanden?

Ich gebe zu, dass ich Angst vor dem Zahnarzt habe. Deswegen möchte ich versuchen, Zahnarztbesuche möglichst kurz zu machen. Gibt es außer der Zahnpflege noch weitere Hilfen und Verhaltensweisen in meiner Situation?

Wer kann mir helfen oder Rat geben?

Gruß
Ela 

 

Herr Dr. med. Werner G. Gehring Antwort vom 12.12.2006 22:52 Uhr

Liebe Frau Ela, gerne informiere ich Sie zum Thema Parodontitis:

Was verursacht eine Parodontitis?

Eine Parodontitis entsteht aufgrund von Bakterien. Diese Bakterien vermehren sich besonders gut in der Plaque, dem bakteriellen Zahnbelag.

Zahnbelag entsteht immer dann, wenn nach den Mahlzeiten die Nahrungsrückstände nicht entfernt werden. Die im Zahnbelag lebenden Bakterien vermehren sich und produzieren giftige Stoffe, die zu einer Entzündung des Zahnfleisches führen.

Das Zahnfleisch lockert sich und kann den Zahn nicht mehr richtig stützen. Es entsteht eine Zahnfleischtasche. Dadurch  können die Bakterien immer weiter in die Tiefe vordringen und mit ihren Giften bewirken sie, dass nun auch der Kieferknochen langsam zerstört wird.

Die Zähne lockern sich und fallen schlussendlich aus.

 

Parodontitis ist ein unabhängiger Risikofaktor für

  • Koronare Herzkrankheit - Erkrankung der Herzkranzgefäße
  • Apoplex - Schlaganfall
  • Vorzeitige Wehentätigkeit - mit der Folge von vorzeitigen Geburten und untergewichtigen Kindern


Wie erkennen Sie eine Parodontitis?

 

Wenn Sie ein oder mehrere der folgenden Beschwerden feststellen, sollten Sie mit Ihrem Zahnarzt sprechen. Es kann, muss sich aber nicht, um eine Parodontitis handeln, da einige Symptome mehreren Erkrankungen gemein sind

  • Zahnfleisch ist gerötet und blutet leicht
  • Zahnfleisch ist am Zahnhals leicht angeschwollen
  • Zahnfleischrückgang
  • Stärkere Schwellungen
  • Schmerzen beim Zähne putzen
  • Süßlicher Geschmack im Mund
  • Lockere Zähne

 

Wie können Sie einer Parodontitis vorbeugen?

 

Es ist unbedingt nötig, den Zahnbelag regelmäßig zu entfernen. Es empfiehlt sich, ein - zwei mal täglich eine gründliche Reinigung der Zähne durchzuführen sowie nach jeder Mahlzeit ein kurzes Putzen, um die Nahrungsrückstände zu entfernen. Das ist besonders wichtig, da die Bildung von Zahnbelag schon wenige Minuten nach dem Essen beginnt.

Um auch die Zwischenräume gründlich zu reinigen sind Zahnseide oder Zwischenraumbürsten  bewährte Mittel.

Es gilt: Ist der Zahn sauber, wird er nicht krank!

Zwei mal im Jahr sollte man sich einer professionellen Zahnreinigung beim Zahnarzt unterziehen.


Therapie

 

Die Behandlung lässt sich in unterschiedliche Bereiche unterteilen. Zuerst erfolgt eine kausale Therapie oder auch Initialbehandlung, in der zweiten Phase werden korrektive, parodontalchirurgische Maßnahmen angewendet und die dritte Phase umfasst die Nachsorge.

 

Kausale Therapie, z.B.

Korrektive Therapie

 

Ziel von korrektiven Maßnahmen ist die Wiederherstellung und die Regeneration parodontaler Strukturen. Es gilt, Entzündungen zu beseitigen, Taschensondierungstiefen zu reduzieren und das Attachmentniveau zu verbessern.

 

Hierbei gibt es zahlreiche Möglichkeiten

Nachsorge

 

Eine Parodontitis-Therapie sollte immer eine umfassende Nachsorge in Form regelmäßiger Recall-Termine beinhalten, um den dauerhaften Erfolg der Therapie zu ermöglichen.

 

Eine weitere unterstützende Maßnahme bei der Therapie der Parodontitis ist die ausreichende Zufuhr von geeigneten Vitalstoffen.

Sie sehen - es gibt viele sinnvolle Möglichkeiten der Selbsthilfe wie auch der Hilfe durch den Zahnarzt.

Nutzen Sie diese bitte!

Mit freundlichen Grüßen - Dr. med. Werner G. Gehring

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Zahn- und Zahnhalteapparaterkrankungen

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