Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Zahn- und Zahnhalteapparaterkrankungen
Beitrag: Schmerzen nach Medikamenteneinlage
Autor Frage an den Experten
Frau Lichtgestalt23 vom 12.02.2014 21:34 Uhr
Hallo, mich beschäftigt folgendes: ich war heute bei meiner Zahnärztin. Diese hatte mir letzte Woche einen Zahn behandelt, der ziemlich kaputt war und eine Aufbaufüllung gesetzt, in Vorbereitung für eine Krone. Dieser Zahn tat seitdem immer wieder weh. Heute bin ich deswegen wieder hin und sie meinte es müsse eine Wurzelbehandlung vorgenommen werden, da jener Nerv sich infiziert habe. Sie fing mir also an den Ablauf zu schildern und meinte dann was von Kosten. Als BAFög Empfänger kann ich mir das nich leisten. Ich habe mich also für die angeblich weniger gute aber kostenfreie Methode entschieden. Da nun aber eine Entzündung vorliegt, musste sie eine Medikamenteneinlage vornehmen. Sie setzte eine Spritze, die nicht wirkte. Das Bohren war also sehr schmerzhaft, sogar so sehr, dass sie nicht so tief bohren konnte wie sie vorhatte. Ich habe Ibuprofen 800 verschrieben bekommen, wovon ich 3 ,al. eine nehmen soll, bis zu meinem nächsten Termin am Sonntag morgen. Jetzt ist es aber so, dass ich trotz der Einnahme des Schmerzmittels recht starke Schmerzen habe. Ist das nach dieser Behandlung normal? Ich habe ein wenig Angst, dass die Schmerzen nicht weggehen und erst recht davor, dass ich Sonntag wieder ohne wirkende Betäubung unter dem Bohrer sitzen muss. Kann ich auf ein Abklingen der Schmerzen hoffen, oder muss ich damit rechnen dass die Medikamenteinlage nichts bringt?
Herr Daniel P. Grotzer Antwort vom 14.02.2014 17:11 Uhr

Sehr geehrte Frau Lichtgestalt23,

Ihrer Schilderung nach wurde bei Ihnen zwar mit einer Wurzelkanalbehandlung begonnen, es konnte aber auf Grund der Schmerzen offenbar keine vollständige Entfernung des beschädigten Nerven vorgenommen werden. Ein im Zahn verbliebener Rest des betroffenen Nerven kann zu heftigen Schmerzen, aber natürlich auch zu einer Verschlimmerung der Entzündungssymptomatik führen. Ob der Schmerz anhält, oder sich gar verschlimmert, kann von der Art des eingebrachten Medikamentes abhängen. Es gibt Medikamente, welche erst einmal für eine Schmerzausschaltung sorgen können, so daß in einer weiteren Sitzung dann der komplette Nerv ohne größere Probleme entfernt werden kann.

Einne komplette Schmerzausschaltung kann sich bei gewissen Arten einer Pulpitis (Zahnnerventzündung) tatsächlich einmal schwieriger gestalten. Es gibt neben den konventionellen Methoden aber für solche Fälle auch noch weitere Anästhesiemethoden, z.B. die sog. intraligamentäre Anästhesie. Sprechen Sie Ihre Zahnärztin einmal darauf an. Zusätzlich ist es auch sehr effektiv, wenn noch einmal direkt eine Anästhesie in die Kanäle des bereits eröffneten Nerven gegeben wird.

Ich wünsche Ihnen gute Besserung, ein schmerzfreies Wochenende und eine erfolgreiche Weiterbehandlung,

D.P. Grotzer



Daniel P. Grotzer
Fachspezialist für Oralchirurgie und Implantologie • Parodontologie - Ästhetische Zahnheilkunde


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