Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Herz- und Gefäßerkrankungen
Beitrag: Diagnose LE steht!
Autor Frage an den Experten
Herr Eddi vom 14.01.2013 20:10 Uhr
Guten Abend,

mittels Lungenszintigraphie (Inhalations und Perfusions) wurde eine Subsegmentale Lungenembolie beidseitig festgestellt. Ein erneutes Herzecho war unauffällig. EKG war auch ohne spezifische Erregungsrückbildungsstörungen. D-Dimere sind von 3,47 auf 2,69 gesunken und der CRP ist auf 19 hoch. Der Überwachungsmonitor zeigte kurzzeitig eine HF von 200 an und 9VES/min, welche sich aber dann wieder zu 0VES/min zurück. Herz stolpert im Moment ziemlich oft, sehr beängstigend, ob die LE Ursache dafür ist, aber dann würde ja das Herz in Mitleidenschaft gezogen worden sein und das hätte man im Ultraschall und im EKG gesehen. Im Großen und Ganzen ist es sehr beängstigend damit zu Hause alleine zu sitzen.

Gruß,

EDDI
Herr Eddi Antwort vom 14.01.2013 20:23 Uhr
Angst dass es zu Kammerflimmern kommt o.ä. und dass diese Stolper Warnzeichen sind
Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 14.01.2013 20:24 Uhr
Hallo,

Na ja, das Echo kann natürlich eine Arrhythmie bei Lungenembolie nicht ausschließen sondern nur zeigen, ob eine - bedrohliche - Rechtsherzbelastung vorliegt.
Ist denn eine therapeutische Blutverdünnung mit z.B. niedermolekularem Heparin ( oder Xarelto, Pradaxa, Marcumar) begonnen worden?
Das wäre bei Lungenembolie unbedingt erforderlich. Normalerweise behalten wir die Patienten da 1-3 Tage stationär, bis eine Pneumonie im Rahmen der LE ( wie sie bei einem CRP von 19 durchaus vorhanden sein kann) ausgeschlossen ist und die Antikoagulation stabil ist.

mfg
FHertrich




Dr. med. Frank Hertrich
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Herr Eddi Antwort vom 14.01.2013 20:26 Uhr
Clexane 100mg morgens und abends. Super, dann kann ich ja jetzt die ganze Zeit zu Hause schiss haben, dass dieses Stolpern damit zusammenhängt und es vlt in dem bedrohlichen Kammerflimmern endet. Ich finde es lächerlich nach Hause geschickt zu werden.
Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 14.01.2013 21:26 Uhr
Also, da haben Sie auf jeden Fall recht.
So etwas gehört 2 Tage überwacht.



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Herr Eddi Antwort vom 15.01.2013 11:23 Uhr
Guten Tag,

ja definitiv! Wahrscheinlich fanden sie es nicht für sinnvoll, da ich schon seit einer Woche mit den Beschwerden herumgelaufen bin. Ich hoffe nur, dass das Heparin auch etwas bringt und sich die LE nicht noch vergrößert, spritzen tue ich immer brav alle 12 Std 100mg, doch weiß ich nicht, ob es wirklick sinnvoll ist, 100mg bei meinem Übergewicht von 120kg und dann noch in das Fettgewebe im Bauch, geht das wirklich ins Blut über. Am Auge ist mir aufgefallen, dass eine Stelle blutrot ist. Irgendwie frag ich mich, wenn man sagt dass die LE das rechte Herz nicht belastet ob dann überhaupt eine Gefahr für lebensbedrohliche Arrythmien stehen.

Das steht Nuklearbefund:
Homogene Tracerdeposition ohne Nachweis von Speicherdefekten in der Ventilations-SPECT. In der Perfusions-SPECT stellen sich im rechten und linken Lungenunterlappen sowie im Mittellappen als auch in der Lingula Perfusionsdefekte auf subsegmentaler bzw. teils segmentaler Ebene bei erhaltener Ventilation dar.

Beurteilung: Subsegmentale, teils segmentale Lungenembolien beidseits.

Gruß EDDi
Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 15.01.2013 15:58 Uhr
Hallo,

die Dosierung ist so sicher korrekt und wirksam.

mfg
FHertrich



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Herr Eddi Antwort vom 17.01.2013 13:49 Uhr
Guten Tag,

also zur stationären Überwachung war ich ja offiziell nicht im KH, wobei man sagen kann, dass ich von Montag ab quasi jeden Tag bis gestern von ca 9-18Uhr in der NA überwacht wurde, Blutdruck Herzfrequenz und SpO2 bei RL 96% war alles in Ordung, der Monitor zeigte zwar öfters VES an, jedoch denke ich eher, dass dies an den Elektroden lag und an der Bewegung, da in Ruhe keine auftraten. Gestern wurde einmal komplett von der Inferior bis in den kleinen Zeh jede Vene angeschaut, ein Röntgen-Thorax gemacht, war alles o.B. Blutgasanalyse ebenso. Heute nochmal ein Kontrolltermin beim Kardiologen gehabt. EKG war i.O. Herzecho war auch o.B.die A. Pulmonalis war nicht vergrößert oder sonst etwas. Demnach müsste es auch keineerlei Gefährdung von höhergradigen Arrythmien geben, denke ich mir zumindest, oder ?. Nächste Woche läuft noch die Gerinnungsdiagnostik bis das gelaufen ist bleiben die Clexane morgens und abens. Was ich noch nicht verstehe ist darf ich denn jetzt noch am PC länger arbeiten und wie oft sollte ich aufstehen, dass sich nicht sofort wieder ein Thrombus bildet, was unter Clexane ja nicht sein sollte, aber ich mein alle 30-45min aufstehen und ein paar mal durch die Wohnung laufen und nicht mehr mit abgewinkelten Beinen sitzen, oder am Besten gar nicht mehr länger als 15min sitzen.

Herzliche Grüße und ein schönes kommendes Wochenende Ihnen,

EDDi
Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 17.01.2013 16:01 Uhr
Hallo,
Natürlich können Sie sitzen wie immer. das Wichtigste hier ist das Tragen von Kompressionsstrümpfen!
Ansonsten reicht das Hochlagern der beine für 15 Minuten alle 2 Stunden.

mfg
FHertrich




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Herr Eddi Antwort vom 18.01.2013 13:15 Uhr
Guten Tag,

erstmals vorweg, danke für Ihre Unterstützung, ich merke, wie es mir ein bisschen besser geht, von Tag zu Tag, nimmt die Belastung zu, auch ist der Hustenreiz, weniger geworden, jedoch hätte ich noch eine Frage und zwar ich hatte ja letzte vorletzte Woche Samstag das erste Blutbild, wo die D-Dimere erhöht waren, dort waren die Thrombos bei 224, am Montag, wo die LE diagnostiziert wurde bei 246 und vorgestern bei 228. Seit Samstag spritze ich mir ja Clexane (letztes Jahr musste ich mir auch schon Clexane spritzen), hätten sich die Thrombos bei einer HIT II schon verändert, wenn ich das hätte, oder muss ich dazu einen Test machen lassen? Sprich kann man davon ausgehen, dass sich keine HIT 2 entwickelt hat, sonst hätte diese ja auch schon beim ersten mal auftreten müssen wo ich knapp 2 monate lange Clexane genommen habe.Wäre dort eine HIT nicht dann auch aufgetreten der ist das zufallsbedingt mal tritt sie auf mal nicht. 2009 hatte ich für 1 Monat auch Clexane wegen Bruch des OSG.

Gruß,

EDDI
Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 19.01.2013 10:09 Uhr
Kontrolle nach 1 Woche, dann 2 Wochen später. HIT bei niedermoöekularem geparkt ist doch eher selten. 
MfG
Fh



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Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 19.01.2013 10:09 Uhr
Kontrolle nach 1 Woche, dann 2 Wochen später. HIT bei niedermoöekularem geparkt ist doch eher selten. 
MfG
Fh



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Herr Eddi Antwort vom 26.01.2013 17:41 Uhr
Guten Abend,

Gerinnungsdiagnostik ist gelaufen, es liegt keine vor, ein Thrombus als Ursache hat man nirgends gefunden. Soll jetzt weiter 100mg Clexane 1-0-1 nehmen, bei der Dosis liegt der Anti-Xa Spiegel bei 0,55 IE also im therapeutischen Rahmen. Haben Sie zufällig eine Idee wie das entstanden sein könnte, getrunken habe ich genuge, immobil war ich nur, während ich vor dem PC saß die 2 Wochen täglich knapp 6 Std, jedoch immer mit aufstehen dazwischen. Mittlerweile habe ich echt Angst länger zu sitzen und versuche alle 30min aufzustehen und etwas rumzulaufen und die Beine durchzuschütteln, bisschen Bewegung reinzubringen, oder ich verzichte ganz darauf und liege statt Sitzen, was später im Berufsalltag eher schwer fallen wird. EInzig was ich ich jetzt noch mache ist, dass ich den Venenkappen checken lasse vlt liegt dort ein Defekt vor. Bin am überlegen ob ich wegen dem Herzstolpern noch etwas machen lassen soll, in letzter Zeit kommt es wieder öfters, zwar merke ich es nur 1-3 mal am Tag, jedoch ist es sehr beängstigend für mich, letztes Jahr 3 Belastungs-EKGs, 2 LZ, und 4 Echohs, das letzte erst vor kurzem wegen der LE, wieder kein Hinweis auf etwas. Blutsalze sind alle im Rahmen. Ich rauche nicht mehr, trinke keinen Tropfen Alkohol (eher aus Angst vor dem Stolpern), trinke so gut wie nichts mit Koffein, auch kein Schluck Tee mehr.

Herzlichen Gruß und ein schönes WE ihnen,

EDDi
Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 26.01.2013 19:00 Uhr
Hallo,




Dr. med. Frank Hertrich
Innere Medizin - Angiologie • Psychotheman wird hier wahrscheinlich nie duie Ursache herausfinden. Mit dem Sitzen hat so eine "Idiopathische Lungenembolie" wohl garnichts zu tun und mit Venenklappen auch nicht.
Auf Dauer können Sie ja nicht Heparin spritzen sondern sollten auf eine orale Antikoagulation umgestellt werden.

Wenn die Extrasystolen quantitativ und qualitativ nicht bedeutsam sind ( belegt durch ein LZ-EKG), dann besteht hier weder eine Indikation zu weiterer Diagnostik ( "elekrophysiologische Untersuchung") noch zur Therapie.

mfg
FHertrich


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Herr Eddi Antwort vom 26.01.2013 21:22 Uhr
Danke für die rasche Antwort,

weswegen geht das nicht wegen den Kosten des Medikamentes, mir wurde in der Klinik gesagt ich solle 6 Monta spritzen, was jedoch und von Schmerzen her bin ich kein Kind von Leiden, langsam echt schmerzhaft wird, mein Unterbauch ist blau und ich stech die Spritzen immer wieder in die Hämatome rein was sehr schmerzhaft ist. Wegen den ES das Maximum über 3 Tage waren 160 SVES und 3 VES, ansonsten wurde nur gesagt, dass es unauffällig wäre und keinen krankhaften Faktor hat, in dem LZ davor hatte ich 13 SVES am Tag, naja man ließt bzw. versucht was zu lesen über ES und da steht halt immer, dass Kammerflimmern mit einer ES beginnt und das hat mir nunmal Angst gemacht, das Stolpern an sich, nervig aber ertragba, sehe den Zusammenhang oft mit Schlafen und Stress, nicht ausgeruht, stressiger Tag, vermehrt ES.

Gruß,

EDDi
Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 26.01.2013 23:36 Uhr
Hallo,
Mit den Kosten hat das garnichts zu tun sondern mit der Praktikabilität.. Niemand wird sich 6 Monate freiwillig zweimal am Tag Spritzen, wenn es mit Tabletten (Marcumar oder Xarelto oder Pradaxa) eine leitliniengerechte Alternative gibt.
Das sollten Sie mit Ihren behandelnden Ärzten besprechen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

MfG
FH

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