Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Herz- und Gefäßerkrankungen
Beitrag: V.a. Brugada-Syndrom möglich?
Autor Frage an den Experten
Herr Jerome Müller vom 08.12.2012 02:54 Uhr
Guten Morgen,

ich habe eine Frage und zwar ich leide seit ein paar Jahren immer wieder an vereinzelten Extrasystolen (supraventrikulärer und selten auch ventrikulärer monomorph) und Tachycardien (nur supraventrikulär). Bisherige Untersuchungen (Ruhe-, Stressechokardiographie/EKG, Echographie der extrakraniellen hirnversorgenden Gefäße, LZ-EKG/RR, Blutbild, Röntgen-Thorax, CT-Thorax) ergaben keinen Hinweis auf eine Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems.
Nun Frage ich mich, ob es sich vlt. um Ausdrücke des Brugada-Syndroms handeln könnte. Da dies ja erblich bedingte Erkrankung ist habe ich mich über meine Familiengeschichte informiert, auf mütterlicher Seite gibt es keine plötzlichen Todesfälle, väterlicher Seits weiß ich nur, dass dieser im Alter von 47/48 gestorben ist, laut Aussagen meiner Mutter war er Alkoholiker. Auffälligkeiten im EKG waren einmal im Zusammenhang mit AP Beschwerden aszendierende ST-Streckenveränderungen, welche einmalig auftraten und ein einmaliger inkompletter Rechtsschenkelblock sollte man gesehen haben. Mein RR ist grenzwertig, jedoch noch normal (adipöser Ernährungszustand). Mein Alter 21.
Wäre eine weitergehende Untersuchung in diese Richtung sinnvoll?

Mit besten Grüßen,

J. Müller
Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 08.12.2012 17:07 Uhr
Hallo,

supraventrikuläre Rhythmusstörungen gehören nicht zum Brugada-Syndrom. Wenn alle die von Ihnen genannten Untersuchungen in Ordnung waren, ist eine weitere Untersuchung ( es bliebe nur mehr ein rhythmologischer Provokationstest) nicht sinnvoll.

mfg
FHertrich



Dr. med. Frank Hertrich
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Herr Jerome Müller Antwort vom 17.12.2012 22:49 Uhr
Guten Morgen Herr Hertrich,

vielen Dank für Ihre Antwort. Das beunruhigende für mich ist der frühe Tod meines leiblichen Vaters, wobei ich mittlerweile weiß, dass er mit 49 verstarb, leider nicht an was und von der Familienseite weiß ich leider auch nichts. Ist es nicht möglich, dass durch diese "Kanalstörung" auch supraventrikuläre Rhythmusstörungen entstehen, erinner mich irgendswo davon gelesen zu haben. Mir ist klar, dass der frühe Tod meines Vaters nicht zwingend damit einhergeht, jedoch sehr komisch, dass ich nie Probleme in die Richtung hatte, bis sie von einem auf den anderen Tag auftraten. Synkopen in diese Richtung hatte ich zwar noch nie, jedoch ist es mittlerweile so, dass jede Unregelmäßigkeit in der Brust Angst auslösend ist. Im Anhang habe ich 2 Ekgs von V1-V6 angehängt falls Sie mal die Zeit finden. Schade, dass es keine Einfache sichere Ausschlussmöglichkeit gibt, sonst wäre die ganze Panik vom Tisch und man, ich, könnte beruhiged weitermachen. Es wird zwar als selten deklariert, jedoch wenn man es sich auf die Gesamtheit ansieht, ist es doch relativ häufig finde ich.

Mit mittlweile ängstlichen Grüßen,

J.Müller


http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=fb7356-1355803175.jpg

http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=1b5e70-1355803335.jpg


PS: das sind die beiden links zu den EKGs, sind jeweils nur die Ableitungen V1-V6 zu sehen



Vielen Dank und schöne Feiertage
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