Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Männergesundheit (Männermedizin)
Beitrag: Schmerzen an Penisöffnung
Autor Frage an den Experten
Herr KlausChina vom 03.09.2012 15:19 Uhr

Hallo,

ich wende mich an Sie, da ich mich derzeit in China aufhalte und mit einer erschwerten medizinischen Versorgung umgehen muss.

Während meines letzten geschützten GF (vor 10 Tagen) hatte ich einen Unfall, das Kondom ist gerissen und ich hatte daher (ungeschützten) Schleimhautkontakt.

Dieser Kontakt war nur wenige Sekunden aber anscheinend lange genug, da 2 Tage später ein Brennen und Schmerzen an der Penisöffnung auftraten. Die Haut der Eichel war an einer Seite etwas verdickt, bzw. aufgequollen. Ich habe daraufhin die Notfallambulanz aufgesucht und nach meinen Schilderungen vorbeugend gegen Gonorrhoe Levofloxacin CRAVIT 500mg, für 3 Tage, 1-0-0 verschrieben bekommen. Gleichzeitig habe ich einen Abstrich darauf testen lassen. Ergebnis zwischenzeitlich da, NEGATIV.

Weiterhin wurde mir Azithromycin ZITHROMAX 1000mg verschrieben, zur einmaligen Einnahme, gegen Chlamydien. Auch das wurde mittels Abstrich getestet: Ergebnis zwischenzeitlich da: NEGATIV

Weiterhin wurde mir Famciclavir 250mg gegen Herpes für 7 Tage verschrieben. 1-1-1

Unmittelbar nach der o.g. Einnahme beider Antibiotika waren die Beschwerden weg. Sie sind aber leider 2 Tage später wieder aufgekommen und bis jetzt geblieben.

Ich ging dann zu einem Urologen, dem ich alles geschildert habe. Er verschrieb mir abermals Azithromycin ZITHROMAX 500mg, für 7 Tage, 1-0-0 mit der Begründung, da es zu Anfangs geholfen hat. Diese nehme ich noch 2 Tage aber bisher ist keine Besserung eingetreten.

Es sind keine Schmerzen beim Wasserlassen vorhanden, sondern ein Kribbeln und Brennen in der Öffnung der Penisspitze. Es fühlt sich an, als ob ein aggressives Duschgel in die Öffnung gelang wäre. Die Öffnung selbst ist sehr empfindlich und leicht gerötet. Das Wasserlassen selbst ist eher angenehm, das kribbeln hört währenddessen auf, um danach direkt wieder einzusetzen.

Die Ärzte hier scheinen nur begrenzte analytische Fähigkeiten und Labormöglichkeiten zu haben, daher scheint mir eine Feststellung der Ursache nahezu unmöglich. Ich bin auch weiterhin nicht bereit weitere Antibiotika ohne eine Ursache zu kennen, einzunehmen.

Meine Fragen nun an Sie:

1.      Läßt sich aufgrund meiner Beschreibung  „aus der Ferne“ eine Ursache ableiten?

2.      Die Beschwerden waren wie oben beschrieben während der Einnahme beider Antibiotika kurzzeitig weg. Habe ich zu kurz oder zu geringe Dosen eingenommen?

3.      Erst in 3 Monaten bin ich wieder in Deutschland. Hätte ein Aufschub der weiteren Behandlung bis Dezember negativen Einfluss auf eine vollkommene Heilung?

4.      Was raten Sie mir?

Vielen Dank für Ihre Hilfe,

K.

Herr KlausChina Antwort vom 05.09.2012 15:00 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam,

anbei ein Nachtag:

Die Schmerzen am Ende der Harnröhre haben sich leider nach Beendigung der Einnahme von Azithromycin ZITHROMAX 500mg nicht gebessert. Das Kribbeln und Brennen ist nach wie vor vorhanden.

Es sind leider weitere Beschwerden hinzugekommen: Ein Ziehen mit Schmerzen im rechten Hoden. Vor einigen Jahren hatte ich schon einmal eine Nebenhodenentzündung. Ich bin kein Fachmann jedoch ähnelt das jetzige Gefühl dem von damals zu Beginn der einsetzenden Entzündung.

Am morgigen Tag habe ich wieder einen Termin bei einem Urologen. Wie bereits erwähnt ist die Kommunikation schwierig und die analytischen Fähigkeiten der Ärzte hier in China eingeschränkt. Dazu noch einige Fragen:

5.      Gibt es weitere, sichere Tests mit denen die Ursache, der Erreger festgestellt werden kann? Ich möchte eine falsche Einnahme von Antibiotika, das nicht zum Erreger passt, vermeiden.

6.      Gibt es verschiedene Erreger, die eine Nebenhodenentzündung auslösen können? Wenn nein, würde ich das Antibiotika von damals mir wieder verschreiben lassen.

7.      Wie lange sollte ich maximal warten bis die Ärzte hier die Ursache gefunden haben ohne Spätfolgen zu riskieren? Wenn Sie sagen, das sollte sofort grundlegend untersucht werden, sitze ich morgen im Flieger nach Deutschland.

Ich bin Ihnen sehr dankbar um eine baldige Antwort auch zu den bereits gestellten Fragen unter Berücksichtigung dieses updates.

Vielen Dank für Ihre baldige Hilfe,

K

Herr Dr. med. Reinhold M. Schaefer Antwort vom 06.09.2012 19:48 Uhr
Eine Ferndiagnose ist sehr schwierig. Es könnte durchaus sein, dass Sie nur auf die Flüssigkeit im Kondom reagiert haben. Sie müssen auf jeden Fall nochmals zu einem Fachmann, der Urin, Sperma und ggf. auch Blut untersuchen muss.



Dr. med. Reinhold M. Schaefer
Urologe • Vitalarzt AVG
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