Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Kinderwunsch
Beitrag: Zyste - Kinderwunsch - Acnucaston
Autor Frage an den Experten
Frau arwen-81 vom 29.06.2011 12:44 Uhr
Mein Partner und ich versuchen seit längerem ein zweites Kind zu bekommen. Leider bisher ohne Erfolg. Ich habe einen sehr regelmäßigen Zyklus. Bei meiner letzten Untersuchung beim Frauenarzt hat dieser eine Zyste an einem meiner Eierstöcke/Eileiter festgestellt. Er meinte, dies könnte der Grund sein warum ich noch nicht schwanger bin (beim ersten Kind hats im zweiten Zyklus geklappt). Er hat mir nun Agnuscaston verschrieben und ich soll in 2 Monaten wieder zu Kontrolle kommen. Nun habe ich folgendes gelesen:


"Daher weichen Gynäkologen bei Gelbkörpermangel immer häufiger auf Agnus castus aus ... Untersuchungen zufolge reguliert das alte Mönchsmittel den Gelbkörperspiegel und senkt auch das erhöhte Prolaktin. Mönchspfeffer sollte jedoch nur gezielt angewendet werden bei Frauen, die zu häufig oder zu stark bluten, und die nachweislich unter Gelbkörpermangel oder erhöhtem Prolaktin leiden. Denn eine schwache oder seltene Regel kann durch Agnus castus unterdrückt werden."


Ich habe aber wie gesagt einen regelmäßigen Zyklus von immer 28 Tagen und keine schwache o. seltene Blutung.


Hilft dieses Pflanzliche Mittel denn überhaupt um die Zyste zu "bekämpfen" ? Er hat es mir so erklärt, dass diese Zyste evtl. ein Ei ist welches wg. Hormonmangel nicht weiter gesprungen ist und sicht festgesetzt hat.


Danke im Voraus für die Rückmeldung...
Herr Dr. med. Tomás Bühler Antwort vom 30.06.2011 00:38 Uhr

Liebe Frau Arwen,


danke für Ihre Anfrage an unser Expertenteam.

Aus Ihren Mitteilungen kann ich entnehmen, dass Sie bei Ihrem Frauenarzt in fachlich korrekter Betreuung sind.

Zum ersten: wie lange versuchen Sie schon ein zweites Kind zu bekommen? Gedanken über mögliche Probleme und deren Abklärung würde ich mir erst nach einer Zeit von 6-9 Monaten ohne Eintritt eine Schwangerschaft machen, sofern ein regelmäßiger Zyklus sowie Intimkontakt mit dem Partner zur Zyklusmitte vorliegt.

Zweitens: eine funktionelle Zyste des Eierstocks ist ein relativ häufiges Ereignis. Dabei kommt es zur Bildung eines Eibläschens, welches jedoch nicht zyklusgerecht springt und eine befruchtungsfähige Eizelle freilässt, sondern eben diese Entwicklung unterbleibt. Das Eibläschen bleibt dann eine gewisse Zeit bestehen und produziert weiter Hormone, welches zur Beeinträchtigung der nächsten Zyklen, und damit auch zur Verringerung der Chancen auf eine Schwangerschaft führen kann. Diese Zysten bilden oft ohne jegliche Behandlung nach einer gewissen Zeit zurück. Man kann diese Rückbildung mittels Gabe eines Progesteron (Gelbkörperhormon) präparates manchmal beschleunigen. Ähnliches kann man vom Einsatz des pflanzlichen Wirkstoffes Agnus castus erwarten. Falls sich eine Zyste in 3-, spätestens 6 Monaten nicht zurückbildet muss man sich Gedanken um eine operative (Bauchspiegelung) Entfernung derselben machen. Führen Sie also die Behandlung durch und gehen Sie zu weiteren Kontrollen zu Ihrem Frauenarzt.


Ich wünsche Ihnen und Ihrem Ehemann viel Erfolg = zweites Kind!




Dr. med. Tomás Bühler
Frauenarzt
Stuttgarter Str. 32
D - 71638 Ludwigsburg
Telefon 49 7141 901997
Telefax 49 7141 929795
e-Mail drtbuehler@t-online.de
Homepage

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im DocMedicus Gesundheitsportal unter
Kinderwunsch

Experten aller Facharztrichtungen beantworten Ihnen kostenfrei und auf Wunsch auch anonym Ihre persönlichen Fragen.

Beachten Sie bitte, dass der Expertenrat nicht den Arztbesuch ersetzt. Gehen Sie in akuten Krankheitsfällen bitte immer sofort zu Ihrem Arzt.


Die Experten, die Sie ehrenamtlich beraten, sind Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention (DGNP) e. V.

Sie setzen in ihrer Arztpraxis das DocMedicus Arzt- und Patienteninformationssystem ein.