Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Chronische Schmerzen
Beitrag: Hodenschmerzen
Autor Frage an den Experten
Herr Udo.s vom 10.05.2020 10:35 Uhr

Ich habe seit 3 Monaten sehr starke Hodenschmerzen. Medikament Hydromorphon alle 6 Std. Schmerzen unter Med. erträglich, Bei Berührung und Druck besonders der linke Hoden immer sehr empfindlich und schmerzhaft. Bisher keine Diagnose gestellt worden die weiterhilft.

Mittlerweile Schmerzen beim Wasserlassen, wenn Urin sich staut werden die Schmerzen stärker. Beidseitig Leiste und Blasenbereich schmerzen durchgehend mittelmäßig stark. 

Anfängliche Schmerzen die innerhal 2-3 Std unerträglich wurden. Ich bin dann zu dem nächsterreichbaren Urologen gegangen der die Diagnose Nebenhodenentzündung stellte. Kein Entzündungswerte festgestellt. Medikament: Ibo 600, nach einer Woche anderer Urologe, seine Diagnose keine urologische Ursache, eine Woche später mein Urologe: Prostataentzündung: Ibo 600 und Antibiotika für ein Woche, (immer noch keine Entzündungswerte feststellbar). Nach einer Woche habe ich es nicht mehr ausgehalten und habe mich in ein Krankenhaus einweisen lassen. Urologie: keine urologische Ursache, Orthopädie: CT, MRT Vorfall L3 seitig und L5/S1 mittig. Keine Beziehung zu den Hodenschmerzen insgsamt: keine Diagnosestellung möglich Hausarzt soll weiteres veranlassen. Was auch immer damit gemeint ist. Jetzt Neurologische Abklärung, kein Hinweis auf Ursache Hodenschmerzen.

Untersuchungen: Ultraschall von Hoden, Nieren, Blase. Blut, Urin -kein Befund. MRT, CT (Abdomen, LWS)siehe oben, Neurologie - Nervenwasser (Rückenmark)kein Befund, Nervenleitgeschwindigkeit kein Befund, nochmal CT Wirbelsäule und Kopf - kein Befund der auf Hodenschmerzen hinweist.

Mag sein dass die Schmerzen mittlerweile auch einen psychosomatischen Hintergrund haben, aber sie sind real erlebbar und beim Hodenberühren berührbar auszulösen.

Kann man eine Nervenreizung von der Wirbelsäule abklären, diagnostizieren - mithilfe von Nervenbahnen betäuben zwischen Hoden und Wirbelsäule

Eine nichtbakterielle Prostataentzündung genauer diagnostizieren. (Kann das überhaupt die Ursache der Schmerzen sein?)

Löschen des Schmerzgedächnisses geht wie?

Ich kann und will mit dieser Medikamentengabe nicht leben. 

 

Herr Dr. med. Werner G. Gehring Antwort vom 12.05.2020 10:29 Uhr

Sehr geehrter Herr, ich poste diese Nachricht im Namen von Herrn Dr. Reinhold Schaefer, Urologe in Bonn:


Sehr geehrter Herr Saß,

 

die Beschreibung Ihrer Beschwerden und die mir aus Ihrer Sicht übermittelten Befunde lassen doch am ehesten auf Beschwerden schließen, die von der Wirbelsäule ausgelöst sind. Man merkt den Schmerz nicht da, wo er erzeugt wird, sondern meistens da, wo der Nerv, der irritiert wird, zu Ende ist. Das ist wie beim Licht, wo auch die Unterbrechung durch einen Schalter, das Herausspringen einer Sicherung oder das Abschlaten im E-Werk immer das gleiche bewirken: Das Licht geht aus. So ist es auch bei den Nerven, L3 und L5 sind genau in der Region, wo die Nerven für die Versorgung des Hodens und des Hodensacks abgehen. Manchmal hilft dann Diclofenac. Machen Sie gezieltes Rückentraining (z.B. KIESER-Training) zur Stärkung der Rückenmuskulatur, dann werden die Hodenschmerzen auch weggehen.


Gute Besserung

 

Ihr Dr. R. Schaefer

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Chronische Schmerzen

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