Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Vitalstoffe (Vitamine, Mineralstoffe etc.) in Prävention und Therapie
Beitrag: Vitamin D
Autor Frage an den Experten
Frau Melanie Weise vom 08.11.2017 13:09 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam,


Mir wurde Dekristol 20.000 verschrieben da mein Vitamin D-Wert bei 14 liegt.

Ich soll 2 mal monatlich 1 Kapsel nehmen. Mit dieser Dosierung ist eine Überdosierung nicht möglich oder?

Ich hab gelesen das man Vitamin D nur in Verbindung mit Vitamin K nehmen soll, da es sich sonst in den Arterien ablagert und Schlaganfälle verursachen kann, das verunsichert mich sehr.

Kann ein Vitamin D Mangel Symptome wie Schwindel, Panikattacken und Depressionen verursachen?


Vielen Dank

Frau Melanie Weise Antwort vom 08.11.2017 13:12 Uhr

Ergänzend möchte ich erwähnen das der Wert vom Juli ist.

Frau Dr. Tina Heinz Antwort vom 10.11.2017 13:00 Uhr

Sehr geehrte Frau Weise,

vielen Dank für Ihre Nachfrage.

Vitamin D ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Es wird vor allem für eine normale Knochenbildung sowie Muskelfunktion benötigt und spielt aufgrund der antientzündlichen Wirkung für das Immunsystem eine wesentliche Rolle.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Erwachsene pro Tag eine Zufuhr von 20 µg Vitamin D. Die sichere Höchstmenge für Vitamin D liegt bei 100 µg Tag, was das 5-fache der Tagesempfehlung ist. Mit Dekristol 20.000 I.E. (1 Tablette alle 14 Tage) nehmen Sie im Durchschnitt jeden Tag 36 µg Vitamin D zu sich. Somit kommt es zu keiner Höchstmengenüberschreitung.

Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin und sollte daher in Kombination mit Nahrungsfetten (z.B. im Rahmen einer Mahlzeit) eingenommen werden.
Zur Prävention und Therapie von Osteoporose wird empfohlen Calcium in Verbindung mit Vitamin D und Vitamin K einzunehmen. Calcium ist das wesentliche Baumaterial der Knochen und ein effektiver Einbau in die Knochen wird durch die Vitamine D und K ermöglicht. Hierbei sorgt Vitamin D für einen ausreichenden Calciumspiegel im Serum und Vitamin K unterstützt die Einlagerung von Calcium aus dem Serum in die Knochen.

Bei der Atherosklerose kommt es aufgrund verschiedener Risikofaktoren zur Einlagerung von Lipiden (v.a. LDL-Cholesterol) und Entzündungsprozessen, sodass die Blutgefäße langfristig verengt werden. Bei Ruptur des atherosklerotischen Plaques sind typische kardiovaskuläre Erkrankungen: Herzinfarkt, Schlaganfall oder die periphere Verschlusskrankheit. In Studien konnte gezeigt werden, dass ein Vitamin D-Mangel bei Diabetikern den entzündlichen Prozess und somit die Einlagerung von Cholesterol fördert. Demzufolge ist auf eine ausreichende Versorgung von Vitamin D zu achten.

Bei einem Vitamin D-Mangel ist der Calciumhaushalt unausgeglichen, was bei Erwachsenen zu Osteomalazie (Knochenerweichung), Knochenschmerzen, verringerter Muskelkraft und einer verminderten Immunfunktion führen kann. Depressionen und Schwindel bzw. Kreislaufschwäche können als Symptome ebenfalls auftreten.

Ich wünsche Ihnen alles Gute.

Mit besten Grüßen - Dr. Tina Heinz

Frau Melanie Weise Antwort vom 10.11.2017 17:47 Uhr

Vielen Dank Frau Dr. Heinz.

Ich kann also ohne Bedenken das Dekristol ohne die Einnahme von Vitamin K einnehmen?

Ist das Dekristol zur dauerhaften Einnahme geeignet? Auf Grund einer Sonnenallergie ist direkte Sonneneinstrahlung zum Auffüllen von Vitamin D nicht möglich.

Nach welchem Zeitraum wäre eine Verbesserung der Symptome bei der eingenommenen Dosierung denn denkbar, sofern sie in Verbindung mit einem Vitamin D Mangel stehen?

MfG

Frau Dr. Tina Heinz Antwort vom 13.11.2017 16:43 Uhr

Sehr geehrte Frau Weise,

genau, Dekristol können Sie bedenkenlos ohne Vitamin K einnehmen.

Mit Dekristol 20.000 I.E. nehmen Sie jeden Tag 36 µg Vitamin D zu sich. Aufgrund Ihrer Sonnenallergie wird Vitamin D kaum über die Sonnenexposition synthetisiert und über die Ernährung werden im Durchschnitt lediglich 5% bis 20% des täglichen Vitamin D-Bedarfs aufgenommen. Alles in allem wird die Höchstmenge von 100 µg Vitamin D pro Tag nicht überschritten und theoretisch können Sie Dekristol dauerhaft einnehmen. Sobald sich Ihr Vitamin D-Mangel verbessert, sollte dennoch eine geringere Dosis eingenommen werden. (Bei gesunden Erwachsenen beträgt die Zufuhr-Empfehlung der DGE 20 µg/Tag Vitamin D.)

In der Regel wurden bisherige Studien über einen Zeitraum von 5 Monaten beobachtet. In diesem Zeitraum stieg der Vitamin D-Spiegel signifikant an. Demzufolge müssten sich auch die Symptome in diesem Zeitfenster verbessern.

Mit besten Grüßen - Dr. Tina Heinz

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