Forenthema: | Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten |
Forentitel: | Rückenschmerzen |
Beitrag: | Immer wieder Schmerzen |
Autor | Frage an den Experten | |
Frau Bonnie | vom 06.08.2010 19:57 Uhr | |
Guten Abend,
ich habe immer wiederkehrend "Seitenschmerzen". Es beginnt im unteren, seitlichen Rücken und breitet sich auf die Seite aus. Irgendwann schmerzt Hüftaussenseite, Leiste, Unterbauch. Meist wird das Kreuzdarmbeingelenk als ursächlich benannt, welches auch bei eigentlich jeder Untersuchung blockiert ist. Seit über drei Jahren wird therapiert und trainiert, bisher war nichts erfolgreich. KG, Gerätetraining, Tabletten, Spritzen, Akupunktur, Osteopathie, Infusionen. Vor etwa vier Jahren hatte ich einen Bruch des 12 Brustwirbels und die Nachwehen von dieser Verletzung gingne fast nahtlos in die heutigen Beschwerden über. Der Wirbel wurde mit dem Nachbarwirbel versteift, dort gibt es eigentlich so gut wie nie Probleme. Persönlich zweifle ich langsam an der Diagnose "ISG-Blockade" und "zu schwache Muskulatur um dies zu stabilsieren". Ich bin doch kein Berufssportler, der den ganzen Tag Zeit hat zum trainieren. MRT Kreuzdarmbeingelenk wurde gemacht, dort ist keine Entzündung. Fühlt sich aber irgendwie danach an. Es ist ganz oft ein brennender, "heisser" Schmerz der dort beginnt. Am Beckenkamm der gleichen Seit wurde Knochenspan entnommen. Es wurde sogar schon eine operative Nervenverödung vorgenommen, weil man zunächst glaubte, dass dies die Ursache wäre. Null Erfolg. Ich habe übrigens nur selten leichte Mißempfindungen an dem zugehörigen Bein in Form von Ameisenlaufen. Und manchmal fühlt sich die Pobacke an wie beim Zahnarzt betäubt bzw. als wenn die Betäubung schon ziemlich weider raus wäre. Solche Phasen wechseln sich dann mit Tagen ab, an denen fast gar nichts ist. Haben Sie eine Idee was das sein könnte und wohin sich ein Gang lohnen würde? Vielen Dank für Ihre Bemühungen und freundliche Grüße Bonnie |
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Herr Prof. Dr. med. Nikolaus Aebli | Antwort vom 12.08.2010 08:25 Uhr | |
Sehr geehrte Bonnie
Vielen Dank für Ihr E-Mail. Gerne beantworte ich Ihre Frage. Ihre Beschwerden könnten einerseits zu Nervenwurzelschmerzen im Bereiche Ihrer ehemaligen Fraktur herrühren, vor allem deshalb, weil die Schmerzen nach der Operation aufgetreten sind. Das heisst während dem Unfall kam es zu einer Schädigung von Nervenwurzeln, was anschliessend zu neuropathischen Schmerzen führte. Es handelt sich dabei um Schmerzen, die nur sehr schlecht auf Medikamente und Physiotherapie ansprechen und welche vor allem auch in der Nacht auftreten. Bei Bewegung nehmen diese Schmerzen normalerweise eher ab. Andererseits kommt bei Ihren Beschwerden auch eine Hüftveränderung in Frage, z. B. eine beginnende Hüftarthrose. Dies vor allem auch deshalb, weil Sie einseitige Leistenschmerzen aufweisen. Ich würde Ihnen deshalb raten, sich an einen Neurologen zu wenden, mit der Frage, ob es sich um neuropathische oder allenfalls radikuläre Schmerzen. Anschliessend, falls dies ausgeschlossen sein wird, würde ich einen Orthopäden respektive Hüftspezialisten konsultieren. Ich hoffe, Ihnen mit diesen Angaben zu dienen und grüsse Sie freundlich Niklaus Aebli Prof. Dr. med. Nikolaus Aebli Traumatologe • Spezialist für Wirbelsäulenchirurgie Kantonstrasse 46 CH - 6207 Nottwil Telefon 41 41 9395883 Telefax 41 41 9395880 e-Mail nikolaus.aebli@rhc-nottwil.ch |
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