Forenthema: | Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten |
Forentitel: | Erkrankungen der Knochen, der Gelenke und des Bewegungsapparates |
Beitrag: | Fersenschmerzen |
Autor | Frage an den Experten | |
Frau Kaefer | vom 28.11.2007 19:05 Uhr | |
Hallo, Seit März 2007 hat sich immer mal wieder ein stechender Schmerz angekündigt, wenn ich auf meine rechte Ferse aufgetreten bin. Seit nun mehr als 14 Tagen kann ich gar nicht mehr auftreten. Ein Fersensportn ist ausgeschlossen. Mittlerweile sind die Schmerzen auch vorne zwischen dem zweiten und dritten Zeh. Alle Blutwerte sind ok. Einlagen und KG verschrieben. Habe auch schon Akupunktur versucht. Was kann es sein? |
||
N.N. | Antwort vom 28.11.2007 21:49 Uhr | |
Der Fersenschmerz, auch Calcaneopathie genannt, ist ein Sammelbegriff für rheumatische Krankheiten. Dazu gehören auch Stofffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), die Gicht (durch erhöhte Harnsäure Werte im Blut), Störungen des Fettstoffwechsel, usw. Als 1. sollte die richtige Diagnose gestellt werden. Wenn im Röntgenbild (?) ein Fersensporn ausgeschlossen wurde, so sollte jetzt ein MRT (Kernspintomographie) der Ferse veranlaßt werde. Diese Untersuchungsmethode ist genauer. So kann eine Reizentzündung am Ursprung von Sehnen u.Muskeln, welche die Zehen bewegen, sog.Tendopathie die Schmerzen auslösen. Deswegen auch der fortgeleitete Schmerz zwischen den Zehen. Auch eine Entzündung der Fuß-Aponeurose, sog.Plantarfasciitis der Fußsohle oder die Entzündung an der Ferse, die Fibroostitis können die Schmerzen verursachen. Also: zuerst die richtige Diagnose vor der Behandlung. Therapie: konservativ - weiche Fersenbettung durch den Orthop.Schuhmacher auf Rezept. Weiche Schuhsohlen, insbesondere der Ferse, z.B. ECCO Schuhe oder von Bär...überprüfen beim Schuhkauf, ob die Sohlen wirklich weich sind. Starke Schmerzmedikamente, z.B. Ibuprofen 800, noch stärkere erst nach richtiger Diagnose. Orthopäden spritzen gern, also Injektion, Bestrahlungen wie Ultraschall kann helfen. Bei starken Schmerzen: Ruhigstellung (Verband durch den Orthopäden), Bettruhe,Hochlagerung, feuchte Umschläge,Quarkpackungen,nächtliche Salbenpackungen mit z.B.Voltaren Schmerzgel + Ibu schlucken. Operatives Vorgehen nur nach Ausschluß einer Entzündung. Deswegen ist das Ergebnis der Kernspintomographie von Interesse. Wenn Sie mir das zukommen lassen, beantworte ich Ihre Fragen gern noch mal gezielt.
Dr. med. Gerhard Meier
Soltauer Str. 84 |
||
Herr Dr. med. Wolfgang Terhorst | Antwort vom 29.11.2007 14:34 Uhr | |
Sehr geehrte Frau Kaefer,
es kann sich bei Ihren Schmerzen um eine Schleimbeutelentzündung handeln, eine Reizung des Fußsohlen-Sehnenspiegels an der Ferse und/oder eine Irritation des hinteren Schienbeinnerven. Dass die Beschwerden nun auch in den Vorfuß ausstrahlen ist vermutlich auf die Fehlbelastung durch den Schmerz bedingt. Mein Vorgehen ist folgendes: Untersuchung des gesamten Beines und der Lenden-Beckenregion, da auch hier Blockierungen oder andere Muskel-Gelenkstörungen vorliegen können. Analyse der fersennahen Muskulatur, ob Triggerpunkte oder Verkürzungen vorliegen. Ultraschalluntersuchung der Ferse, ob Schleimbeutel und/oder Sehnenentzündung vorliegt. Alternativ kann man auch ein Kernspin machen, ist aber aufwendiger und nicht direkt in der Praxis vorhanden. Liegt der Schmerzpunkt nun hauptsächlich unter der Ferse und findet sich dort evt. auch noch eine Entzündung, führe ich eine Neuraltherapie des hinteren Schienbeinnerven durch. Das bringt sofortige Schmerzfreiheit. Danach wird eine Injektion mit einem sanften Kortisonpräparat (Lipotalon) an den Schmerzpunkt unter der Ferse gesetzt, den ich vorher markiert habe. Diese Injektion ist dann meist völlig schmerzfrei, da der Fuß ja schon betäubt ist. Abschließend lege ich einen Tapeverband (MediTape) unter dem Fuß an, um den Ansatz der Plantaraponeurose zu entlasten, ggf. wird auch die Wade getaped, wenn da ein Befund ist. Bei 90-95% meiner Patienten habe ich damit besten Erfolg. Ergänzend oder alternativ kommen Jontophorese, Quark- oder andere Umschläge, Fußbäder und entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz.... Gute Besserung Ihr Dr. W. Terhorst Dr. med. Wolfgang Terhorst Orthopädie/Rheumatologie • Akupunktur, Chirotherapie, Sportmedizin, Ernährungsmedizin, Physikalische Therapie, Osteologie Wilhelm-Haverkamp-Str. 5 D - 48308 Senden Telefon 49 2597 5857 Telefax 49 2597 98008 e-Mail orthopaedie@doc-ter.de Homepage |
||
Nutzungsbedingungen mit Haftungsausschuss |
Erkrankungen der Knochen, der Gelenke und des Bewegungsapparates
Experten aller Facharztrichtungen beantworten Ihnen – kostenfrei und auf Wunsch auch anonym – Ihre persönlichen Fragen.
Beachten Sie bitte, dass der Expertenrat nicht den Arztbesuch ersetzt. Gehen Sie in akuten Krankheitsfällen bitte immer sofort zu Ihrem Arzt.
Die Experten, die Sie ehrenamtlich beraten, sind Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention (DGNP) e. V.
Sie setzen in ihrer Arztpraxis das DocMedicus Arzt- und Patienteninformationssystem ein.