Forenthema: | Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten |
Forentitel: | Zahn- und Zahnhalteapparaterkrankungen |
Beitrag: | Fistel am Zahnfleisch |
Autor | Frage an den Experten | |
Frau bella | vom 30.03.2011 15:04 Uhr | |
Sehr geehrtes ärzteteam,
Ich hatte seit einigen Jahren eine kleine Beule am Zahnfleisch (Oberkiefer), mein damaliger Zahnarzt reagierte nicht sonderlich darauf. Vor gut 1 1/2 Jahren hatte ich über Nacht eine dicke Wange bekommen (ohne Zahnschmerzen) und ich fuhr daraufhin direkt zum Zahnarzt. Er sagte mit ganz ernster Stimme, dass ich einen Abszess habe, womit nicht zu spaßen wäre. Somit überwies er mich SOFORT zum Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, um die Abszesseröffnung durchzuführen. Als ich diese Prozedur einige Tage später hinter mir hatte, sah meine Wange auch deutlich besser aus. Ein paar Monate später fiel mir aber auf, dass Eiter aus der Einstichstelle der damaligen Abszesseröffnung kommt. Mein Zahnarzt machte ein Röntgenbild und sagte, es sei eine Zahnfistel und nach einiger Überlegung wurde dieser Zahn gezogen.. Naja, aber der Eiter läuft auch jetzt noch weiter und weiter!! Meiner Meinung bildet sich dieser auch aus der Stelle, wo der MKG-Chirurg den Abszess eröffnet hat!!! Ich bin verzweifelt und weiß nicht mehr,wohin ich gehen soll. Würde mich über eine baldige Antwort freuen :) MFG, bella |
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Herr Daniel P. Grotzer | Antwort vom 31.03.2011 00:48 Uhr | |
Sehr geehrte Frau Bella, aus der Ferne kann ich selbstverständlich keine Diagnose stellen; ich kann nur über einige mögliche Ursachen Vermutungen anstellen. Sollte es sich tatsächlich um Eiter handeln, welcher an besagter Stelle austritt, so muß dort auch eine entzündliche Ursache für dieses Geschehen vorliegen. Hier kämen u.a. in Frage:
Ob es sich bei Ihren Beschwerden um eine der genannten Ursachen handelt, sollte ein versierter Zahnarzt oder Kieferchirurg untersuchen. Auf jeden Fall sollten Sie noch einmal professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und auf keinen Fall die Sache "aussitzen". Handelt es sich nämlich tatsächlich um eine eitrige Infektion, ist dies nicht nur für die unmittelbare Region, sondern für Ihren gesamten Körper gefährlich. Ih der Hoffnung, Ihnen damit etwas weitergeholfen zu haben, D.P. Grotzer
Daniel P. Grotzer
Bödekerstr. 11 |
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Frau bella | Antwort vom 24.05.2011 11:30 Uhr | |
Heute war ich beim MKG-Chirurgen, um meine Beschwerden endlich abzuklären..
denn selbst, wenn ich die Wange (direkt neben der Nase) berühre, habe ich einen unheimlichen Schmerz.. Fazit des heutigen Termins ist, dass ich Freitag einen Termin bekommen habe für eine Wurzelspitzenresektion (laut Einwilligungszettel heißt es konkret: 14 + atho-Versuch ggf. retro WF; weitere Maßnahme: Revision 015, evtl. KH-Rev.) 14 hat vor einigen Jahren eine Wurzelbehandlung gehabt, wobei die Wurzelkanäle nur bis zur hälfte gefüllt wurden!!??Aber dieser Zahn ist wackelig und ich frage mich, ob eine WSR dann überhaupt einen Sinn macht!?? Der 015 wurde mir ja Ende letzten Jahres gezogen und der MKG-Chirurg sagte mir nur, dass er auf dem heutigen Röntgenbild etwas sehe, was nicht "normal" wäre bzw er kann noch nichts konkretes dazusagen.. Mir kamen heute die Tränen, weil ich selber das Gefühl habe, dass es nicht nur an einer schlechtbehandelten Wurzelbehandlung liegt, da meine Schmerzen, nicht nur in diesem Bereich von 14 und 15, sondern eher von 12 - 14 gehen.. Die Zähne wirken auch irgendwie "lockerer" und der Schmerz in der Wange/neben der Nase ist besonders groß. Laut des MKG-Chirurgen wird es mir wahrscheinlich wieder gut gehen, wenn ich den Eingriff hinter mir habe und dazu diese Amoxi-saar plus (12 Tabletten) einnehme!? Ich muss aber auch noch dazusagen, dass ich vor drei Wochen eine Triple-Therapie wegen Helicobacter pylori gemacht habe, d.h. ich habe bereits u.a. 14Tabletten Amoxicillin eingenommen. Hätte ich nicht dann bereits Besserung verspüren müssen?! Soll ich diese WSR über mich ergehen lassen, trotz meiner Zweifel, oder kann ich nicht doch VOR der Behandlung auf ein MRT o.ä. bestehen?? Lieben Gruß, **bella** |
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Herr Daniel P. Grotzer | Antwort vom 27.05.2011 18:29 Uhr | |
Sehr geehrte Frau Bella, wie ich Ihnen schon das letzte Mal mitteilte, halte ich es für sehr wichtig, daß Sie die Ursache für diese anhaltenden Beschwerden abklären und behandeln lassen. Nun kann keine diagnostische Bildgebung - und sei sie noch so genau - eine Probeentnahme aus dem fraglichen Gewebe ersetzen. Bei Ihnen soll nun eine WSR vorgenommen werden und im gleichen Zuge hat der Chirurg nun die Chance, die andere fragliche Region ohne großen Aufwand für Sie und ihn mit zu untersuchen und sich vor Ort ein Bild zu machen und ggf. die Ursache für diese anhaltende Entzündung gleich mit entfernen. Das halte ich für eine optimale Möglichkeit, mit recht geringem Aufwand absolute Sicherheit - nämlich durch eine Gewebeuntersuchung - die Ursache für die Beschwerden herauszufinden. Gute Besserung und ein schönes Wochenende, D.P. Grortzer
Daniel P. Grotzer
Bödekerstr. 11 |
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Zahn- und Zahnhalteapparaterkrankungen
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