Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Zahn- und Zahnhalteapparaterkrankungen
Beitrag: Zahfleischschwund
Autor Frage an den Experten
Frau Lilli vom 13.10.2008 20:58 Uhr

Hallo!

Habe nun seit etwas längerer zeit probleme mit dem zahnfleisch. Es geht vorne an den unteren schneidezähnen sichtbar zurück. Und meine Mundhygiene war bisher vollkommen i.O. Ich rätsel nun was es sein soll. Die ernährung hat sich zu früher wenn überhaupt sogar gebessert. Ebenfalls habe ich einen verstärkten haarausfall bemerkt und auf grund dessen habe ich den verdacht dass die pille schuld sein könnte. Ich (w,18) nehme die Valette seit ca 9 Monaten. Könnte es tatsächlich daran liegen? Ich wüsste einfach nciht mehr was ich sons zu rüher geändert habe. Ich ahbe schrekliche angst dases bis zum zanverlust kommt. ich denke eig pausenlos daran und könnte heulen. (war beriets beim zahnarzt, der meinte ich solle öfters zahnseide nutzen).

Herr Daniel P. Grotzer Antwort vom 14.10.2008 14:33 Uhr

Sehr geehrte Frau Reich,

für Ihr Problem, einer entzündlichen Veränderung des Zahnhalteapparates (= Parodontitis), gibt es mehrere mögliche Ursachen oder Kombinationen aus diesen.

·         Parodontitis ist oft schmutzbedingt, d.h. es bilden sich Auflagerungen auf dem Zahn unterhalb des Zahnfleisches. Durch die damit ausgelöste Entzündung werden Zahnfleisch und Knochen abgebaut mit dem Ziel, den Zahn und damit den Schmutz aus dem Körper auszuwerfen. Deshalb ist eine verstärkte Hygiene (auch wenn andere Ursachen bei Ihnen vielleicht maßgeblicher sein sollten) niemals verkehrt.

·         Der Zahnhalteapparat reagiert auf Grund des regen Stoffaustausches, der über den Parodontalspalt (Spalt zwischen Knochen, Zahn und Zahnfleisch) stattfindet, sehr sensibel auf Hormonschwankungen. Dementsprechend gibt es auch verschiedene Höhepunkte im Laufe des Lebens, an welchen Menschen (insbesondere Frauen) mit Neigung zu Parodontitis ganz besonders gefährdet sind: Pubertät, Schwangerschaft, Klimakterium, ja der normale weibliche Monatszyklus können zu unterschiedlich starken Ausprägungen führen. Deshalb kann auch die Einnahme von Hormonpräparaten wie der Pille hier ganz maßgeblich sein. Selbiges gilt auch für den Haarausfall. Sollte dies die Ursache sein, so sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt erst alternative Präparate testen, bevor Sie ganz auf hormonelle Kontrazeptiva verzichten.

·         Auch verschiedene Mangelzustände von Vitaminen oder Mineralstoffen gehen mit Haarverlust und erhöhter parodontaler Infektanfälligkeit einher.

·         Nicht zuletzt können privater oder beruflicher Stress und Unausgeglichenheit zu den von Ihnen beschriebenen Symptomen führen oder diese zumindest verstärken.

·         Es ist allerdings auch noch eine ganz andere Ursache denkbar. Bedingt durch Ihre Okklusion (der Biß Ihrer Zähne) kann es zu Überbelastungen kommen, die auch einen Rückgang des Zahnfleisches zur Folge haben können. Auch erfährt der Unterkiefer in Ihrem Alter noch einmal einen Wachstumsschub. Auch dadurch kann es an bisher korrekt stehenden Zähnen zu diesen Überbelastungen kommen (z.B. aus Platzmangel).

Mein Rat wäre: Lassen Sie sich von Ihrem Haus- oder Frauenarzt mittels einer Blutuntersuchung auf hormonelle Schwankungen und Mineralstoff- oder Vitaminmangel testen.  Auch der Besuch eines auf den Zahnhalteapparat spezialisierten Zahnarztes (Parodontologen) wäre eine weitere Option.

In der Hoffnung, Ihnen ein wenig geholfen und vor allem die Angst genommen zu haben,

Ihr D.P. Grotzer





Daniel P. Grotzer
Fachspezialist für Oralchirurgie und Implantologie • Parodontologie - Ästhetische Zahnheilkunde
Bödekerstr. 11
D - 30161 Hannover
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