Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Untergewicht – Malnutrition – Mangelernährung
Beitrag: Hirnschwund durch Untergewicht??
Autor Frage an den Experten
Frau Njina vom 18.08.2017 09:43 Uhr

Hallo,

es geht um meine Mutter 59Jahre.

Sie hat schon seit ihrer Kindheit eine Schilddrüsenunterfunktion und nimmt Tabletten dafür. Sie war schon immer sehr schlank (160cm und knapp 45Kilo), sie kann essen soviel sie will aber sie nimmt einfach nicht zu. Die Ärzte fanden dies nie schlimm.

Jetzt ist sie seit 4Jahren freiwillig in Rente gegangen und hat immer mehr abgebaut. Es wurde ein MRT gemacht und ein erheblicher Hirnschwund frontal festgestellt. Sie hätte ein Hirn wie eine 80jährige. Demenz glauben die Ärzte nicht wirklich obwohl fast alle Symptome dafür sprechen. Da sie für Demenz noch zu jung wäre und es auch nie in unsere Familie bekannt war.

 

Sie klagt jeden Tag über Magenschmerzen und das ihr schlecht sei. Aber kein erbrechen o.ä. Sie isst zb. nur eine Scheibe Brot oder Mittags einen knappen Teller voll.

Vor ca 4Wochen wurde beim Hausarzt festgestellt das sie nur noch 38Kilo wiegt. Aber auch dazu hat der Arzt gar nichts gesagt.

Jetzt habe ich gelesen, dass der Hirnschwund auch vom Untergewicht kommen kann.

Deshalb wollte ich nun mal Ihre Meinung dazu hören.

Kann es wirklich sein das es davon kommt? Die kognitiven und geistigen Fähigkeiten nehmen immer mehr ab und wir machen uns wirklich ganz große Sorgen. Aber die Ärzte wissen nicht was sie hat.

BIslang sind die Ärzte auch der Meinung ein kleines Blutbild würde reichen und die Blutwerte sind ok. Wobei ich noch dazu sagen muss, dass meine Mutter Angang 2016 einfach Ihre Schilddrüsentabletten abgesetzt hat und erst vor 8Wochen wieder damit begonnen hat. Angeblich waren die Blutwerte 2017 aber alle ok. Die Schilddrüsentabletten soll sie aber trotzdem weiterhin einnehmen.

Für mich ist diese Aussage ziemlich gegensätzlich....

 

Ich hoffe, sie können uns ein klein wenig weiterhelfen oder uns zumindest eine Einschätzung bezüglich des Hirnschwunds geben.

 

Vielen Dank!

 

Njina

Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 18.08.2017 11:36 Uhr

Hallo,

Hirnatrophie und Mangelernährung hängen sicherlich zusammen: Hirnatrophie führt zur Veränderung der Nahrungsaufnahme, Mangelernährung führt zur Verschlechterung des Allgemeinzustandes.

Hier sollten Sie sicherlich eine kalorienreiche Zusatznahrung einsetzen ( wie z.B. Forticare), um einen weitere Abbau zu verlangsamen.

Zur Schilddrüsenmedikation kann ich nichts sagen, da ich nicht weiss, wshalb sie diese überhaupt hatte.

 

mfg

FHertrich

Frau Njina Antwort vom 18.08.2017 11:47 Uhr

Danke für Ihre schnelle Antwort.

 

Das heißt,wenn die Hirnatrophie von der Unterernährung kommt, kann man sie aber trotzdem nicht wiederherstellen oder?Die Zellen sind unwiederruflich zerstört?

 

Zur Schilddrüse: Meine Mutter hat seit der Kindheit eine Schilddrüsenunterfunktion und nimmt deshalb auch nicht zu. Die Unterfunktion wird mit Tabletten behandelt, die sie immer eingenommen hat. Nur eben 2016 hat sie einfach aufgehört diese zu nehmen. Müssten sich die Blutwerte in der Zeit sich dann nicht verschlechtern?

Denn wenn die Blutwerte laut Hausarzt gut sind, warum soll sie dann die Medikamention fortsetzen?

Verstehen sie meine Verwirrung?

Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 18.08.2017 11:53 Uhr

Hallo,

das lässt sich leider nicht rückgängig machen....Aber eine Verschlechterung lässt sich wahrscheinlich verlangsamen.

Wenn die Schilddrüsenwerte normal sind ohne Medikation, dann braucht Ihre Mutter auch das Medikament nicht.

 

mfg

FHertrich

Frau Njina Antwort vom 18.08.2017 12:19 Uhr

ok, sie soll nächste Woche zur Hirnwasseruntersuchung ins Krankenhaus. Ich bringe sie dorthin. Dann werde ich die Ärzte einfach mal auf ihr Gewicht ansprechen und fragen ob sie dies auch noch zusätzlich abklären können.

 

Vielen Dank für Ihre Hilfe

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