Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Leber-, Gallenblasen- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen
Beitrag: Gallenblasenoperation
Autor Frage an den Experten
Frau Chrissi vom 20.12.2013 22:28 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam,

vor 10 Wochen wurde mir, weiblich, 74 Jahre alt, die Gallenblase entfernt. Es war eine Schrumpfgallenblase, die starke Verwachsungen aufwies. Man begann laparoskopisch, stieg dann um auf eine offene Operation. Bei der Präparation der Gallenblase wurde der Hauptgallengang durchtrennt und danach re-anastomisiert. Am Tag danach wurden die Anfänge eines Ikterus deutlich. Am vierten Tag wurde eine ERC gemacht, und es wurde ein Stent eingesetzt. Die Blutwerte besserten sich, die Wunde verheilte normal, und ich wurde am 8. Tag entlassen.

Die Blutwerte werden regelmäßig vom Hausarzt kontrolliert. Die Leberwerte sind wieder fast normal, allerdings sind die Entzündungswerte noch leicht erhöht (BSG 28, CRP 3).

Ein Stentwechsel soll Mitte Januar erfolgen.

Schon direkt nach der Operation hatte ich stechende Schmerzen im rechten Oberbauch, die aber im Laufe der nächsten Woche etwas besser wurden. Ganz verschwanden sie aber nicht. Eine Sonographie vor drei Wochen zeigte keine Auffälligkeiten, aber man konnte den Stent nicht sehen. Der Gastroenteorologe meinte jedoch, ihn kurz entdeckt zu haben.

Seit ca. 7 Tagen werden die Schmerzen deutlich stärker. Sie gehen aus von einem Punkt im rechten Oberbauch und ziehen sich bohren und stechend tief durch das Innere des Bauches auf einer Bogenlinie hinunter und wieder herauf im rechten Oberbauch, manchmal bis hin zur Niere und hinunter bis fast zur Blase. Der Hauptschmerz sitzt in einem ca. 6 cm breiten und  4 cm langen Bereich ungefähr dort, wo vorher die Gallenblase war. Die Schmerzen treten kaum im Liegen auf, am allerstärksten sind sie, wenn ich vom Liegen oder Sitzen hochkomme. Manchmal kommen sie aber auch einfach so, wenn ich stehe. Gelegentlich lösen bestimmte Bewegungen sie aus, manchmal bleiben dieselben Bewegungen fast schmerzfrei. Die Schmerzen sind oft so stark, dass mir übel wird.

Ein Gespräch mit dem Operateur vorgestern brachte nichts. Er meinte, die Schmerzen kämen vom Aufblasen des Leibes, was wohl 10 Wochen nach der OP sehr unwahrscheinlich ist. Er nahm die Schmerzen überhaupt nicht ernst. Da diese aber immer schlimmer werden, mache ich mir doch Sorgen. Fieber und Verdauungsbeschwerden habe ich nicht. Mein Hausarzt, ein Internist, kann sich die Schmerzen nicht erklären. Er rät, abzuwarten, weil die Blutwerte (fast) in Ordnung sind.

Wodurch könnten die Schmerzen hervorgerufen werden (durch den Stent, der evt. wandert, durch eine Entzündung, eine eingerissene Naht, eine Perforation des genähten Gallenganges, eine Verletzung des Zwölffingerdarmes, der Bauchspeicheldrüse, der Leber oder des Dünndarms, einen Stein im Gallengang, ein enRiss in der Bauchmuskulatur)?

Ist es überhaupt dauerhaft möglich, eine Gallengangsdurchtrennung mit einer einfachen, wahrscheinlich end-zu-end, Anastomose zu therapieren oder muss in jedem Fall eine bilio-digestive Anastomose gemacht werden?

Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

Chrissi

Herr Helge Jany Antwort vom 27.12.2013 08:55 Uhr

Guten Tag,

ich habe die Erfahrung, dass sich solche Schmerzen sehr häufig durch muskuläre Verkürzungen in der Bauchdecke und vom Zwerchfell herausbilden und durch neuraltherapeutische Injektionen an die Narbe oder den Rippenbogen sehr schnell verschwinden.
Wenn Antibiotica verordnet wurden, so ist ein Wiederaufbau der Darmflora unterstützend wichtig.
Leicht bekömmliche gedünstete Speisen entlasten den Verdauungsapparat ( Weglassen von blähenden Speisen, Rohkost, Käse für 3-4 Wochen).
Fragen Sie Ihren Hausarzt nach einer neuraltherapeutischen Behandlung.

Ich wünsche gute Besserung
H.Jany



Dr. med. Helge Jany
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