Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Schlafstörungen
Beitrag: chronisches Müdigkeitssyndrom
Autor Frage an den Experten
Frau gesund vom 30.07.2010 10:36 Uhr
Bei mir wurde ein chronisches Müdigkeitssyndrom mit starker Tagesmüdigkeit im Schlaflabor festgestellt. Dort wurde ein Test gemacht,
in welchem ich 19 Punkte von 25 Punkten erreichte. Ich leide stark unter der Tagesmüdigkeit. Wenn ich z.B. ruhig sitze, Fernsehen möchte,
etwas lesen möchte oder als Beifahrerin im Auto bin, schlafe ich nach wenigen Minuten ein. Ich wehre mich dagegen, aber die Müdigkeit
ist stärker.
Ich muss nachts erhöht schlafen, d.h. mehrere Kissen, sonst bekomme ich Atemprobleme.
Ich habe schweres Bronchialasthma, chronische Bronchitis, Bluthochdruck, beginnende Kardiomyopathie und noch andere Erkrankungen.
Können diese Erkrankungen vielleicht das Müdigkeitssyndrom auslösen?
Was bedeutet die Diagnose Müdigkeitssyndrom?
Ich bin 45 Jahre alt.
Besten Dank im Voraus
Mit freundlichen Grüßen
Herr Dr. med. Volker Schlegel Antwort vom 02.08.2010 10:00 Uhr

Sehr geehrte Frau Gesund,

 

die von Ihnen geschilderten Symptome und Auffälligkeiten sind sehr typisch für ein Schlaf-Apnoe-Syndrom, aber auch für die viel seltenere Erkrankung einer Narkolepsie oder auch einer anderen, mit nicht erholsamem Schlaf einhergehenden Störung. Diese Störungen lassen sich durch eine Polysomnographie im Schlaflabor sehr sicher abklären und auch in der Regel sehr gut behandeln. Eine Polysomnographie ist eine aufwändige Untersuchung, bei der Sie mindestens eine Nacht im Schlaflabor schlafen müssen. Dabei erhält man mindestens 17 verschiedene Untersuchungsergebnisse, die im Gesamtbild eine zuverlässige Diagnose erlauben.

 

Der von Ihnen erwähnte Test (wahrscheinlich ESS) mit 19 von 25 Punkten ist hoch pathologisch, d. h. er weist auf eine schwere Tagesmüdigkeit hin infolge einer Krankheit. Natürlich sind ein schweres Bronchialasthma, eine COPD und ein Bluthochdruck mit Herzbelastung zusätzliche Probleme, die die Müdigkeit verstärken können, anderseits würde ein Blutdruck

durch ein Schlaf-Apnoe-Syndrom ebenfalls erheblich erhöht bzw. verschlechtert.

 

Ich würde Ihnen empfehlen, sich so rasch wie möglich zu einer Polysomnographie im Schlaflabor vorzustellen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

 

 

Dr. med. Volker Schlegel





Dr. med. Volker Schlegel
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