Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Schlafstörungen
Beitrag: Schnarchen und Atemstillstand?
Autor Frage an den Experten
N.N. vom 10.09.2007 16:39 Uhr
Meine Frau sagt, dass ich, wenn ich schlafe immer schnarche und auch manchmal nicht richtig dabei atme. Welche Facharztrichtung ist für mich zuständig? Was wird in solchen Fällen an Untersuchungen gemacht? Ich hoffe nichts was weh tut - ich bin nämlich ein "Angsthase".
Gibt es dagegen Medikamente?

Dankeschön für Ihren Expertenrat.
N.N. Antwort vom 12.09.2007 07:53 Uhr

Lieber Herr M,

Frauen haben meistens Recht- zumindest nicht ganz Unrecht… Sie sollten diese Beobachtung Ihrer Frau ernst nehmen und einen HNO- Facharzt aufsuchen, der sich mit dem Thema „ Schnarchen“ auskennt. Diese können Sie bei den zuständigen kassenärztlichen Vereinigungen der Länder erfragen. Diese Facharzte haben die Möglichkeit zur Abrechnung der Polysomnographie erteilt bekommen- das ist ein Verfahren um „ schmerzfrei“ feststellen zu können, ob das Schnarchen Ihnen gesundheitliche Probleme bringen kann.

Liebe Grüße


Dr. med. Sylvia Schnitzer
HNO-Ärztin • Ambulante Operationen
Am Lustgarten 2
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Telefon 49 3881 79103
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Herr Dr. med. Volker Schlegel Antwort vom 12.09.2007 09:03 Uhr

Sehr geehrter Herr M...,

Schnarchen und Atemaussetzer können für die Gesundheit bedenklich sein. Deshalb sind Untersuchungen im Schlaflabor notwendig, die völlig harmlos sind. Der Arzt sollte Schlafmediziner oder in der Schlafmedizin bewandert sein. bitte lassen Sie sich in ein Schlaflabor überweisen. Anerkannte Schlaflabore finden Sie im Internet unter www.schlaflabor.de

Ansonsten hier noch einiges zur Schlafapnoe:

Setzt die Atmung nachts im Schlaf immer wieder aus, spricht man von einer Schlafapnoe bzw. einem Schlafapnoe-Syndrom (griech. A-Pnoe = ohne Luft). Ursache können eine Obstruktion - also eine Einengung der oberen Luftwege - oder eine Fehlfunktion der Atemmuskulatur oder andere Erkrankungen (z.B. Herzinsuffizienz) sein.

Lautes, unregelmäßiges Schnarchen, zumal mit Atempausen, ist oft der unmittelbare Hinweis auf eine Schlafapnoe. Konzentrationsstörungen und Stimmungsschwankungen am Tag können generell auf Schlafstörungen zurückzuführen sein, so auch beim Schlafapnoe-Syndrom. Betroffene werden durch die nächtlichen Atempausen zum Teil dermaßen beeinträchtigt, dass sie über Impotenz klagen. Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen. 80 Prozent der Patienten sind übergewichtig.

Neben Blutuntersuchungen und Lungenfunktionstests kann als letzte und aufwändigste Methode auch das Schlaflabor bei der Apnoe-Diagnostik helfen. Ein unbehandeltes Schlafapnoe-Syndrom kann zu Erkrankungen von Herz und Lunge führen (z.B. Rechtsherzschwäche, Lungenhochdruck).

Die Ursachen lassen sich oft nur bedingt oder gar nicht behandeln. In den meisten Fällen helfen schon Maßnahmen wie der Verzicht auf Alkohol (v.a. abends), regelmäßige Schlafzeiten und das Schlafen in Seitenlage, bei übergewichtigen Patienten eine Gewichtsreduzierung und bei Patienten mit Nasenpolypen bzw. Rachenmandeln die operative Korrektur im Nasen-Rachenraum. Sind diese Maßnahmen erfolglos, kann ein Atemtherapiegerät in Kombination mit einer Atemmaske, die während des Schlafs die Atemwege durch leichten Überdruck offen halten, der Schlafapnoe und dem damit verbundenen Schnarchen entgegen wirken.




 


Dr. med. Volker Schlegel
Internist - Fachärztliche Tätigkeit


Markt 7
D - 06682 Teuchern
Telefon 49 34443 6140
Telefax 49 34443 61416
e-Mail info@facharztzentrum-teuchern.de
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N.N. Antwort vom 12.09.2007 10:53 Uhr
Liebe Experten, ich danke Ihnen für Ihre schnelle und umfangreiche Beantwortung meiner Frage - ich werde "tätig" und gehe zum Arzt!
Dankeschön.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Gerd-Michael M.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im DocMedicus Gesundheitsportal unter
Schlafstörungen

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Beachten Sie bitte, dass der Expertenrat nicht den Arztbesuch ersetzt. Gehen Sie in akuten Krankheitsfällen bitte immer sofort zu Ihrem Arzt.


Die Experten, die Sie ehrenamtlich beraten, sind Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention (DGNP) e. V.

Sie setzen in ihrer Arztpraxis das DocMedicus Arzt- und Patienteninformationssystem ein.