Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Hals-, Nasen- und Ohren-Erkrankungen
Beitrag: Laryngitis - Ursachen
Autor Frage an den Experten
Frau karin kabbe-hourigan vom 03.07.2007 18:28 Uhr

Seit längerer Zeit habe ich Halsbeschwerden und es wurde eine Laryngitis festgestellt, gegen die ich jetzt Antibiotika einnehmen soll. Meine Fragen sind: Kann der Arzt allein durch die Spiegelung feststellen, ob es sich um eine akute oder eine chronische Laryngitis handelt? Kann er dadurch auch feststellen, ob die Kehlkopfentzündung viral oder bakteriell bedingt ist?

Auch vermutete vor einigen Monaten ein Arzt, daß die Entzündung durch Sodbrennen bedingt ist. Ich spüre aber kein Sodbrennen. Kann der Arzt tatsächlich durch Spiegelung feststellen, daß die Laryngitis durch Sodbrennen bedingt ist? Kann er das z.B. von einer durch Allergie bedingten Entzündung unterscheiden?

Herzlichen Dank!

Herr Dr. med. Werner G. Gehring Antwort vom 04.07.2007 09:07 Uhr

Liebe Frau Kabbe-Hourigan, in der Tat ist die Refluxkrankheit ein Risikofaktor - unter vielen - für die Laryngitis:

Folgende Risikofaktoren sind bei Laryngitis von Bedeutung.

Biographische – unveränderbare – Risikofaktoren

  • Alter – Kleinkinder sind häufiger von einer Laryngitis betroffen, z. B. als Laryngitis subglottica oder supraglottica


Modifizierbare – durch das Verhalten veränderbare – Risikofaktoren

  • Rauchen 
  • Alkohol 
  • Dauerhafte Überbeanspruchung der Stimme, z. B. bei Sängern
  • Ständige Mundatmung – führt zu Austrocknung der Schleimhäute des Kehlkopfes und damit zu einer Risikoerhöhung
  • Fehl- und Mangelernährung – schwächt das Immunsystem
  • Stress – schwächt ebenfalls das Immunsystem


Behandelbare Risikofaktoren – Erkrankungen


Umweltbelastungen – Intoxikationen

  • Exogene Noxen – Gifte – Luftverunreinigung, trockene Luft, Staubbelastung, Chemikalien

    Durch die Spiegelung kann man nicht unterscheiden, ob es sich um eine allergische oder bakterielle oder virale Erkrankung handelt. Bzgl. allergische Ursache muss dieses durch einen Allergietest abgeklärt werden.

Siehe dazu unter http://www.gesundheits-lexikon.com/Allergien-Pseudoallergien-Lebensmittel-unvertraeglichkeiten/Allergiediagnostik/

Wenn die Diagnose sicher gestellt ist, geben ich Ihnen gerne weitere Empfehlungen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Werner G. Gehring

PS: Hier noch ein Tipp

Vitalstoff-Therapie
Laryngitis - Kehlkopfentzündung

Im Rahmen der Mikronährstoffmedizin (Vitalstoffe) werden zur Vorbeugung - Prävention - folgende Mikronährstoffe (Vitalstoffe) eingesetzt

  • Da es sich bei der Laryngitis um einen Entzündungsprozess handelt, kann Vitamin C  vorbeugend und immunstärkend wirken [1, 2]
  • Zink [2]

Die obigen Vitalstoff-Empfehlungen wurden mit Hilfe des EUSANA Expertensystems für Gesundheit und Präventionsmedizin erstellt. Sämtliche Aussagen des EUSANA Expertensystems sind durch Literatur mit hohen Evidenzgraden belegt.
Für eine Therapieempfehlung wurden nur klinische Studien mit den höchsten Evidenzgraden (Grad 1a/1b und 2a/2b) verwendet, die auf Grund ihrer hohen Aussagekraft die Therapieempfehlung belegen.

Hinweis!
Die diesem Gesundheits-Lexikon zugrunde liegende Datenbank wird in gewissen Zeitabständen aktualisiert.
Das EUSANA Expertensystem ist stets auf dem aktuellen Stand der Vitalstoff-Forschung. Lassen Sie sich deshalb Ihre persönliche Vitalstoff-Analyse* mit Hilfe des EUSANA Expertensystems bei Ihrem Arzt erstellen.

*Zu den Vitalstoffen gehören unter anderem Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, lebensnotwendige Aminosäuren, lebensnotwendige Fettsäuren etc.


Vitalstoff-Analyse für den Mann
Vitalstoff-Analyse für die Frau


 Vitalstoff-Analyse


  

Literatur

  1. Wannamethee SG, Lowe GD, Rumley A, Bruckdorfer KR, Whincup PH.
    Associations of vitamin C status, fruit and vegetable intakes, and markers of inflammation and hemostasis. Am J Clin Nutr. 2006 Mar;83(3):567-74; quiz 726-7.
  2. Wintergerst ES, Maggini S, Hornig DH.
    Immune-enhancing role of vitamin C and zinc and effect on clinical conditions.
    Ann Nutr Metab. 2006;50(2):85-94. Epub 2005 Dec 21. Review. 

Herr Dr. med. Werner G. Gehring Antwort vom 04.07.2007 09:17 Uhr

Liebe Frau Krabbe-Hourigan, hier noch ergänzend die Antwort eines HNO-Experten:

Zum Thema Laryngitis ist zu sagen, daß ich diese – wenn es wirklich nur eine isolierte Laryngitis ist – in aller Regel nicht mit Antibiotika behandeln muß. Entscheidend ist bei akuter Laryngitis völlig Stimmruhe für einige Tage, Inhalation mit Salzwasserdampf sowie reichliche Flüssigkeitszufuhr. Bei anhaltenden Problemen muß eine Nebenhöhlenentzündung ausgeschlossen werden. – Unklare Halsbeschwerden können auch durch eine Seitenstrangsreizung bedingt sein; hier helfen Antibiotika in der Regel auch nicht (ich behandele das homöopathisch). – Natürlich darf nicht geraucht werden; auch Passivrauchen ist schädlich.

Durch Spiegelung kann man in der Tat sehen, ob eine akute oder chronische Laryngitis vorliegt; die Befunde unterscheiden sich. Ob viral oder bakteriell ist nicht so einfach zu unterscheiden.

Auch vermutete vor einigen Monaten ein Arzt, daß die Entzündung durch Sodbrennen bedingt ist. Ich spüre aber kein Sodbrennen. Kann der Arzt tatsächlich durch Spiegelung feststellen, daß die Laryngitis durch Sodbrennen bedingt ist? Kann er das z.B. von einer durch Allergie bedingten Entzündung unterscheiden?

Durch Spiegelung kann man nicht eindeutig sagen, ob eine Laryngitis durch Sodbrennen verursacht ist. Es gibt aber gewisse Zeichen: Z. B. Veränderungen in den hinteren Stimmlippenabschnitten (wie z. B. Kontaktgranulom) können auf sog. „Reflux“ hinweisen.

Dr. Burckhard Schürenberg

Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

Facharzt für Sprach-, Stimm- und kindliche Hörstörungen

Belegarzt am SCHLEI-Klinikum (Martin-Luther-Krankenhaus)

Seminarweg 4

D-24837 Schleswig

Telefon: +49 4621 855182

Telefax: +49 4621 855184

E-Mail: info@schuerenberg.eu

Homepage: www.schuerenberg.eu

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Hals-, Nasen- und Ohren-Erkrankungen

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Beachten Sie bitte, dass der Expertenrat nicht den Arztbesuch ersetzt. Gehen Sie in akuten Krankheitsfällen bitte immer sofort zu Ihrem Arzt.


Die Experten, die Sie ehrenamtlich beraten, sind Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention (DGNP) e. V.

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