Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Männergesundheit (Männermedizin)
Beitrag: chronischer hoden/nebenhodenschmerz
Autor Frage an den Experten
Herr jensi28 vom 11.11.2009 00:15 Uhr
guten abend,
ich hatte vor 3 monaten eine langanhaltende harnröhrenentzündung,mit kurzzeitiger blasenentzündung nach 3 maliger antibiotika-therapie ging diese weg, aber dafür fing mein nebenhoden an weh zutun, ich bekam erneut antibiotika, nun ist dies schon über 6 wochen her, aber die schmerzen sind noch da, obwohl keine entzündung im blut und sperma mehr nachweisbar ist,
 der arzt hatte damals gesagt kühlen hilft, da hab ich mir öfters und auch lange zeit kühlakkus aus dem tiefkühlfach auf meinen hoden gelegt und jetzt habe  ich ein brennen in den hoden, ganau an der fläche wo ich auch gekühlt habe, nun habe ich angst dass ich eine erfrierung habe, es ist allerdings keinerlei verfärbung der haut zu erkennen und gefühle habe ich auch noch soweit, es fühlt sich nicht an wie abgestorben, aber eben ein mal mehr mal weniger mal sehr starkes brennen,
mein urologe hatte vor einer woche einen ultraschall gemacht,
meine frage ist :
hätte er dort die erfrierung gesehen, falls es eine gewesen wäre ?
oder erkennt man erfrierungen nicht im ultraschall ?
sonst hat er gesagt ist nichts zu sehen im ultraschall
lg
danke schonmal im voraus für ihre antwort !
Herr Dr. med. Reinhold M. Schaefer Antwort vom 13.11.2009 00:20 Uhr
Erfrierungen durch Kühlakkus auf der Haut habe ich noch nicht gesehen. Wenn an der Haut nichts zu sehen ist, hat der Hoden garantiert nichts abbekommen. Also keine Sorge. Erfrierungen würde man auch im Ultraschall sehen können. Das ist aber extrem selten und kann nur nach längerem Aufenthalt bei tiefsten Temperaturen im Freien und ohne Schutz in der Genitalregion auftreten.



Dr. med. Reinhold M. Schaefer
Urologe • Labormediziner • Vitalarzt AVG
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D - 53177 Bonn-Bad Godesberg
Telefon 49 228 957370
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Herr jensi28 Antwort vom 13.11.2009 02:47 Uhr
danke sehr für ihre antwort !!! und das ganze forum
das einzige was meine hodenschmerzen/brennen noch verursachen könnte,
wäre entweder,
 + eine prostatitis
, oder eben irgendwas mit der
+lws,
 oder eben wenn dies beides ausgeschlossen wurde letzten endes meine
+psyche
(evtl. hat mein gehirn durch die entzündung schmez gelernt und durch die angst und da ich mich die ganze zeit damit beschäftige und nicht ignoriere,vergisst es diesen nicht,)

der schmerz ist eben so ,so ein brennen hitzegefühl entlang der samenstränge (sehen sehr dick aus, aber habe früher nie auf sie geachtet) bis zum nebenhoden zum hoden und auch wenn ich auf die hoden leichten druck ausübe, versüre ich hitzegefühl
mal mehr rechts mal stark im linken hoden, eine woche hitzegefühl die nächste fast brennen und generell ist der schmerz seit ich ihn habe nicht gleich, irgendwie verändert er sich  manchmal und habe aufgrund der beschwerden gerade sehr selten verkehr, beim verkehr wird der schmerz nicht mehr, eher weniger, dafür danach wenige stunden danach eher mehr, keine urologischen befunde außer öfters 25- 50 erythrozyten und eine schlechtes spermiogramm (aber gute hormonwerte)
+ wegen der lws habe ich einen termin bei einem guten orthopäden in 3 wochen
+wegen der prostatitis, (also akute hoden/nebenhodenentzündung habe ich nicht keine rötung, schwellung urologe hat dies kontrolliert)
+wenn prostatitis und lws ausgeschlossen wurden, versuche ich den schmerz                    zu vergessen


 ! meine frage : erkennt man eine prostatitis außer durch abtasten oder rektalem ultraschall,
also z.b. im sperma oder urin oder blut ?
danke sie sind der beste
mfg
Herr Dr. med. Reinhold M. Schaefer Antwort vom 16.11.2009 23:24 Uhr

Bei der Prostatitis muss man zwischen der durch Bakterien bedingten bakteriellen und der abakteriellen Prostatitis unterscheiden.

Die bakterielle Prostatitis kann man im Urin durch die 3-Gläser-Probe (1. Starturin, 2. Mittelstrahlurin, 3. Urin nach Prostatamassage) nachweisen.

Auch das Sperma kann man auf Kulturplatten auf  Bakterien überprüfen.

Beim Blut kann das PSA (Prostata spezifische Antigen) erhöht sein. Daneben gibt es noch das C-reaktive Protein (CRP) als sehr empfindlicher Test für Entzündungen im Körper.

Die abakterielle Prostatitis ist sehr schwer zu diagnostizieren. Dazu benötigt man eine Prostatagewebeprobe, die durch eine Biopsie (Gewebeentnahme) entnommen wird.

Die Prostatits wird mit Antibiotika behandelt. Die Behandlungsdauer sollte mindestens 40 Tage (6 Wochen) betragen. Mittel der Wahl sind Cirpofloxacin, Ofloxacin und Levofloxacin. Dazu kann man abschwellenede Mittel wie Diclofenac und Schmerzmittel geben.

Es sollte eine regelmäßiger, häufiger Samenerguss erfolgen.

 




 


Dr. med. Reinhold M. Schaefer
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N.N. Antwort vom 21.11.2009 12:34 Uhr

Hallo Herr Jensi.

Mittlerweile hat sich ja bei Ihnen ein komplexes Problem eingeschlichen ....  Einen strukturellen Schaden für Ihren Hoden würde ich auch ausschliesen. Wenn alle wichtigen Befunde wie: Blut, Urin, Sperma, Prostata, Gefäße etc. gecheckt sind, bleibt als mögliche Erklärung für Ihre Beschwerden eine sog. Somatoforme Schmerzstörung. Diese wird vorzugsweise mit einem niedrig dosierten Antidepressiva behandelt, welches in der Lage ist, das Schmerzgedächtnis zu löschen. Diesen Vorgang hatten Sie ja schon vermutet. Amitryptillin ein Wirkstoff, der sich hierfür besonders eignet. Mit einer Eingangsdosierung von 25mg abends genommen sollten Sie beginnen. Diese Dosierung kann im Verlauf auf 50mg angehoben werden und sollte wegen der Müdigkeit als Nebenwirkung immer abends eingenommen werden. Nach Ablauf von 3 Monaten sollten dann Ihre Beschwerden verschwunden sein. Anderenfalls ist hier weitere Diagnostik zu empfehlen.

Mit einem freundlichem Wochenendgruß verbleibe ich Ihr

Dr. Ahrens



Dr. med. Christoph Ahrens
Allgemeinmediziner • Akupunktur, Allergologie, Manuelle Medizin, Chirotherapie, Naturheilverfahren, Notfallmedizin, Palliativmedizin, Physikalische Medizin, Balneologie, Rahabilitationswesen, Sozialmedizin, Sportmedizin, Männermedizin


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