Forenthema: | Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten |
Forentitel: | Männergesundheit (Männermedizin) |
Beitrag: | Verhärtungen am Penis |
Autor | Frage an den Experten | |
Herr Andreas | vom 26.08.2008 21:49 Uhr | |
Liebes Team,
ich habe seit ungefähr 4 Monaten eine Verhärtung am Penisschaft, oben rechts & vorne, kurz vor der Eichel. Ich bin damit zum Urologen, der es abtastete und mir Heparin-Salbe gab. Ich bin nach zwei Wochen Anwendung wieder hin mit dem Ergebnis, dass nicht passiert ist, d.h. die Verhärtung blieb bestehen. Teilweise ist es sogar so, dass von dieser kleinen, kugelförmigen Verhärtung ein harter "Strang" abgeht, der dem Verlauf einer Vene entspricht (oder Lymphbahn??). Nun, beim zweiten Besuch beim Urologen sprach dieser von der Induratio Penis Plastica und verschrieb mir Potaba Glenwood, eine - wie er es nannte - 4 Wochen Kur mit 24 Kapseln pro Tag. Trotzdem bin ich dann noch einmal zum Urologen 2 gelaufen, weil ich diese Diagnose durch bloßes Abtasten ohne Ultraschall etwas "voreilig" beurteilte. Urologe 2 tastete die Verhärtung ebenfalls ab und sagte mir, ich solle mir keine Sorgen machen, es sei nichts schlimmes, nur die Verhärtung einer Vene als Folge einer Venenentzündung. Diese werde bleiben, aber es ist nichts, worüber ich mir Sorgen machen müsse. Nun findet man jedoch im Internet, insbesondere auf der Seite von Herrn Hartmut Porst, dass eine Venenentzündung der Induratio Penis Plastica vorausgeht bzw. gehen kann. Nun weiß ich nicht genau, ob ich mich "entspannen" sollte oder ob vielleicht ein Rat eines dritten Urologen sinnvoll wäre. Die Verhärtung geht nicht weg, ich habe jetzt das Gefühl, dass sich ein kleines Stück einer Vene (vielleicht 1,5cm) so anfühlt, als seien immer kleiner werdende Perlen an einer Schnur aufgereiht. Ich habe keine Schmerzen, auch nicht während der Erektion und Penisverformungen sind auch nicht zu erkennen. Ich wäre von daher über Ihren Expertenrat sehr dankbar und ggf. über eine kurze und bessere Aufklärung über die IPP und ob meine Symptome überhaupt in das Bild der IPP passen. Vielen Dank! |
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Herr Dr. med. Reinhold M. Schaefer | Antwort vom 27.08.2008 11:40 Uhr | |
Lieber Herr Andreas,
eine Ferndiagnose zu
stellen ist ohne eine eigene Untersuchung sehr schwierig, deshalb kann ich auch
nur allgemeine Aussagen treffen, ohne verbindlich sagen zu können, ob es auf Sie
zutrifft. Der Beschreibung nach
ist es mit großer Wahrscheinlichkeit eine Penisvenenthrombose. Eine Heparinsalbe
bringt da nichts mehr, deshalb ändert sich der Befund nicht schneller.
Penisvenenthrombosen treten vor allem bei sexuell aktiven Männern auf und sind
völlig ungefährlich. In der Regel wird das thrombosierte Gefäß langsam
„abgebaut“ oder es „obliteriert“, wie es in der medizinischen Fachsprache heißt.
Das kann auch schon mal mehrere Monate dauern und ist normal. Dass es einen
Zusammenhang gäbe mit einer Induratio Penis Plastica (IPP), ist in der Literatur
nicht beschrieben. Da die IPP häufig sexuell aktiven Männern am ehesten
auffällt, ist auch häufig eine Penisvenenthrombose in der Vorgeschichte. Das
lässt aber nicht den Rückschluss zu, dass es da einen Zusammenhang
gäbe. Die Differenzierung
Thrombose und IPP macht man mit dem Ultraschall. Die Thrombose ist mit
der Haut verschieblich, die IPP nicht. Vor einer Therapie bei
einer IPP sollte Sie sich gut beraten lassen. Nur soviel vorab, Vitamin B und
diverse andere „Pillen“ helfen nichts und kosten nur unnötig Geld, denn die
gesetzliche KK bezahlt diese Mittel nicht. Mit freundlichen Grüßen Dr. med Reinhold M. Schaefer Dr. med. Reinhold M. Schaefer Urologe • Labormediziner • Vitalarzt AVG Theaterplatz 18 D - 53177 Bonn-Bad Godesberg Telefon 49 228 957370 Telefax 49 228 9573730 e-Mail RMSchaefer@telemed.de Homepage |
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