Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Vitalstoffe (Vitamine, Mineralstoffe etc.) in Prävention und Therapie
Beitrag: Bor u. Molybdän erhöht
Autor Frage an den Experten
Herr EinAnwender vom 16.10.2019 00:32 Uhr

Hallo zusammen,

bei mir waren die Blutwerte für Bor und Molybdän erhöht. Könnten Sie mir bitte sagen wie lange es normalerweise dauert bis diese wieder einen normalen Bereich erlangt haben. Die betroffenen Nährstoffe über Nahrungsmittel habe ich entsprechend reduziert.

Vielen Dank für Ihre Mühe.

 

Herr Dr. med. Werner G. Gehring Antwort vom 16.10.2019 06:30 Uhr

Sehr geehrter Herr Wurst, bitte teilen Sie und die Messdaten der bestimmten Mikronährstoffe mit.

Zur Molybdän: Die sichere tägliche Höchstmenge für Molybdän liegt bei 600 µg [1].
Die sichere tägliche Höchstmenge für Molybdän entspricht dem 12-fachen der empfohlenen Tagesdosis der EU (Nutrient Reference Value, NRV).

Schätzungen zur Zufuhr von Molybdän in der Bundesrepublik Deutschland lassen erkennen, dass die sichere tägliche Höchstmenge für Molybdän nicht erreicht wird [1]. Molybdänmengen von 1,5 mg (1.500 µg) pro Tag, eingenommen über 24 Tage, blieben ohne unerwünschte Nebenwirkungen [1, 2].

Wenn man sich das vor Augen hält, dann ist es erstaunlich, dass Sie erhöhte Molybdänwerte haben sollen. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse Ihrer Messdaten.

Aussagen zu Ihrer Frage, wann die Werte im Normbereich liegen werden nach Reduktion der entsprechenden Nahrungsmittel, kann ich Ihnen nicht geben.

Kontrollieren Sie die Werte bitte in 6 Wochen. Teilen Sie mir die Werte dann von der ersten Messung und der letzten Messung mit - dann wissen wir mehr.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Werner G. Gehring

 

Literatur

  1. Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA, Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals, European Food Safety Authority 2006, ISBN: 92-9199-014-0
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A, Großklaus R, Niemann B, Przyrembel H, Richter K, Schmidt E, Weißenborn A, Wörner B, Ziegenhagen R (Hrsg.) Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte, Teil 2, BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
Herr EinAnwender Antwort vom 17.10.2019 23:27 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Gehring,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung und Ihre Einschätzung.

Bei Molybdän im Vollblut war vom Labor der Bereich 0,4-1,2 µ/l angegeben, mein Wert lag bei 3,51 µ/l. Wenn ich Ihren Beitrag richtig verstanden habe, ist mein Wert scheinbar unkritisch.

Bei Bor im Serum lag mein Wert bei 116 µ/l. Die Skala des Labors sieht die Werte 25,6-60,8 µ/l vor, also deutlich unterhalb meines Wertes.

Wie würden Sie den erhöhten Bor-Wert beurteilen?

Vielen Dank für Ihre Mühe.

Herr Dr. med. Werner G. Gehring Antwort vom 18.10.2019 17:30 Uhr

Molybdän im Vollblut: Referenzbereich 1-10ug/l – somit ist ihr Ergebnis im Normbereich.

Zu Bor habe ich selbst im Standardlehrbuch „Labor und Diagnose“ keinen einzigen Eintrag gefunden.

Lassen Sie sicherheitshalber noch einmal Bor bestimmen.

In Deutschland ist beispielsweise die Zugabe des Spurenelements Bor als Borsäure oder Borax in Nahrungsergänzungsmitteln bislang nicht zulässig.

Wenn nach einer Neubestimmung, war immer noch im pathologischen Bereich liegt, dann muss nach einer Bohrexposition gesucht werden.

Mit freundlichen Grüßen ihr Werner G. Gehring

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