Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Krebserkrankungen – Neubildungen
Beitrag: Mikroinvasives Plattenepithelialkarzinom
Autor Frage an den Experten
Frau Michelle H. vom 27.05.2015 08:56 Uhr
Hallo alle Zusammen, ich war am 19.02.2015 zur jährlichen Kontrolle beim FA → Ergebnis: Pap3 Am 24.03.2015 erneuter Abstrich → Ergebnis: Pap4a Konisation am 21.04.2015 → Befund: Mikroinvasives Plattenepithelialkarzinom der Tranformationszone mit Lymphangiosis carcinomatosa FIGO IA1 pTNM-Klassifikation: pT1a1 NX L1 V0 R0 Der komplette Befund kann gerne per Mail zugestellt werden. Meine FA empfiehl mit direkt die komplette Entfernung der Gebärmutter, überwies mich aber an einen Spezialisten an die Uniklinik. Hier erhielt ich nach dreiwöchiger Wartezeit die Mitteilung, dass ich in zwei Monaten (also 3 Monate nach der Konisation) zur Kolposkopiesprechstunde kommen soll. Ich bin jetzt sehr verunsichert, ob ich wirklich so lange warten soll, ohne das etwas passiert?! Ich habe im Internet von der Trachelektomie gelesen und denke, dass es eine gute Alternative für uns wäre. Ich bin 28 Jahre alt, habe noch keine Kinder, heirate in zwei Monaten und anschließend wollen wir unbedingt Kinder bekommen – so war der Plan.. Ich bin für jeden Rat dankbar!
Herr Prof. Dr. med. Gerhard Grospietsch Antwort vom 28.05.2015 12:20 Uhr

Sehr geehrte Frau Michelle H,

Der entscheidende Faktor ist ihr Kinderwunsch. Der kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durch den Erhalt ihrer Gebärmutter gewährleistet werden. Bei dem Stadium IA1 mit Lymphangiosis kommt, wie sie schon eruiert haben, eine radikale vaginale Trachelektomie (Entfernung eines Teiles des Gebärmutterhalses mit umgebenden Gewebe und einer sogenannten Scheidenmanschette) mit Lymphknotenentfernung im Beckenbereich durch eine Bauchspiegelung, und der Erhalt der Gebärmutter, infrage. Diese Operationsmethode wird derzeit nur an wenigen spezialisierten Kliniken durchgeführt.

Ihr Frauenarzt hat beides berücksichtigt und sie an ein solches Zentrum verwiesen. Sie können für diese Übersicht und Weitsicht sehr dankbar sein.

Was sie beunruhigt ist die Zeitverzögerung von mehreren Wochen. Ich kann Sie beruhigen, eine solche Zeitverzögerung ist für die Prognose der Erkrankung völlig unwichtig. Sie verlieren also keine wertvolle Zeit. Ganz im Gegenteil nach der Konisation muss man mindestens 6 Wochen abwarten bis weitere therapeutische Interventionen möglich sind, weil sämtliche, durch die Konisation hervorgerufenen Entzündungsvorgänge, erst abgeheilt sein müssen.

Ich hoffe, dass ich sie beruhigen kann. Die weiteren therapeutischen Maßnahmen dienen lediglich der Sicherung ihrer zukünftigen Gesundheit und sind als reine Vorsichtsmaßnahmen zu verstehen.

Freuen Sie sich jetzt schon auf die Möglichkeit schwanger zu werden.

Liebe Grüße
Gerd Grospietsch

Frau Michelle H. Antwort vom 28.05.2015 12:54 Uhr

Hallo Herr. Prof. Dr. med Gerhard Grospietsch,

vielen Dank für Ihre Antwort. Ich habe mir jetzt noch einen Termin für eine zweite Meinung vereinbart. Hier werden wir auch die Möglichkeit der Trachelektomie ansprechen.

Ich möchte einfach nicht unversucht lassen und nachher nicht denken "hätte ich doch".

Alles Gute für Sie.

VG, Michelle

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