Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Speiseröhren-, Magen- und Darmerkrankungen
Beitrag: Fettverdauung - Pankreas
Autor Frage an den Experten
Herr Knut vom 12.01.2015 15:04 Uhr
Guten Tag, ich bin männlich, 48 Jahre und habe seit ca. 4 Jahren Stuhlunregelmässigkeiten, meist hellen, weichen, voluminösen, übelriechenden Stuhl. Immer wieder Phasen der leichten Besserung jedoch auch immer wieder kehrende "Schübe". Dazu Oberbauchbeschwerden die jedesmal etwas länger und heftiger werden, "Druckschmerzen" im Rücken und im unteren Rippenbereich und meist heftigen Blähungen, 1-2 Stunden nach dem Essen und am frühen morgen. Zwischen 4 und 5 Uhr morgens lassen mich die Blähungen und Magen/Darmgeräusche auch oft wach werden. Phasen von teils heftigem Sodbrennen wurden mit Pantoprazol behandelt (Einnahme im 2011 über mehrere Wochen 60mg 1-2 x tgl, gelegentlich bei Wiederauftreten für 1-2 Wochen 40mg pro Tag). Winter 2010/11 längere Einnahme von Ibuprofon 600 (1-2x tgl) und 1 Woche Clyndamicin wg. Sinusitis/Trigeminusschmerz, wobei Clyndamicin wg. unverträglich (Durchfall) nach 5 Tagen abgesetzt wurde. Magen- und Darmspiegelung waren ohne Befund (außer einem Reflux und "Narben" am Zwölffingerdarm) und nicht behandlungswürdige Divertikel im Darm. MRT (2012) der Bauchspeicheldrüse war ohne Befund, obwohl das MRT angeblich "veratmet" bzw. luftüberlagert(?) war. Lipase (meist zw. 45 und 55 bei Ref. 13-60) und Amylase waren immer im Norm, CRP ebenfalls. Elastase im Stuhl in den letzten 2 Jahren jedesmal über 500 und somit in Ordnung. Sonografie ergab leicht vergrößerte Milz und eine leichte Fettleber. Leber- und Gallenwerte im Blut waren angeblich immer ok. H2-Atemtest bzgl. Lactoseintoleranz ohne Befund, kein Blut im Stuhl, Entzündungswerte die auf einen Morbus Crohn schliessen lassen waren ebenfalls o.B.. Autoimmunwerte wurden 2013 1x geprüft und waren ebenfalls ok. Therapieansätze mit Kümmel- und Pfefferminzöl, Mutaflor u.ä. hat keine Verbesserung gebracht. Kurzzeitig hat die Einnahme von Bifidobacterium bifidum eine leicht Verbesserung ergeben. Unter Enzym-Lefax Besserung der Blähungen und auch der Stuhlfarbe- und konstistenz. Das Präparat Meteozym (höhere Dosierung der Lipase als bei Enzym-Lefax) hat eine deutliche Besserung der Beschwerden ergeben und fast normalen Stuhl. Mein Allgemeinzustand wird jährlich schlechter, mit immer wieder auftretenden Empfindungsstörungen in Füssen und Beinen (Sonnenbrandgefühl), Neigung zu Schweißausbrüchen, Sehstörungen, Erschöpfungszustände, unspez. Muskelschmerzen, Gesichtsschmerz im Trigeminusbereich, gelegentl. depressive Verstimmungen, Schlafstörungen etc.. Vitam-D im Blut ist dramatisch niedrig, 6 bei Ref.Bereich 30-100. Beta-Karotin niedrig bei 447 im Ref.Bereich von 150-1250 Stuhlfett (bei zuvor fettarmer Kost) bei 3,17 mit Ref.Bereich <4 Mein Hausarzt hat mir gegen den Vitamin-D Mangel Dekristol 20.000 verschrieben, 1 x wöchentlich. Andere Werte der fettlöslischer Vitamine sind nicht bestimmt worden. Der Hausarzt verweist auf den Facharzt. Der Gastroenteorologe schliesst die Bauchspeicheldrüse als Ursache kategorisch aus, ebenso eine anders geartete Störung der Fettverdauung und bleibt bei der getroffenen Diagnose "Reizdarm", Da die Präparate mit Pankreasenzymen nun aber bei mir "anschlagen" habe ich die Befürchtung, daß mit der BSD doch etwas nicht stimmt?
Herr Dr. med. Frank Hertrich Antwort vom 12.01.2015 15:35 Uhr
Hallo, Nun, da wären ja noch einige andere Untersuchungen zu machen: Glutenintoleranz? Fructoseintoleranz? Bakterielle Fehlbesiedlung? ( Atemtests, Labor, evtl. Dünndarmbiopsie). Die bisherigen Werte schließen eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse recht zuverlässig aus. Eine Gabe von Pankreasenzymen bessert häufig Verdauungsbeschwerden, auch ohne dass eine Pankreasstörung vorliegt. Ein Versuch mit Symbioflor oder EucellProbiot wäre lägerfristig sicher auch sinnvoll. mfg FHertrich
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