Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Nieren-, Harnblasen- und Harnwegserkrankungen
Beitrag: Nochmal wegen Zysten Bosniak II
Autor Frage an den Experten
Frau tortie vom 08.05.2014 10:57 Uhr

Hallo, vielen Dank für die Antwort auf meine Frage von neulich.

Mittlerweile habe ich den Befund schriftlich vorliegen und war auch schon bei der Urologin deswegen.

CT Spiral-Technik, 3 mm Schichtdicke, Oberbauch nativ und arteriell, Abdomen / Becken p. v., i. v. Pyelogramm nach 10 Min. in low-dose-Technik. Dokumentation im Weichteilfenster, coronare MPR.

Befund:
Linke Niere mit kleiner Zyste am Oberpol, 6 mm durchmessend. Rechte Niere mit multiplen, überwiegend medullären, teils polylobulierten und sepotierten hypodensen Läsionen. Als Referenzläsion wird das Zytsenkonglomerat am Unterpol mit 4 x 3 cm und Zysten am Oberpol mit 38 x 30 mm gemessen. In der nativen Sequenz zeigen sich randständige kleine Verkalkungen von Zysten im mittleren Drittel. Die teilweise abgrenzbaren Septierungen nehmen KM auf. Kein Aufstau.

Beurteilung durch den Radiologen:
Rechte Niere mit multiplen Zysten, medullär gelegen, teils polylobuliert und septiert mit kleinen randständigen Verkalkungen. Kein Aufstau. Die Septierungen nehmen teilweise KM auf. Somit Nachweis von teilweise komplizierten Zysten, Bosniak II. Verlaufskontrolle in 3, 6 und 12 Monaten im CT (bei Verkalkung) empfehlenswert.


Kommentar der Urologin: das sind viel zu viele CTs, wenn dann macht man ein MRT wegen der Strahlenbelastung, aber will zunächst in 3 Monaten mal noch einen US machen. Sie hat - unabhängig von der Niernegschichte - eine Blasenspiegleung gemacht - da war alles in Ordnung, nur der Blasenboden ist leicht gerötet (kommt vermutlich von den zahlreichen Harnwegsinfekten die ich hatte). Aber weitere Blutunteruschungen oder eine Leistungsmessung hat sie nicht veranlasst. 

Denken Sie, eine US-Untersuchung durch die Urologin in drei Monaten reicht aus? Ich bin verunsichert, da Sie ja auch etwas von Leistungsmessung etc. geschrieben haben, so etwas hat sie gar nicht erwähnt. Und im US sieht man doch gar nicht, ob sich etwas weiter verändert hat, oder?  Bei KM-Aufnahme, muss man da nicht eher von einem höheren Stadium ausgehen als II? Und wie häufig kommen denn weitere Veränderungen im Verlauf vor, muss ich damit  rechnen, dass über kurz oder lang sich die Zysten in ein nächstes Stadium verändern? Ich bin sher verunsichert und überlege, einen weiteren Urologen (oder eher Radiologen?) aufzusuchen, um die CT-Bilder nochmals auszuwerten.

Ich danke Ihnen schon jetzt ganz herzlich für Ihre Antwort! Toll, dass es die Möglichkeit in diesem Forum gibt.

Herr Dr. med. Reinhold M. Schaefer Antwort vom 12.05.2014 17:08 Uhr
Ihrem Bericht zur Folge ist das eher Bosniak III oder IIF, was aber auch keine Rolle spielt.
Ich halte eine Nierenfunktionsprüfung für unerlässlich, denn die entscheidet über die weitere Therapie. Eine Ultraschalluntersuchung bringt nichts, es sei denn es ist ein 3D-Ultraschall, den nur die wenigsten Urologen haben.
Ob MRT oder CT besser ist, muss der Radiologe beurteilen. Fest steht, dass Sie das überprüfen lassen müssen. Wenn innerhalb eines Jahres sich nichts an den Cysten tut und die Nierenfunktion normal oder nur leicht eingeschränkt ist, ist es eher unwahrscheinlich, dass sich die Cysten weiter verändern.



Dr. med. Reinhold M. Schaefer
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Frau tortie Antwort vom 13.05.2014 06:01 Uhr
Danke für Ihre Antwort! Dann werde ich wohl mal einen weiteren Urologen aufsuchen.
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