Forenthema: Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten
Forentitel: Frauengesundheit (Frauenmedizin)
Beitrag: Beschwerden nach Ausschabung
Autor Frage an den Experten
Frau tocke vom 17.10.2012 10:48 Uhr

Liebe Experten! Hier meine Vorgeschichte: seit ca. 6 Jahren immer Schmierblutungen nach der Periode bis zum Eisprung, ansonsten Periode regelmäßig, schwach und ohne schmerzen. Nachdem mir 5 Ärzte wegen der schmierblutungen zur Ausschabung gerieten haben, habe ich mich im Mai endlich dazu durchgerrungen. Es wurden mehrere kleine Polypen entfernt und an einer Stelle sei die Schleimhaut besonders dick gewesen da hätte der Operateur wie er mir sagte etwas intensiver geschabt.

Eine Woche nach der Ausschabung bekam ich plötzlich eine schwallartige Sturzblutung dass es nur so aus mir heraussprudelte und wir den Notarzt gerufen haben. Im KH konnte man die Blutung mit Methergininfusion in den Griff bekommen. seitdem habe ich aber nur noch Beschwerden. Meine Periode ist jetzt immer sehr stark an 2-3 Tagen, nach einer stunde der größte Tampon voll. Seltsam ist aber auch dass dieses meist nur 2 Stunden anhält und dann ist plötzlich so gut wie keine blutung mehr da für den Rest des tages. es kommt also immer in extremen Schüben. Meine Schmierblutungen nach der Periode sind übrigens genauso weiterhin vorhaben, darauf hatte die Ausschabung gar keinen Einfluss. im Gegenteil, seit  den letzten 2 Monaten habe ich jetzt auch noch 2 tage VOR der periode diese Schmierblutungen. Und diesen monate hatte ich schon eine Woche vorher starke Menstruationskrämpfe die bis zur Regel andauerten sogar noch 3 tage hinaus.  ich kann das alles gar nicht verstehen, da läßt man endlich eine OP über sich ergehen und hinterher ist alles viel viel schlimmer!!????? Meine Ärztin weiß leider keinen rat, sie sagt ich solle abwarten ob sich alles wieder reguliert, aber es wird ja nur noch schlimmer? Wie kann das denn kommen?? Ich bin so verzweifelt und hoffe Sie haben noch eine Idee woher Beschwerden jetzt kommen, wie können Sie sich das erklären?  noch zu info falls wichtig, bin 42 jahre, schlank, nichtraucher, 3 kinder per kaiserschnitt und nach hinten geknickte Gebärmutter.Vielen Dank für eine Antwort und Ihre Hilfe,

Herr Dr. med. Tomás Bühler Antwort vom 22.11.2013 00:25 Uhr

Sehr geehrte Frau tocke,

danke für Ihre Anfrage an unser Expertenforum.

Prinzipiell können wir über dieses Medium keine Diagnosen noch konkrete Therapieempfehlungen mitteilen ohne die Kenntnis des genauen Organbefundes und der zusätzlichen Untersuchungen, die im Zusammenhang mit Ihrer Anfrage bereits erhoben wurden.  Insofern kann meine Einschätzung ihres dargestellten Problems nur näherungsweise ausfallen. Die Entscheidung, Ihnen eine Ausschabung zu empfehlen entspricht den aktuellen frauenfachärztlichen Behandlungsrichtlinien bei Blutungsstörungen; es muss ein bösartiges Geschehen ausgeschlossen werden.  Dass es nach dem Eingriff zu weiteren und schmerzhafteren Blutungen gekommen ist, kann man vor einem Eingriff nie vorhersehen. Nachdem doch einiges an veränderter Gebärmutterschleimhaut (Polypen stellen eine potentielle Gefahr für krebsartige Veränderungen dar) entfernt werden musste, kann es einige Monate dauern, bis sich wieder eine intakte Auskleidung der Gebärmutterhöhle mit normaler Schleimhaut bildet. In der Zwischenzeit sind irreguläre-, auch stärkere und schmerzhaftere Blutungen möglich. Nach 6 Monaten allerdings sollte sich das Problem erledigt haben. Beschleunigen kann man den Abheilungsvorgang durch Gabe eines zyklischen Hormonpräparates oder einer Pille (es gibt auch ein Pillenpräparat das für die Behandlung überstarker Blutungen zugelassen ist) über 3 Monate. Sollte das Problem nach 6 Monaten nicht „auf der Reihe“ sein, wäre an eine innere Endometriose der Gebärmutterwand zu denken, welche dann einer längerfristigen Hormontherapie bedarf, ggf. einer Operation.

Mit freundlichen Grüßen und dem Wunsch zu einer guten Besserung für Sie, Ihr




Dr. med. Tomás Bühler
Frauenarzt
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