Forenthema: | Gesundheitsvorsorge – Prävention – Krankheiten |
Forentitel: | Leber-, Gallenblasen- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen |
Beitrag: | Gallenblasenentfernung Risiken, dringend |
Autor | Frage an den Experten | |
Frau Cordi | vom 31.03.2008 18:25 Uhr | |
Sehr geehrte Damen und Herren, meine Mutter hat Mittwoch einen Termin zur Entfernung der Gallenblase und ist sich sehr unsicher, ob sie die Operation tatsächlich durchführen lassen soll. Sie ist ca. 160 cm groß, wiegt 95 kg, hat einen Hakenmagen und einen Zwerchfellbruch. In ihrer Gallenblase befinden sich fünf Steine. Des weiteren hat sie downhill-Varizen in der Speiseröhre, es liegt aber kein Krebs o.ä. vor. Es liegt auch eine chronische Korpus- und Antrumgastritis vor. Sie hatte bereits mehrfach starke Beschwerden aufgrund der Gallensteine, die Gallenblase war auch schon entzündet. Zur Zeit sind die Entzündungswerte aber in Ordnung. Meine Mutter ist sich nach der Aufklärung über die Risiken der OP, die als laparoskopische Cholezystektomie durchgeführt werden soll, sehr unsicher, ob sie diese durchführen lassen soll. Es sollen zum Beispiel Schläuche durch die Speiseröhre geführt werden, zum Absaugen der Gallenflüssigkeit und zum Beatmen. Aufgrund der Varizen befürchtet sie jedoch, dass diese bei der Einführung der Schläuche verletzt werden können. Wie begründet ist diese Angst? Wäre eine Verletzung der Varizen gefährlich? Ist grundsätzlich zu der OP zu raten? Oder aufgrund der Risiken eher nicht? Bei Nichtentfernung gibt es doch auch Risiken so z.B. dass einer der Steine in den Gang zur Bauchspeicheldrüse rutscht. Ich weiß, dass per "Ferndiagnose" keine gesicherten Aussagen getroffen werden können, diesen Anspruch habe ich auch nicht. Für einige Hinweise wäre ich jedoch sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen Cordula Kramer |
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Herr Helge Jany | Antwort vom 01.04.2008 22:13 Uhr | |
Ich verstehe sehr gut Ihre Sorgen.Einerseits ist die Gallenoperation heute fast ein Routineeingriff geworden.OP Narkose und Thromboserisiko stehen dem entgegen.Der wichtigste Punkt, der über einen Erfolg entscheidet ,ist das Vertrauen der Patienten in die medizinische Massnahme. Wenn Ihre Mutti sich auf die OP eingestellt hat, so wäre es bestimmt schlimmer, diese kurzfristig aus persönlichen Gründen abzusetzen.Auc sind ja alle Voruntersuchungen sorgfältig durchgeführt worden, so dass die behandelnden Ärzte nicht aus einer Notsituation heraus entscheiden müssen, sondern alle Risiken berücksichtigen können.Ich würde meine Mutti in so einer Situation nicht zusätzlich verunsichern und Ihr allen erdenklichen Beistand für die OP zusichern. Mit freundlichen Grüssen H.J.
Dr. med. Helge Jany
Nebraer Str. 2a |
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Leber-, Gallenblasen- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen
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